Immer mehr deutsche Rentner ziehen es vor, ihren Lebensabend nicht in Deutschland zu verbringen. Allein im Jahr 2017 zogen mehr als 3.000 Rentner ins Ausland. Die Lebenserhaltungskosten spielen eine wesentliche Rolle.
Beide stammen aus der früheren Sowjetunion, kamen nach 1990 nach Deutschland, haben deutsche Wurzeln. Dennoch wird der Spätaussiedler bei der Rente besser behandelt als der jüdische Zuwanderer. Eine Initiative fordert ein Ende dieser Ungerechtigkeit.
Das deutsche Sozialsystem profitiert der Deutschen Rentenversicherung zufolge stark von Einwanderern. Gestützt wird diese Einschätzung auch vom Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen. Die Zahl der ausländischen Rentenbeitragszahler sei seit 2008 um über 50 Prozent gestiegen.
Immer mehr Menschen arbeiten befristet, phasenweise oder für niedrige Löhne. Das deutsche Rentensystem ist einer aktuellen Studie zufolge auf diesen Wandel der Arbeitswelt nicht ausreichend vorbereitet, das Altersarmutsrisiko steigt weiter. Besonders häufig betroffen sind Migranten.
Kurz vor Ende der Legislaturperiode präsentieren die Grünen einen Gesetzentwurf, um die Schlechterstellung jüdischer Zuwanderer bei der Rente zu beheben. Behandelt werden wird die Initiative nicht mehr - aber sie deckt ein Problem auf.
Männliche Einwanderer verfügen in den meisten westeuropäischen Ländern über deutlich geringere Renteneinkommen als Einheimische. Dabei spielt das Rentensystem eine entscheidende Rolle. Von Jan Paul Heisig Von Jan Paul Heisig
Wirtschaftsguru Fratzscher ist überzeugt, dass Deutschland die Flüchtlingssituation bewältigen kann. Der Arbeitsmarkt sei hervorragend aufgestellt. In diesem Jahr könnten 100.000 Menschen in Arbeit gebracht werden. Von Bettina Markmeyer
Die Einwanderung von Flüchtlingen hat keine Auswirkungen auf die Rentenkassen. Wenn die Arbeitsmarktintegration gelingt, könnten sie die Rentenkassen sogar entlasten. Das verkündet prognostiziert die Deutsche Rentenversicherung.
Fast jeder Zweite ehemalige Gastarbeiter im Rentenalter ist von Armut bedroht; dreimal so hoch wie Deutsche. Unter den Türken im Rentenalter liegt die Quote sogar gut viermal so hoch. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts.
Ende 2012 bezogen rund 465.000 Senioren Sozialhilfe, um ihren Lebensunterhalt zu finanzieren, 22 Prozent von ihnen waren Ausländer. Überhaupt ist mehr als jeder fünfte Ausländer über 65 Jahren auf staatliche Unterstützung angewiesen.