Acet:„Der Türkischunterricht ist unverzichtbar“
Der türkische Botschafter Ali Ahmet Acet hat die Bedeutung des muttersprachlichen Unterrichts in den Schulen bekräftigt. „Der Türkischunterricht ist unverzichtbar“, zitiert ihn die SABAH, HÜRRIYET und MILLIYET. „In einem Land mit drei Millionen Bürgern türkischer Herkunft gibt es eine Nachfrage für den Türkischunterricht. Dieser Nachfrage muss entsprochen werden“, habe Acet erklärt. Er sei zuversichtlich, dass die bestehenden Probleme bald gelöst werden.
Der Botschafter sprach sich ferner für die Anwerbung von Türkischlehrern aus der Türkei aus. Sowohl der Sprachunterricht an sich, als auch die Vermittlung der türkischen Kultur müsse durch kompetente Lehrpersonen erfolgen. Deutschland könne dies alleine nicht bewältigen, glaubt Acet. Aus diesem Grund frage Deutschland seit Jahren nach Lehrern aus der Türkei.
Der Bund der Immigrantenvereine türkischer Herkunft für Bildung, Integration und Kultur in Baden-Württemberg e.V. fordert überdies die Aufnahme des Türkischunterrichts in den öffentlichen Lehrplänen, berichtet die HÜRRIYET. Der islamische Religionsunterricht könne den Türkischunterricht nicht ersetzten.
NPD hetzt gegen Grünen-Chef Özdemir
Die Nationaldemokratische Partei Deutschlands (NPD) betreibt einmal mehr einen diskriminierenden Wahlkampf, berichten SABAH, TÜRKIYE und MILLIYET. Auf der Homepage der Partei sei ab Freitag ein „Wahlkämpferlied“ abrufbar, in welchem gegen den Grünen-Chef Cem Özdemir und den früheren Vize-Präsidenten des Zentralrats der Juden, Michel Friedman, gehetzt wird. Im Lied heißt es unter anderem: „Bei Himmler, Voigt und Rommel, da wirft man gerne ein, Briefkastendeckel trommelnd, hau ich Friedman eine rein.“ Weiter singt die Interpretin über „Lesestoff für Heimreise für Özdemir.“
Erst vor wenigen Monaten wurden der NPD-Chef Voigt sowie die Parteifunktionäre Frank Schwerdt und Klaus Beier wegen eines rassistischen Flugblatts zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 zu Haftstrafen auf Bewährung verurteilt, ist in der TÜRKIYE zu lesen.
Vorstandskrise bei DITIB
Die HÜRRIYET berichtete am Freitag, dass die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB) einen neuen Vorsitzenden hat. Dr. Ali Dere, bisher Leiter der Abteilung für Auslandsbeziehungen im Amt für Religiöse Angelegenheiten in Ankara, sei zum neuen Vorsitzenden ernannt worden.
Der derzeitige Vorsitzender, Sadi Arslan, hat auf die Meldungen über seine Abberufung nun reagiert. In einer Erklärung gegenüber der SABAH sagte Arslan, dass er weiterhin im Amt sei. Der Vorsitzende der DITIB werde durch die Mitgliederversammlung gewählt oder abgewählt. Arslan betonte, dass er bis zur Neuwahl im Amt bleiben werde. Auch sei er weiterhin Botschaftsrat für religiöse Angelegenheiten der türkischen Botschaft in Berlin. Prof. Ali Dere, der als Nachfolger von Arslan vorgestellt wurde, habe keine Berechtigung für einen längeren Aufenthalt in Deutschland, meinte Arslan.
Prof. Ali Dere sagte demgegenüber der HÜRRIYET, dass er die Voraussetzungen für das Amt des Botschaftsrats für religiöse Angelegenheiten der türkischen Botschaft in Berlin erfülle. In einer schriftlichen Erklärung sagte Dere, dass er seit Jahren für das Amt gehandelt werde. Die Ernennung werde durch das entsprechende Ministerium in Ankara vorgenommen.
Vorurteile gegenüber dem Islam abbauen
Die islamische Fakultät der Ankara Universität richtet das Fach Islamische Theologie in englischer Sprache ein, berichtet die ZAMAN. Damit wolle man unter anderem Vorurteile gegenüber dem Islam abbauen.
Krista Sager (Grüne): Lehrermangel durch Anerkennung ausländischer Hochschulabschlüsse lindern
Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag, Krista Sager, glaubt, dass die Personalknappheit im deutschen Schulsystem durch die Anerkennung ausländischer Hochschulabschlüsse zu lösen ist, berichtet die ZAMAN. Den Vorschlag der Bildungsministerin Annette Schavan (CDU), Wissenschaftler aus Universitäten und Forschungseinrichtungen an die Schulen zu holen, lehnte Sager ab. Die Wissenschaftler würden in den Universitäten und Einrichtungen gebraucht.
Bundesbildungsministerin habe überdies eine zu späte Einschulung von Kindern in Deutschland beklagt. Die Altersgrenze von sechs Jahren führe dazu, dass viele Kinder in Deutschland für ihre Verhältnisse zu spät in die Schule kommen, sagte Schavan. Schon am Ende der ersten Klasse hätten viele Kinder „keine Lust mehr“, weil sie unterfordert seien.
Das Projekt DeutschSommer in Hessen
Die TÜRKIYE berichtet über Projekt „DeutschSommer“. Der „DeutschSommer“ biete Frankfurter Drittklässlern mit gezieltem Förderbedarf im Deutschen eine intensive und ganzheitliche Förderung vor dem Übergang in die für die weitere Schullaufbahn wegweisende vierte Klasse. Die Stiftung Polytechnische Gesellschaft ist Träger des Projekts und übernimmt etwaige Kosten.
Die Hessische Kultusministerin Dorothea Henzler habe erklärt, dass hinsichtlich der Integrationsarbeit alte ideologische Kämpfe nun beiseite gelegt worden seien. Der DeutschSommer in den Ferien sei ein hervorragendes Beispiel einer öffentlich-privaten Partnerschaft zur Sprachförderung von Schülerinnen und Schülern ohne hinreichende Deutschkenntnisse.
Zuwanderung nach Deutschland 2008 konstant geblieben
Die SABAH berichtet über die Zuwanderungszahlen nach Deutschland. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitgeteilt habe, seien im Jahre 2008 rund 682 000 Menschen nach Deutschland zugezogen. Damit blieb die Zahl der Zuzüge im Vergleich zum Vorjahr nahezu konstant. Die Zuwarenderer kamen vor allem aus Polen (131.300) und Rumänien (47.000). Im Jahre 2008 seien ferner 738 000 Fortzüge aus Deutschland verzeichnet worden. Das seien rund 100 000 mehr als im Vorjahr. Hauptziel der Auswanderer aus Deutschland ist die Schweiz.
Diskriminierung der Hamburger Ausländerbehörde wird Gegenstand einer Kleinen Anfrage
Die diskriminierende Ermessensentscheidung der Ausländerbehörde in Hamburg, wonach ein Attest eines türkischstämmigen Arztes für einen türkischen Staatsbürger unbrauchbar sei, wird Gegenstand einer Kleinen Anfrage im Hamburger Parlament. Mehmet Yildiz (Die Linke), Fachsprecher für Migration, Flüchtlinge, Ausländer, Jugend, Kinder und Familie, bezeichnete die Praxis der Ausländerbehörde als Rassismus (HÜRRIYET).