Fall Marva

Politik und Medien mitverantwortlich?

Zum Auftakt des Prozesses gegen den mutmaßlichen Mörder der Ägypterin Marwa El-Sherbini in Dresden hat die für Integration zuständige Staatsministerin Maria Böhmer dazu aufgerufen, mit ganzer Kraft gegen Gewalt und Rassismus einzutreten. Unterdessen zeigten die Verteidiger des Beschuldigten, welche Rolle dabei der Politik und den Medien zukommt.

„Die schreckliche Tat hat in Deutschland und Ägypten sowie in weiten Teilen der arabischen Welt Trauer und Entsetzen ausgelöst. Millionen Menschen verfolgen den Prozess mit großer Aufmerksamkeit. Umso wichtiger ist es jetzt, auf die Unabhängigkeit der deutschen Justiz zu vertrauen und diese zu respektieren. Auch mich hat die Mordtat fassungslos gemacht. Sie hat gezeigt: Wir müssen tagtäglich mit ganzer Kraft für ein friedliches Zusammenleben und gegen Gewalt und Rassismus eintreten“, erklärte Staatsministerin Böhmer.

Unterdessen zeigten die Verteidiger des Beschuldigten, welche Rolle der Politik und den Medien dabei zukommt. Der Anwalt des Täters sagte: „Wir müssen fragen, warum dieser Angeklagte getötet hat. Dazu darf man nicht die Augen vor den gesellschaftlichen Umständen in diesem Land verschließen. Ist der Mandant ein fanatischer Einzeltäter mit Ausländerhass? Vielleicht. Aber da ist auch das Bild des Islam in Politik und Medien.“

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