Maria Böhmer

Die jungen Migranten sind die Fachkräfte der Zukunft

„Junge Migranten sind die Fachkräfte der Zukunft- mit großen Potenzialen. Deshalb sollten sie verstärkt eine Chance für eine Ausbildung bekommen.“ Das erklärte Staatsministerin Maria Böhmer vergangene Woche nach der Sitzung des Ausbildungspakt-Lenkungsausschusses in Berlin.

„Gerade in diesen schwierigen Zeiten dürfen wir die jungen Migranten nicht aus den Augen verlieren. Sie dürfen nicht die Verlierer der Wirtschaftskrise sein. Ihre Ausbildung kommt allen zu Gute: Die Jugendlichen erhalten eine Chance für eine erfolgreiche Zukunft. Und die Unternehmen selbst profitieren langfristig von dem Können ihrer eigenen Fachkräfte. In der Globalisierung sind Potenziale der Migranten wie Mehrsprachigkeit und kulturelles Wissen große Vorteile für die Unternehmen- gerade in der Wirtschaftskrise“, erklärte die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung.

Viele Betriebe setzten bereits auf Vielfalt. „Ihnen und den Pakt-Partnern danke ich ausdrücklich für ihr Engagement. Besonders hervorheben möchte ich den großen Einsatz des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks. Er setzt sich sehr für die berufliche Ausbildung von jungen Migranten ein“, betonte Böhmer. „Trotz aller geleisteten Anstrengungen: Wir müssen noch stärker die Ärmel hochkrempeln. Unser Ziel ist es, die Trendwende bei der Ausbildungsbeteiligung von jungen Migranten zu erreichen. Noch haben sie es deutlich schwerer als gleichaltrige Einheimische, einen Ausbildungsplatz zu finden.“ Das belege der bundesweit erste „Integrations-Indikatorenbericht“. Danach absolvierten 2007 in der Gruppe der 18-21-Jährigen nur 23,9 Prozent der ausländischen Jugendlichen eine Ausbildung. Bei den Einheimischen dieser Altersgruppe waren es mehr als doppelt so viele, nämlich 57,6 Prozent.

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„Damit der Übergang von der Schule in den Beruf gelingt, muss jeder seinen Beitrag leisten. An die Wirtschaft appelliere ich, bei der Vergabe von Ausbildungsplätzen Migranten besonders zu berücksichtigen. Doch auch die Jugendlichen selbst müssen sich einbringen. Besonders wichtig ist es, eine Ausbildung auch durchzuhalten. Wer sich anstrengt, kann den sozialen Aufstieg in unserem Land schaffen. Und wer nicht direkt eine Ausbildung in seinem Traumjob bekommt, sollte Alternativen prüfen“, appellierte Staatsministerin Böhmer.

Doch auch die Eltern müssten mitwirken. „Sie haben die Verantwortung für ihre Kinder. Es muss allen klar sein: Bildung und Ausbildung haben einen hohen Stellenwert in Deutschland. Ich fordere die Eltern auf: Verzichten Sie nicht auf eine qualifizierte Ausbildung ihrer Kinder, nur, damit diese schneller Geld verdienen. Das ist garantiert der falsche Weg. Eine gründliche Ausbildung ist die bessere Lösung- und verspricht auch langfristig größere Verdienstchancen.“