Insbesondere Deutschland, als wichtigster Wirtschaftspartner der Türkei mit einem Handelsvolumen von 28 Milliarden Euro, wird nach Ansicht Erdogans davon profitieren. Außerdem sei die Türkei eine Brücke zwischen Europa und dem Nahen Osten.
Erdogan habe in diesem Zusammenhang die Visumspflicht türkischer Geschäftsleute kritisiert: „Das ist unlauterer Wettbewerb.“ Außerdem habe er sich ein Deutschland gewünscht, „in dem die Mitglieder der türkischen Gemeinschaft nicht diskriminiert werden und sich sicher fühlen“. Dies sei in den vorangegangenen Landtagswahlkämpfen wegen einer Rhetorik, die an „Fremdenfeindlichkeit“ gegrenzt habe, leider nicht der Fall gewesen. Er hoffe, dass sich das nicht wiederhole.
Den deutschen Integrationspakt habe der türkische Premier dagegen ausdrücklich gelobt und sei bereit „mitzuarbeiten“. Seine mehr als drei Millionen Landsleute in Deutschland hat er ausdrücklich aufgefordert, „den Erwerb der deutschen Sprache und Bildung nicht zu vernachlässigen“. Trotz der in Deutschland tätigen 70 000 türkischen Betrieben mit insgesamt 350 000 Beschäftigten sei die Arbeitslosenquote der Türken in Deutschland mit 30 Prozent sehr hoch im Vergleich zur durchschnittlichen Erwerbslosenqote von acht Prozent.