Türkische Presse Türkei

19.10.2009 – Türkei, Gül, PKK

Die türkische Presse berichtet heute unter anderem über die 34 PKK-Terroristen, die sich in der Türkei den Sicherheitskräften stellen werden sowie über die Äußerungen des türkischen Staatspräsidenten Abdullah Gül zur Teilnahme der Opposition bei der Sitzungen des nationalen Sicherheitsrates.

Presseschau der Türkischen Rundfunk- und Fernsehanstalt (TRT-World)

Angenehme Entwicklungen
Zaman schreibt, für heute werde sich eine Gruppe von Terroristen von den Lagern auf dem Kandil-Berg und in Mahmur den Sicherheitskräften stellen. Diese Personen sollen laut Zeitungsbericht nicht ans Gericht überstellt werden. In einer weiteren Meldung heißt es, auf dem Cudi-Berg, der einst nur mit dem Terror in Verbindung erwähnt wurde, werde nun organische Landwirtschaft betrieben. Dieser Fortschritt sei der Künder einer neuen Entwicklung in Südostanatolien.

___STEADY_PAYWALL___

Vatan meldet unter der Schlagzeile „Angenehme Entwicklungen“, für den konkretesten Beweis der demokratischen Öffnung werde heute der wesenhafteste Schritt gesetzt. Eine Gruppe von 34 PKK-Terroristen werde sich ergeben. Die Zeitung räumt den Worten von Staatspräsident Abdullah Gül Platz ein, wonach staatliche Einheiten seit Monaten dafür Bemühungen leisteten. Auch hoffe er, dass diese Chance nicht verpasst werde.

Dieselbe Meldung bringt Milliyet unter dem Titel „kritischer Tag an Grenze“. Die als „Friedensgruppe“ bezeichneten 34 PKK-Anhänger, 26 Personen vom Mahmur Lager im Nordirak, darunter vier Kinder und acht Personen vom Kandil-Berg würden sich heute den Sicherheitskräften stellen. Bei einer Freilassung der Mitglieder der Friedensgruppe, würden sie in nach Ankara eskortiert.

Nationaler Sicherheitsrat
In einer anderen Meldung bringt Milliyet die Worte von Staatspräsident Gül, wonach auch die größte Oppositionspartei im Nationalen Sicherheitsrat vertreten sein müsste. Der Nationale Sicherheitsrat befasse sich nach Angaben von Gül mit äußerst wichtigen Themen. Eine Beteiligung der größten Oppositionspartei werde große Vorteile mit sich bringen, habe Gül betont.

Auch Diaspora wird sich ändern
In Star lesen wir unter der Schlagzeile „Auch Diaspora wird sich ändern“, der Chef-Redakteur der in Istanbul veröffentlichten Zeitung Jamanak, Ara Kocunyan habe gesagt, bei Verbesserung der Beziehungen werde sich auch die Türkei-gegnerische Haltung der Diaspora ändern. Die neue Generation innerhalb der Diaspora würde ihre Identität nicht auf den Vorfällen von 1915, sondern auf Armenien aufbauen. Die Türkei als Partnerland Armeniens werde dies positiv beeinflussen.

Ihr seit ein Teil der EU, Visum unnötig
Cumhuriyet meldet unter dem Titel „Ihr seit ein Teil der EU, Visum unnötig“, der Präsident der Türkisch-Deutschen Industrie- und Handelskammer, Rainhardt Freiherr von Leoprechting habe gesagt, die Türkei sei absolut ein EU-Land.

WILO
Auf der Wirtschaftsseite von Yeni Safak lesen wir, der deutsche Pumpenkonzern, WILO wolle zehn Millionen Dollar in der Türkei investieren. Das Werk werde auf einer zehn Hektar großen Fläche in Istanbul erbaut.

Döner
Haber-Türk meldet auf ihrer Wirtschaftsseite, die Fleischspezialität Döner habe in Europa mit einem Jahresumsatz von 12,7 Milliarden Euro andere Konzerne hinter sich gelassen. In 14 europäischen Ländern würden täglich an 53.000 Punkten 1.165 Tonnen Döner verkauft.

Hinweis: Die “Türkische Presse Türkei” (Türkeiausgaben türkischer Tageszeitungen) wird von der Türkischen Rundfunk- und Fernsehanstalt (TRT-World) zur Verfügung gestellt und von der MiGAZIN-Redaktion unverändert übernommen.

Presseschau der Generaldirektion für Presse und Information in Ankara

Gül: „Die Opposition sollte auch an dem nationalen Sicherheitsrat teilnehmen können“
Staatspräsident Abdullah Gül hat gestern dem Fernsehsender TRT gegenüber wichtige Erklärungen bezüglich der Tagesordnung abgegeben.

Staatspräsident Gül, sagte er sei für eine neue Verfassung, was mit einer objektiven Arbeit auch zu bewerkstelligen sei. Zu der Unterzeichnung der Protokolle mit Armenien sagte Gül, ohne eine Normalisierung der Beziehungen zwischen Armenien und Aserbaidschan könne im Kaukasus kein Frieden und keine Sicherheit hergestellt werden.

Gül teilte auch mit, dass es auch sehr nützlich währe wenn die Opposition an dem Nationalen Sicherheitsversammlung teilnehmen würde. (Hürriyet)

Davutoglu in Albanien
Außenminister Ahmet Davutoğlu reiste am Wochenende nach Albanien. Dort kam er mit seinem albanischen Amtskollegen Ilir Meta zusammen. Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz nach dem Gespräch teilte Davutoğlu mit, dass die türkisch-albanischen Beziehungen sehr gut voran gehen. Themen wie Visumsfreiheit und die Förderung der gegenseitigen Investitionen anhand des freien Wirtschaftsabkommens wurden zur Sprache gebracht.

Anschließend besuchte Davutoglu die Ethem Bey Moschee in Tiran, eins der wichtigsten osmanischen Kulturerben in Albanien. (Türkiye)

Nationale Sicherheitsrat hat intensive Tagesordnung
Der Nationale Sicherheitsrat (MGK) wird morgen unter Leitung vom Staatspräsidenten Abdullah Gül in seiner Residenz zu Çankaya zusammenkommen. Laut Angaben werden auf der Versammlung des Rates die die Sicherheit des Landes beeinflussende Entwicklungen im In- und Ausland in die Hand genommen. Es ist auch zwischen den Erwartungen, dass die ‘Demokratischen Fortschritte’ und die Beziehungen zu Armenien auf der Ratversammlung besprochen werden.

An der Versammlung des Rates werden Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan, Generalstabschef General Ilker Başbuğ, Kommandeure der Streitkräfte, sowie die zuständigen Mitglieder des Ministerrats teilnehmen. (Cumhuriyet)

Verheugen: „Die EU braucht die Türkei“
Der Vizepräsident der EU-Kommission Günter Verheugen gab bekannt, dass die Türkei strategisch von der allergrößten Bedeutung sei und sagte: „Wir brauchen die Türkei mehr als die Türkei uns braucht.“ Verheugen, der den Beitritt der Türkei zur Europäischen Union aus strategischen Gründen für unverzichtbar hielt sagte in einem Interview des Deutschlandfunks folgendes: „Wenn die Türkei einen anderen Weg gehen würde als den der festen Verankerung in der westlichen Staatengemeinschaft, wäre das ein sehr großes Risiko für uns, das wir lieber nicht eingehen sollten. Wenn die Türkei hingegen als erstes großes Land der Welt mit mehrheitlich muslimischer Bevölkerung demonstrieren würde, dass Demokratie, Freiheit und Rechtsstaatlichkeit auch in einem solchen Land uneingeschränkt verwirklicht werden können, wäre das „ein ungeheurer Vorteil für uns.“

Vize-Kommissionspräsident Verheugen fügte auch hinzu, dass die Türken bereits eine privilegierte Partnerschaft haben der Europäischen Union stärker als alle anderen verbunden seien. Er sagte: „Sie haben ja bereits die Zollunion. Ich wüsste nicht, was man der Türkei noch mehr geben könnte, was über das hinaus geht, was sie jetzt schon hat, aber unterhalb der Mitgliedschaft bleibt.“ (Milliyet)

Hinweis: Die “Türkische Presse Türkei” (Türkeiausgaben türkischer Tageszeitungen) wird von der Generaldirektion für Presse und Information in Ankara zur Verfügung gestellt und von der MiGAZIN-Redaktion unverändert übernommen.