Antiziganismusbeauftragter Daimagüler, fordert eine Wahrheitskommission zur Aufarbeitung der Verfolgung von Sinti und Roma unter den Nazis und nach dem Krieg. Im Gespräch mit dem MiGAZIN erklärt er, warum die „Versöhnung“ hinkt, warum Gedenkveranstaltungen verlogen sind und warum die Minderheit sich nicht in Sicherheit fühlen kann. Von Ekrem Şenol
Romeo Franz, Sinto und EU-Abgeordneter, macht sich ein Bild von der Situation der Roma in der Ukraine - nicht trotz, sondern wegen des Krieges. Was er sieht, offenbart dringenden Handlungsbedarf. Von Alexandra Senfft
Die Pandemie hat offenbar zu einer Stärkung der Demokratie geführt, heißt es in einer neuen Studie. Zugleich fühlen sich Bürger aber immer ohnmächtiger. Aggressive Einstellungen gegen Migranten, Juden, Muslime sowie Sinti und Roma wachsen: Eine Gesellschaft im Krisenmodus.
Um die Roma zu integrieren, fordert das EU-Parlament die Auflösung von Roma-Siedlungen. Zudem soll die Minderheit mehr beteiligt werden bei ihrer Eingliederung. Im Mittelpunkt der Bemühungen soll die Integration von Kindern und Jugendlichen stehen.
Sinti und Roma leiden weiterhin europaweit an Ausgrenzung. Zum Jahrestag der Einweihung des Denkmals für die ermordeten Sinti und Roma in Berlin bat Bundespräsident Steinmeier Sinti und Roma um Vergebung für das in der NS-Zeit erlittene Unrecht.
Das Denkmal für im Nationalsozialismus ermordete Sinti und Roma ruft den Völkermord an der Minderheit ins Bewusstsein. Das ist auch bitter nötig, wie wachsender Antiziganismus zeigt. Ungeachtet dessen sollen Bäume am Denkmal einer neuen S-Bahn-Linie weichen. Von Bettina Gabbe
Wenn von europäischer Kultur die Rede ist, werden Sinti und Roma dabei oft leicht vergessen, sagt Romani Rose. Der Vorsitzende des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma möchte deshalb langfristig neben einer Dauerausstellung auch ein Museum eröffnen. Von Susanne Lohse
Rom:nja, auch Geflüchtete aus der Ukraine, werden in Medien lückenhaft und verzerrt dargestellt, kritisiert Stephan Müller vom Zentralrat Deutscher Sinti und Roma im Gespräch mit dem MiGAZIN. Dabei sei es zentral, ein ausgewogenes Bild zu schaffen, ohne das Negative zu auszublenden. Von Rosa Fava
Rund 40 Prozent der sächsischen Bevölkerung haben rassistische Einstellungen. Das geht aus dem aktuellen Sachsen-Monitor hervor. Besonders verbreitet sind antimuslimischer Rassismus, Antiziganismus und Antisemitismus.
Hilfeleistungen in die Ukraine kommen bei der Minderheit der Roma kaum an, bemängelt der Antiziganismusbeauftragte Daimagüler. Das müsse sich ändern. Auch die schlechtere Behandlung von Geflüchteten Roma aus der Ukraine müsse ein Ende finden.