Eine deutliche Mehrheit der Deutschen ist für erleichterte Einwanderung von ausländischen Fachkräften. Das geht aus einer aktuellen Umfrage hervor. Danach wird eine Erhöhung des Renteneintrittsalters ganz überwiegend abgelehnt.
Armut im Alter ist eine Frage des Passes und des Geschlechts, wie Zahlen des Statistikamtes zeigen: Rentenbezieher mit deutscher Staatsbürgerschaft erhalten deutlich seltener Grundsicherung im Alter als Rentner ohne deutschen Pass. Auch Frauen sind öfter von Armut betroffen. Immer mehr Rentner müssen im Alter arbeiten.
Die Riester-Rente gleicht die sinkende Absicherung durch die gesetzliche Rentenversicherung nicht aus. Nur ein Viertel der Erwerbstätigen hat Riester-Vertrag abgeschlossen. Bei Menschen mit Migrationserfahrung ist die Quote deutlich niedriger. Experten empfehlen eine grundlegende Reform.
Die Corona-Pandemie wird einen starken Einfluss auf das Durchschnittsalter der Bevölkerung in Deutschland haben. Insbesondere der starke Rückgang der Einwanderungszahlen wird sich laut Statistikamt negativ auswirken.
Wirtschaftsforscher haben die Bürger mit der Aussicht auf eine „Rente mit 68“ aufgeschreckt. Zwar haben Bundesminister bereits abgewiegelt, aber das Thema ist damit nicht vom Tisch. Denn wie die Rente auf Dauer finanziert werden soll, ist offen. Experten sind sich aber sicher: Ohne Einwanderung geht’s nicht. Von Markus Jantzer
Seit vielen Jahren warten jüdische Einwanderer aus den Nachfolgestaaten der Sowjetunion vergeblich auf die Anrechnung ihrer Arbeitsjahre im Herkunftsland. Der Zentralrat wirft der Regierungskoalition Zynismus vor. Die Betroffenen seien in hohem Alter.
Seit 1991 sind rund 200.000 jüdische Zuwanderer als Kontingentflüchtlinge nach Deutschland gekommen. Union und SPD haben im Koalitionsvertrag vereinbart, eine Lösung für die Renten zu finden. Darauf warten Betroffene bis heute. Der Bundesrat fordert Fortschritte.
Trotz bisheriger Reformen steigt laut einer aktuellen Studie das Risiko der Altersarmut weiter –betroffen sind insbesondere Personen mit Migrationshintergrund. Sozialverbände mahnen Einigung über Grundrente an.
Vorerst gibt es keine Verbesserung der Renten jüdischer Kontingentflüchtlinge. Vertreter der großen Koalition haben einen Antrag von FDP, Grüne und Linke abgelehnt.
Spätaussiedler und jüdische Einwanderer aus der früheren Sowjetunion werden im Rentenrecht ungleich behandelt. Das wollen Grüne, Linke und FDP beenden. In einem Antrag fordern sie von der Bundesregierung eine schnelle Lösung.