Türkische Presse Türkei

28.07.2009 – Irak, Krise, Taliban, EU

Die türkische Presse berichtet heute unter anderem über die Parlamentswahlen im Nordirak und über die Äußerungen des türkischen Staatspräsidenten Gül zur Kurden-Frage sowie des türkischen Staatsministers Bagis zur EU-Mitgliedschaft der Türkei.

Presseschau der Türkischen Rundfunk- und Fernsehanstalt (TRT-World)

Ausweg aus der globalen Krise
In Sabah lesen wir unter der Schlagzeile „die Türkei in starker Position bei Ausweg aus der globalen Krise“ über die Ansichten des Vize-Weltbankpräsidenten. Der Meldung zufolge sei der Vize-Weltbankpräsident Marwan Muasher zu Vorbereitungen für die Ende September in Istanbul zu veranstaltenden Jahrestagungen vom Internationalen Währungsfonds und Weltbank in die Türkei gekommen und habe gesagt, die Türkei befinde sich in einer starken Position für die Überwindung der Krise. Die Wirtschaft sei kleiner geworden, doch in der Türkei gebe es ein starkes Bankensystem. In öffentlichen Finanzen würden wichtige Schritte erwartet.

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Parlament im Norden des Irak
Star berichtet unter dem Titel „Erstes oppositionelles Parlament im Norden des Irak“ über die im Norden des Irak abgehaltenen Wahlen. Der Zeitungsmeldung zufolge habe Mesud Barzani die ersten Wahlen in der irakischen regionalen Verwaltung gewonnen und 70 Prozent der Stimmen auf sich vereinen können. Bei den Parlamentswahlen habe die Barzani-Talabani-Allianz 60 Prozent der Stimmen auf sich vereinen können. Die Wandlungspartei unter Führung von Noschirvan Mustafa hingegen sei mit 24 Prozent der Stimmen ins Parlament eingezogen.

Selbstmordattentäter
Haber-Türk schreibt unter dem Titel „Taliban bildet tausende von Kindern als Selbstmordattentäter aus“, im pakistanischen Swat-Gebiet seien Sicherheitskräfte auf der Suche nach Kindern, die von der Taliban entführt wurden, um sie als Selbstmordattentäter auszubilden. Nach Angaben der Funktionäre, hätten die Militanten nach dem vorübergehenden Waffenstillstandsabkommen vom vergangenen Februar 1200 bis 1500 Jungen im Alter von elf bis 17 Jahren entführt und diese in Ausbildungslagern untergebracht. Im Rahmen der im Gebiet eingeleiteten Operationen seien einige der Kinder aus den Ausbildungslagern gerettet und am Vortag in Mingora der Presse vorgeführt worden.

Turkish Airlines
Das Unternehmen Turkish Engine Center, daß in Partnerschaft der Turkish Airlines und der US-Flugzeugwartungsfirma Pratt&Whitney gegründet wurde, plane die jährliche Wartung von 300 Flugzeugmotoren. Der Zeitungsmeldung zufolge soll ein Flugzeugmotor von der Firma, die in Dezember ihre Aktionen aufnehmen soll, für zwei Millionen Dollar repariert werden.

Konjunkturpakete
Hürriyet schreibt unter der Schlagzeile „Bernanke: die Unternehmensrettungen widern mich an“, US-Notenbankchef Ben Bernanke habe die von den USA eingeführten Konjunkturpakete, die sich zum Nachteil der Bürger entwickelten und Kritik ernteten und die Verstaatlichung von Unternehmen bewertet.

Presseschau der Generaldirektion für Presse und Information in Ankara

Gül: „Wir werden unsere Probleme selbst lösen“
Staatspräsident Abdullah Gül, der für einige Kontakte und Besuche in der mittelanatolischen Großstadt Kayseri weilt, erklärte, dass die Türkei seine Probleme durch eigene Initiative lösen werde.

Staatspräsident Gül, der gestern die Organisierte Industriezone in Kayseri besuchte, antwortete während seines Besuchs die Fragen der Journalisten. Gül gab auf eine Frage über die Lösung der Kurden-Frage bekannt, dass die Türkei alle ihrer Probleme selbst lösen werde, sobald sie ihre demokratischen Standards auf höchster Ebene entwickelt. Gül sagte folgendes: „Die wichtige Frage ist, wie wir die Zustimmung aller unserer Bürger gewinnen und das Gefühl der Zugehörigkeit zur türkischen Republik verstärken können. Es ist nicht eine Frage der ethnischen Abstammung, man kann sich natürlich als Türke, Kurde oder jemand anders bezeichnen, aber jeder ist ein Mitbürger der Republik Türkei und ist gleichberechtigt.“ (Cumhuriyet-Türkiye)

Bagis: „Der Weg zur EU geht durch das Parlament“
Verhandlungsführer Egemen Bagis besuchte gestern die ostanatolische Stadt Tunceli. Dort kritisierte er die Aussagungen der ehemaligen Politiker, die behaupteten, dass der Weg zur EU durch Diyarbakir geht. Er sagte: „Der Weg zur EU geht durch das Parlament. Die Türkei ist seit Jahren entschlossen, volle EU-Mitgliedschaft zu bekommen. Unsere Bemühungen für die EU-Mitgliedschaft und das Wohl der Türkei rühren von unserer Liebe für die Menschen in unserem Land her.“ (Milliyet)

Selvi: „Probleme des Landes werden von den Zivilen auf demokratische Weise gelöst“
Stellvertretender Vorsitzender der Republikanischen Volkspartei (CHP) Cevdet Selvi, der gestern in der mittelanatolischen Stadt Nigde auf einer Versammlung seiner Partei sprach, erklärte, dass die zivile Mächte die Probleme des Landes auf demokratische Weise lösen werden. Selvi betonte auch, dass alle Kreisen in diesem Prozess in Solidarität und Zusammenarbeit stehen sollten. (Cumhuriyet)

Ihsanoglu-Preis für spanischen Akademiker
Das Internationale Institut für Wissenschaftsgeschichte und Philosophie befand Dr. Jose Bellvar Martinez, Akademiker an der Barcelona Universität, für würdig, den Ihsanoglu-Preis zu erhalten. Dieser Preis wird einmal in vier Jahren im Namen des Generalsekretärs der Islamischen Konferenz-Organisation Prof. Ekmeleddin Ihsanoglu gegeben. Dr. Martinez wird seinen Preis am 1. August bei einer mit Teilnahme von Ihsanoglu veranstalteten Zeremonie bekommen. (Türkiye)

Hinweis: Die “Türkische Presse Türkei” (Türkeiausgaben türkischer Tageszeitungen) wird von der Türkischen Rundfunk- und Fernsehanstalt (TRT-World) und der Generaldirektion für Presse und Information in Ankara zur Verfügung gestellt und von der MiGAZIN-Redaktion unverändert übernommen.