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Ausdrücklich dankte die Bundeskanzlerin den Wählerinnen und Wählern für ihre Stimme. In der kommenden Legislaturperiode werde sie hart dafür arbeiten, dass es unserem Land besser gehe. „Unser Anspruch heißt: Wir wollen Volkspartei bleiben, auch im 21. Jahrhundert“, sagte Merkel weiter. Die CDU wolle die große Volkspartei der Mitte bleiben, die sowohl die Interessen der Arbeitnehmer wie der Unternehmer vertrete.
FDP gewinnt, SPD verliert
Kurz nach der Rede Merkels trat auch FDP-Parteichef Guido Westerwelle vor die Mikrofone, bedankte sich bei seinen Anhängern und zeigte sich bereit, „Verantwortung für Deutschland“ zu übernehmen. Mit einem Plus von 4,8 Punkten erreichten die Liberalen ihr bisher bestes Wahlergebnis von 14,6 Prozent. Gestärkt kündigte Westerwelle an, dass er für ein „faires Steuersystem“, bessere Bildungschancen eintreten wolle und „dass die Bürgerrechte endlich wieder respektiert werden“.
Der große Verlierer des Abends war die SPD. Sie fuhr ihr bisher schlechtestes Ergebnis ein (23,1 Prozent) und verlor mehr als 11 Punkte im Vergleich zu den Wahlen im Jahre 2005 (34,2 Prozent) ein. Eine „bittere Niederlage“ gestand SPD-Kanzlerkandidat Steinmeier ein. Nun wolle er als Oppositionsführer in den Bundestag ziehen.
Das neue Fünf-Parteiensystem
Die ersten Worte Oskar Lafontaines nach der Wahl gingen in Richtung SPD: Mit 12,5 Prozent im Rücken erklärte er seinen ehemaligen Genossen ihr katastrophales Abschneiden: Militäreinsatz und Sozialabbau seien Grund für den „Niedergang der SPD“. Die Linke sei „die Partei, die jetzt darauf drängen wird, dass der Sozialstaat wiederhergestellt wird“. Gregor Gysi hingegen schimpfte und zeigte sich, trotz des guten Abschneidens, enttäuscht: „Es ärgert mich, dass nun Union und FDP regieren werden“.
Gemischte Gefühle verspürte man im Lager der Grünen. „Wir nehmen diese Herausforderung an“, sagte Spitzenkandidatin Renate Künast während Jürgen Trittin eingestand, das Ziel Schwarz-Gelb zu verhindern verfehlt zu haben. Grünen-Parteichef Cem Özdemir, der knapp den Einzug in den Bundestag verpasste, zeigte nach vorne. 2013 wolle er rein in die Regierung. Wie das gehen soll, erklärte Grünen-Fraktionschef Volker Ratzmann: „Die Ausschließeritis muss ein Ende haben“, sagt er. Man müsse sich in diesem Fünf-Parteien-System künftig offener gegenüber neuen Koalitionen zeigen.