Türkische Presse Türkei

02.10.2009 – Gül, Türkei, IMF

Die türkische Presse berichtet heute unter anderem über den Beginn der neuen Legislaturperiode der Türkischen Großen Nationalversammlung und der Eröffnungsrede von Staatspräsident Abdullah Gül. Außerdem wird über die Äußerungen der IMF-Abteilungsleiter für Forschung, Jörg Decressin berichtet.

Presseschau der Türkischen Rundfunk- und Fernsehanstalt (TRT-World)

Demokratische Öffnung
Zaman schreibt, in seiner Rede habe Gül die demokratische Öffnung betont und gesagt, das einzige Gesicht des Staates sei die Justiz. Es dürfe nach nichts anderem gesucht werden. Ein demokratischer Staat könne die Unterschiedlichkeiten nicht in einem Pot verschmelzen oder ändern. Unterschiedlichkeiten seien nicht beängstigend. Doch dürften Unterschiedlichkeiten auch nicht als Nationeninseln innerhalb der Nation aufgefasst werden.

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Milliyet meldet zum selben Thema, Staatspräsident Gül habe betont, ein Staat, der sich vor Unterschiedlichkeiten fürchtet, könne den von Atatürk angestrebten Modernismus nicht erreichen. Mit diesen Worten habe Gül der demokratischen Öffnung seine volle Unterstützung zugesagt.

Auch armenisches Parlament eröffnet neue Legislaturperiode mit Öffnung
Haber-Türk schreibt unter der Schlagzeile „Auch armenisches Parlament eröffnet neue Legislaturperiode mit Öffnung“, nach der Türkischen Großen Nationalversammlung habe sich auch das armenische Parlament mit dem mit der Türkei zu unterzeichnendem Protokoll beschäftigt.

Türkei wächst in 2010 um 3,7 Prozent
Auf den Wirtschaftsseiten berichtet Cumhuriyet unter dem Titel „Türkei wächst in 2010 um 3,7 Prozent“, IWF-Chef Ökönom, Jörg Decressin habe darauf hingewiesen, dass die Türkei in 2010 um 3,7 Prozent wachsen werde. Als Grund für diese positive Vermutung habe Decressin auf die Größe der Türkei und die Stärke des Produktionssektors hingewiesen.

In einer anderen Meldung derselben Zeitung heißt es, der Vorstandsvorsitzende der türkischen Konföderation der Arbeitgebergewerkschaften, Tugrul Kudatgobilik habe die deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel in einem Brief zu intensiveren Kooperationen aufgerufen. Er habe Merkel zu ihrem Wahlerfolg gratuliert und betont, dass die Türkei Europa in den nächsten zehn Jahren wirtschaftliche, soziale und politische Vorteile bieten und aus diesem Grund an Bedeutung gewinnen werde.

Superreiche nach Krise arm
„Superreiche nach Krise arm“ lautet der Titel der Zeitung Vatan. Das Vermögen der reichsten 400 Amerikaner sei in einem Jahr von 1,57 Trillionen Dollar auf 1,27 Trillionen Dollar zurückgegangen.

Königsversprechen von Erdogan
In Sabah heißt es unter der Schlagzeile „Königsversprechen von Erdogan“, Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan habe den saudi-arabischen König Abdullah und den syrischen Staatspräsidenten Bascher Esad wieder versöhnt. Somit sei die schärfste Teilung der arabischen Welt durch die Türkei aus dem Weg geräumt worden. Mit der von Erdogan eingeräumten Sicherheit sei Esad Jahre später nach Saudi Arabien gereist.

Sultaninen schreiben Cheque für 2011
Vatan schreibt unter dem Titel „Sultaninen schreiben Cheque für 2011“, die türkische Damen-Volleyballnationalmannschaft habe die Tschechische Republik 3 zu 0 besiegt. Zusammen mit dem Sieg der Niederländerinnen über Russland würden die türkischen Volleyballerinnen nun direkt an der Volleyball-EM in 2011 teilnehmen können.

Fener lacht, Löwe stolpert
Auf den Sportseiten des Blattes lesen wir unter der Schlagzeile „Fener lacht, Löwe stolpert“, Fenerbahce Istanbul habe im Auswärtsspiel in der Europaliga 1 zu 0 über das moldawische Team FC Sherif gesiegt. Galatasaray Istanbul hingegen habe in Istanbul 1 zu 1 unentschieden gegen Sturm Graz gespielt.

Hinweis: Die “Türkische Presse Türkei” (Türkeiausgaben türkischer Tageszeitungen) wird von der Türkischen Rundfunk- und Fernsehanstalt (TRT-World) zur Verfügung gestellt und von der MiGAZIN-Redaktion unverändert übernommen.

Presseschau der Generaldirektion für Presse und Information in Ankara

Gül: „Die demokratischen Vorschritte sind für unser Volk“
Staatspräsident Abdullah Gül, der gestern eine rede im rahmen der neuen Legislaturperiode des Türkischen Parlaments hielt erklärte, dass die Existenzgrundlage des Staates die Erfüllung der Forderungen des Volkes sei und sagte: „Staaten müssen ihre Probleme selbst lösen. Staaten die in dem Lösungsprozess seiner eigenen Probleme nicht erfolgreich werden oder die sich nicht mit ihren Problemen interessieren werden ein ziel und Ausnutzungsthema anderer Staaten. Ein mächtiger und rationeller Staat wird so etwas nicht erlauben. Die Türkei wird seine Probleme durch eigene Initiative lösen.

Staatspräsident Gül, wies darauf hin, die Verschiedenheiten seien Reichtümer die die nationale Einheit bekräftigen und erklärte folgendes: „Probleme können jederzeit erscheinen, es ist es, sie in den grenzen der Demokratie und Unitären Staatsstruktur zu lösen. Darum ist Verständigung und Einigung der einzige weg für die Friedensvolle Zukunft unseres Volkes.

Unterdessen erwähnte Staatspräsident Gül in seiner rede auch die rolle einer mächtigen Streitkraft für einen mächtigen Staat und fügte hinzu, es sei aber alleine nicht ausreichend und ein Staat sollte allgemein gut entwickelt und stabil sein. (Türkiye-Cumhuriyet-Hürriyet)

Gül reist nach Aserbaidschan
Um an den Gipfeltreffen der Türkisch sprechenden Länder teilzunehmen wird Staatspräsident Abdullah Gül Heute nach Aserbaidschan reisen. Aserbaidschan wird Gastgeber der neunten Gipfeltreffen sein das im aserbaidschanischen Autonomiegebiet Nahcivan stattfinden wird. Neben Gül werden Staatspräsident von Aserbaidschan Ilham Aliyev, Staatspräsident von Kasachstan Nursultan Nasarbajew, Staatspräsident von Kirgisistan Kurmanbek Bakijew und der stellvertretender Staatspräsident von Turkmenistan Hidir Saparlijew an dem Treffen teilnehmen. (Cumhuriyet)

Erdogan: „Wir warten auf den Beschluss der IMF“
Bei dem gestrigen Empfang anlässlich der neuen Legislaturperiode bewertete Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan die Verhandlungen mit dem Internationalen Wehrungsfond (IMF). Erdogan sagte: „Bis nächste Woche kann sich vieles ändern. Aber wir hoffen, dass die IMF in kürzester Zeit einen Beschluss fassen wird.“ (Milliyet)

TÜSIAD: „Die demokratische Öffnung ist eine positive Entwicklung“
Der Hohe Beratungsrat des Verbandes Türkischer Industrieller und Unternehmer (TÜSIAD) tagte gestern. Vorstandsvorsitzender der TÜSIAD Arzuhan Dogan Yalcindag wies auf die Demokratische Öffnung und sagte: „Wenn der Prozess erfolgreich verläuft, werden wir ein historisches Problem lösen können. In den letzten zwei Monaten wurde viel über die demokratische Öffnung diskutiert. Wenn dieser Prozess positiv beendet wird, werden wir den Terror beseitigen können. Auch die Bemühungen für die Normalisierung der türkisch-armenischen Beziehungen hat eine große Bedeutung für den regionalen Frieden.“

Präsident des Hohen Beratungsrats von TÜSIAD Mustafa Koc erwähnte in seiner Rede die Beziehungen zwischen der Türkei und der EU und bewertete die türkischen EU-Beitrittsverhandlungen. Koc sagte: „Die negative Haltung der EU hat die türkische Öffentliche Meinung negativ betroffen und damit die politischen Reformen verlangsamt.“ (Hürriyet)

Kudatgobilik sandte Merkel einen Brief
Präsident des Türkischen Arbeitgeberbunds (TISK) Tugrul Kudatgobilik sandte der Vorsitzende der Christlich Demokratischen Union (CDU) und deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel einen Brief, in dem er sie anlässlich ihres Wahlsiegs gratulierte.

Kudatgobilik erklärte in seinem Brief, dass die rolle der Türkei in Europa in den folgenden zehn Jahren wirtschaftlich, sozial und politisch noch bedeutender werde und gab folgendes bekannt: “Wir glauben, das die bilateralen Beziehungen zwischen der Türkei und Deutschland unter ihrer Führung eine neue und größere Beschleunigung kriegen und geben hiermit bekannt dass wir mit unseren privat- und Staatsektor für eine umfangreiche und förderliche Zusammenarbeit bereit sind. (Cumhuriyet)

IMF: „Die Türkei wird in 2010 um 3,7 Wachsen
IMF-Abteilungsleiter für Forschung, Jörg Decressin gab bekannt, dass die Türkische wirtschaft in 2010 um 3.7 wachsen werde. Decressin wies in seinen Erklärungen bezüglich der Türkischen wirtschaft darauf hin, dass die wirtschaft sich in dem ersten Viertel des Jahres ziemlich beschränkt habe, aber im zweiten Viertel die Beschränkung zum Wachstum änderte und die Beschränkung verlangsamte. Er betonte auch, die Türkisch wirtschaft werde in 2010 viel leistungsfähiger als in 2009. (Cumhuriyet)

Hinweis: Die “Türkische Presse Türkei” (Türkeiausgaben türkischer Tageszeitungen) wird von der Generaldirektion für Presse und Information in Ankara zur Verfügung gestellt und von der MiGAZIN-Redaktion unverändert übernommen.