Türkische Presse Türkei

03.09.2009 – Türkei, Armenien, Davutoglu

Die türkische Presse berichtet heute unter anderem über türkisch-armenische Beziehungen und über die demokratische Öffnung in der Türkei. Außerdem wird der Besuch des türkischen Außenministers Davutoglu in Ägypten thematisiert.

Presseschau der Türkischen Rundfunk- und Fernsehanstalt (TRT-World)

Türkei übernimmt Vorreiterrolle in Nano-Technologie
In Vatan lesen wir unter der Schlagzeile „Türkei übernimmt Vorreiterrolle in Nano-Technologie“, Staatspräsident Abdullah Gül habe beim Besuch des Nano-Technologie-Instituts vermerkt, wenn alle staatlichen Einheiten und betreffende Anstalten die Investitionen richtig vornehmen würden, werde die Türkei bislang verpasste Phasen nicht mehr verpassen. Er sei davon überzeugt, dass die Türkei in kurzer Zeit zu einem führenden Land in der Nanotechnologie wird. Er habe türkische Wissenschaftler gesehen, die die weltweit besten Universitäten und Forschungslabors hinter sich gelassen hätten und in die Türkei gekommen seien. Die Türkei werde ein führendes Land in diesem Bereich.

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Demokratische Öffnung – Außenpolitik der Türkei
Star schreibt, die Türkei habe aufgrund der von der Regierung durchgeführten demokratischen Öffnung und der Außenpolitik unter Außenminister Ahmet Davutoglu die weltweite Tagesordnung belegt. Spezialisten seien sich darin einig, dass die Türkei eine aufsteigende Macht ist.

Davutoglu habe im Rahmen der strategischen Tiefenstrategie, die er als Vorstoß definierte, im Kaukasus und im Nahen-Osten politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Einfluss geltend zu machen, in den letzten drei Tagen den Irak, Syrien, die Türkische Republik Nordzypern und Ägypten besucht. Auch habe er bekanntgegeben, dass zwei Protokolle unterzeichnet worden seien, die die Bildung von ersten diplomatischen Beziehungen mit Armenien ankündigten.

Sabah schreibt zum Thema, Außenminister Ahmet Davutoglu habe den aserbaidschanischen Außenminister Elmar Memmedyarov in einem Telefonat über die jüngsten Entwicklungen im Zusammenhang mit den Protokollen zwischen der Türkei und Armenien informiert. Funktionären des türkischen Außenministeriums zufolge habe Memmedyarov keinerlei Reaktion gezeigt und sich auch nicht gestört ausgedrückt.

Türkisch-armenische Beziehungen
Hürriyet berichtet, der armenische Staatspräsident Serj Sarkisyan habe nach Reaktionen der armenischen Bevölkerung auf das mit der Türkei unterzeichnete Protokoll Armeniern eine Berg-Karabach-Garantie gegeben. Sarkisyan habe wiederholt behauptet, dass in dem von Armenien besetzten Berg-Karabach ein unabhängiger Staat gegründet worden ist. Armenier könnten sich sicher sein, dass ein Friedensabkommen für die Lösung der Berg-Karabach-Frage auf der Zustimmung und des freien Willens des Volkes von Berg-Karabach basieren werde.

Automobilriesen werden türkische Staatsbürger
In Yeni Safak lesen wir unter der Schlagzeile „Automobilriesen werden türkische Staatsbürger“, Der drittgrößte chinesische Automobilhersteller Dong Feng Motor komme mit einer 250 Millionen Dollar hohen Investition in die Türkei. Die jährliche Produktion des Unternehmens liege bei 1,3 Millionen Fahrzeugen. In der Türkei plane das Unternehmen die Produktion von 52tausend Autos.

Gold
In Milliyet heißt es, zwei türkische Professoren von den Universitäten in Washington und der Technischen Universität zu Istanbul hätten im Labor in biologischer Atmosphäre ein Goldstückchen hergestellt. Der Zeitungsmeldung zufolge sei die Arbeit mit einer als Evolution bezeichneten Methode anhand von Virus und Bakterienproteinen durchgeführt worden und habe in amerikanischen Wissenschaftskreisen großes Echo ausgerufen.

Flughafen Atatürk
In Zaman lesen wir über einen Doppelrekord auf dem Flughafen Atatürk. Der größte Grenzübergang der Türkei, der Flughafen Atatürk habe am Sonntag, den 16. August einen Rekord gebrochen. 904 Abflüge und Ankünfte seien an diesem Tag verzeichnet worden, was ein Rekord sei. Am gleichen Tag sei auch in der Kategorie Passagiere mit 111.030 ein Rekord gebrochen worden.

Der Generaldirektor der staatlichen Flughafenverwaltung, Orhan Birdal habe erklärt, die beiden Rekorde vom 16. August seien das schönste Zeichen dafür, dass Reisende trotz der globalen Krise fliegen wollten.

Sami Yusuf
Haber-Türk berichtet, der aserbaidschanisch-stämmige und berühmte Künstler der islamischen Welt, Sami Yusuf habe vor seinem Konzert in Istanbul gesagt, er sei der Türkei verbunden, was sehr wichtig für ihn sei. Yusuf zufolge sei er als Künstler für die ilahi genannten religiösen Lieder bekannt, doch singe er alles, was er wolle. Auf einer Pressekonferenz gab Yusuf Informationen über das auf den 4. September angesetzte Konzert und sagte, beim Konzert werde er auch ein zusammen mit Sezen Aksu vorbereitetes Lied singen. Er persönlich kenne Aksu immer noch nicht, doch sei er ein großer Verehrer.

Hinweis: Die “Türkische Presse Türkei” (Türkeiausgaben türkischer Tageszeitungen) wird von der Türkischen Rundfunk- und Fernsehanstalt (TRT-World) zur Verfügung gestellt und von der MiGAZIN-Redaktion unverändert übernommen.

Presseschau der Generaldirektion für Presse und Information in Ankara

Gül empfing Vertreter der Arbeitgebern und Gewerkschaften
Staatspräsident Abdullah Gül empfing gestern die Vertreter der Arbeitgebern und der Arbeiterunionen bei einem Fastenbrechen in seiner Residenz zu Cankaya. Beim Fastenbrechen in Cankaya waren Vertreter der Gewerkschaften Türk-İs, Hak-İs, Kamu-Sen, Memur-Sen, der Revolutionären Gewerkschaftsdachverbandes (DISK), nebenher dem Bund Türkischer Arbeitgeber (TISK) anwesend.

Gül, der beim Treffen eine Rede hielt, sagte: „Ich hoffe, dass die Besprechungen zwischen den Gewerkschaften und der Regierung in Verständigung und Einigung durchgeführt werden. Aber es ist vor allem wichtig, dass die Besprechungen im Rahmen eines rechten Verständnis und mit Offenherzigkeit laufen.” (Milliyet)

Erdogan: „Verhandlung mit den Terroristen kommt auf keinen Fall in die Frage“
Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan gab gestern in Ankara den Vertretern der Sicherheitskräfte ein Abendessen. Beim Essen waren auch Innenminister Besir Atalay und Generaldirektor der Sicherheit Oguz Kagan Köksal anwesend. Erdogan, der die Bestrebungen im Rahmen der demokratischen Öffnung bewertete, sagte: „Es kommt auf keinen Fall in die Frage, dass die Türkische Republik oder die türkische Regierung die Terrororganisation und die Terroristen als Ansprechpartner annimmt und mit ihnen verhandelt.“

Auf der anderen Seite wird Erdogan heute mit Teilnahme der führenden Kommandanten der Türkischen Streitkräfte und betreffenden Minister einen außenordentlichen Terror-Gipfel veranstalten. Beim Gipfel werden die Terrorbekämpfung, demokratische Öffnung und Sicherheitsthemen in die Hand genommen. (Milliyet)

Basbug: „Eine Amnestie ist ausgeschlossen“
Generalstabschef General Ilker Basbug und seine Ehefrau Sevil Basbug empfingen gestern die Familien der Gefallenen bei einem Fastenbrechen im Gazi Offizierskasino in Ankara. Zum Fastenbrechen wurden 700 Familien eingeladen und mehrere Generale waren auch anwesend.

Basbug sagte den Familien, die ihre Besorgnisse über eine Amnestie der Mitglieder der Terrororganisation PKK zum Ausdruck brachten, folgendes: „So etwas ist ausgeschlossen. Die Türkei wird die Führer und Mitglieder der Terrororganisation weder als Gesprächspartner annehmen noch amnestieren. Wir werden mit dem Terror bis zum Ende kämpfen. Unsere Gefallenen haben sich für die Einheit der Türkei hingegeben und ihre Bedeutung ist unentbehrlich.“ (Milliyet)

Davutoglu in Ägypten
Außenminister Ahmet Davutoglu, der gestern für einige Kontakte nach Ägypten reiste, wurde beim ägyptischen Staatspräsident Husni Mubarak empfangen. Ägyptischer Außenminister Ahmet Ebul Geyt war auch bei dem Treffen anwesend.

Auf der gemeinsamen Pressekonferenz betonten die beiden Außenminister, dass sich die türkisch-ägyptische Beziehungen jeden Tag weiterentwickeln. (Cumhuriyet)

Baykal: „Zuerst muss die Besetzung beendet werdet“
Vorsitzender der oppositionellen Republikanischen Volkspartei (CHP) Deniz Baykal gab bekannt, dass sie das Protokoll zur Anknüpfung der diplomatischen Kontakte und Entwicklung der bilateralen Beziehungen zwischen der Türkei und Armenien im Parlament ratifizieren werden, nur wenn Armenien die besetzten Regionen von Aserbaidschan verlässt.

Das Führungsgremium der CHP, das sich gestern unter der Leitung vom Vorsitzenden der Partei Deniz Baykal versammelte, bewertete das Protokoll zwischen der Türkei und Armenien. Baykal erinnerte an Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogans Bürgschaft gegenüber Aserbaidschan, und sagte: „Wir werden das Protokoll, sofern Armenien die besetzten Regionen von Aserbaidschan verlässt, ratifizieren. Dies ist unsere klare, einzige und letzte Meinung. (Milliyet-Cumhuriyet)

Rehn unterstützt die demokratische Öffnung
In seiner gestrigen Rede auf der Versammlung des Auswärtigen Ausschusses im EU-Parlament begrüßte EU-Erweiterungskommissar Olli Rehn die Bemühungen im Rahmen der demokratischen Öffnung in der Türkei. Rehn brachte seine Erwartung auf wichtige Reformen zur Verstärkung der Rechtstaatlichkeit und Grundfreiheiten zum Ausdruck. (Türkiye)

Zyperngriechen sagen die Gespräche zur Wiedervereinigung ab
Die Zyperngriechen haben die Gespräche über eine Wiedervereinigung mit der Türkischen Republik Nordzypern (TRNZ) auf der Insel auf unbestimmte Zeit verschoben. Entgegen den ursprünglichen Planungen werde heute in Lefkosa (Nikosia) kein Treffen von Vertretern beider Seiten stattfinden, sagte ein Berater vom zyperngriechischen Führer Dimitris Christofias.

Als Grund nannte er einen Streit über eine Pilgerreise griechischer Zyprer in die TRNZ für einen Gottesdienst in einer Kirche in Güzelyurt. Die Pilger widersetzten sich gegen die Identitätsprüfung oder ihre Namen waren auf einer von der griechischen Seite zusammengestellte Liste nicht anwesend. Die griechischen Pilger beschuldigten die zyperngriechischen Behörden wegen der defekten Liste. Der Gottesdienst wurde problemlos beendet. Dennoch hat der zyperngriechische Führer die Gespräche für die Wiedervereinigung verschoben.

TRNZ-Ministerpräsident Dervis Eroglu sagte, dass die Zyperngriechen sollten offen sagen, wenn es ihr Ziel ist, vom Verhandlungstisch zu flüchten. Zypern ist seit dem Putsch der griechisch-zyprischen Nationalgarde in 1974 geteilt. (Hürriyet)

Hinweis: Die “Türkische Presse Türkei” (Türkeiausgaben türkischer Tageszeitungen) wird von der Generaldirektion für Presse und Information in Ankara zur Verfügung gestellt und von der MiGAZIN-Redaktion unverändert übernommen.