Aus Parteikreisen heißt es hingegen, dass Öney über den Wechsel Bayrams nicht glücklich gewesen sei. „Sie war die Einzige, die auf die Nachricht mit versteinertem Gesicht reagierte“, hieße es aus Parteikreisen, berichtet die taz. Öney habe die Konkurrenz gefürchtet. So sei Sie auch bereits angesprochen worden, ihr Amt als integrationspolitische Sprecherin zur Verfügung zu stellen. Dass mit Öney über die Aufgabe der Sprecherposition gesprochen wurde, bestreitet die Fraktionschefin Franziska Eichstädt- Bohlig jedoch vehement.
Auch Bilkay Öney hat bereits mehrfach Spekulationen zurückgewiesen, wonach sie aus der Partei ausgetreten sei weil sie befürchtet habe, mit Canan Bayram innerparteiische Konkurrenz zu bekommen. „Wir hatten die Aufgabenteilung bereits vorgenommen. Und ich hatte mich anfangs gefreut, dass sie uns in der Frauenpolitik unterstützt“, sagte sie in einem Interview mit der taz. Sie habe sich zu diesem Schritt entschlossen, weil sie nicht als Wahlhelferin einer schwarz-gelben dienen wolle. „Der Anlass, die Grünen jetzt zu verlassen, waren die Auswirkungen auf die Bundespolitik“, sagte Öney dem Tagesspiegel. Sie warf den Grünen vor mit „Byzantinischen Spielchen“ die rot-rote Regierung zu stürzen. „Gegenüber der türkischen Tageszeitung Milliyet sagte Öney: „Für 80 Millionen Deutsche und 3 Millionen Türken bin ich ausgetreten“.