Zu diesem Aspekt forschten Wissenschaftler des Sonderforschungsbereichs Mehrsprachigkeit der Universität Hamburg unter Federführung von Dr. Bernd Meyer im Auftrag des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge. Kern des Forschungsvorhabens war die Frage, in welchen Bereichen des Arbeitslebens ein besonderes Potenzial für den Einsatz der Mehrsprachigkeit von Beschäftigten mit Migrationshintergrund liegt und wie dieses konkret erschlossen werden kann.
Die Sprachwissenschaftler konzentrierten sich dabei auf Berufsgruppen im Dienstleistungssektor – hierzu gehören soziale Berufe, wie Erzieherinnen und Erzieher oder Pädagoginnen und Pädagogen, medizinische Berufe, wie Ärzte und Pflegende, Büroangestellte in Behörden und Unternehmen sowie gewerbliche Berufe.
Gleichzeitig fragten die Forscher auch aus internationaler Perspektive nach der Nutzung der Migrantensprachen. Kleine und mittlere Untenehmen entwickeln immer häufiger Geschäftsbeziehungen ins Ausland. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Migrationshintergrund und entsprechenden Sprachkenntnissen können hier zum Wettbewerbsvorteil werden.
Die Ergebnisse des Forschungsvorhabens sind in der Studie „Nutzung der Mehrsprachigkeit von Menschen mit Migrationshintergrund – Berufsfelder mit besonderem Potenzial“ abgebildet. Die Wissenschaftler aus Hamburg leisten damit einen Beitrag zum bundesweiten Integrationsprogramm, welches das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge im Auftrag des Bundesministeriums des Innern entwickelt. Die Forschungsergebnisse bilden die Basis für die Entwicklung von Strategien, die eine gezielte Nutzung des Potenzials Mehrsprachigkeit in den identifizierten Berufen möglich machen sollen.