Das Anschlagsopfer Vili Viorel Păun wird posthum mit der Hessischen Medaille für Zivilcourage gewürdigt. Der 22-Jährige hatte den Hanau-Täter verfolgt, um ihn zu stoppen. Dabei versuchte er mehrfach den Polizeinotruf zu erreichen - vergeblich.
Die Polizeibehörden bemühen sich um die Rekrutierung von Bewerbern mit Migrationshintergrund, lassen sie mit strukturellen Problemen innerhalb der Polizei aber alleine. Ihre Zusatzqualifikationen werden zudem nicht honoriert. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie.
Ein schwerer Vorwurf erschüttert die sächsische Polizei: Mitglieder eines Spezialeinsatzkommandos sollen aus Polizeibeständen rund 7.000 Schuss Munition gestohlen haben. Die Ermittlungen richten sich gegen 17 Polizeibeamte. Verbindungen zu der rechtsextremen Gruppe "Nordkreuz" sind Gegenstand der Ermittlungen.
NRW-Innenminister Reul hatte nach Bekanntwerden rassistischer WhatsApp-Chats bei der Polizei Aufklärung versprochen – das Gegenteil ist offenbar eingetreten: Laut OVG Münster hat das Düsseldorfer Polizeipräsidium ausgerechnet eine Hinweisgeberin suspendiert, gegenüber anderen Kommissaranwärtern aus den Chatgruppen jedoch keine Maßnahmen ergriffen.
Eine Sonderkommission hat Sachsen-Anhalts Polizei auf Antisemitismus und Rassismus überprüft. Das Ergebnis: Fremdenfeindliche und antisemitische Klischees sind verbreitet. Institutionellen Rassismus will die Kommission aber nicht gefunden haben.
Wird der Kampf gegen Rechtsextremismus entschieden geführt, kann er offenbar Früchte tragen. So jedenfalls in Dortmund. Dort sind seit dem Einsatz von „Soko Rechts“ im Jahr 2015 rechtsextreme Gewalt- und Straftaten deutlich zurückgegangen.
Mit „Engagiert gegen Rassismus“ setzen sich Menschen besonders während der Internationalen Wochen gegen Rassismus für eine menschenfreundliche Gesellschaft ein. Eine Sängerin, ein Polizist und ein Feuerwehrmann sagen Alltagsrassismus den Kampf an. Von Kathrin Hedtke
186 Verdachtsfälle und nur in wenigen Einzelfällen Kontakte zu rechtsextremistischen Organisationen: Zu diesem Schluss kommt ein Lagebild des Innenministeriums zu rechtsextremen Tendenzen bei der Polizei in NRW. Erstellt wurde der Bericht vom Vize-Verfassungsschutz-Chef.
Weniger als ein Prozent: So oft kommt es bei Fällen von mutmaßlich rechtswidriger Polizeigewalt zu einer Verurteilung. Das liegt oft an der schwierigen Beweislage, sagt Tobias Singelnstein, Professor für Kriminologie an der Ruhr-Universität Bochum, im Gespräch. Von Jana-Sophie Brüntjen
Immer wieder machen Polizisten Schlagzeilen mit übermäßiger Gewaltanwendung. Doch nicht alles, was Polizisten tun, ist auch erlaubt. Dennoch werden nur wenige Amtsträger angeklagt, und noch seltener verurteilt. Die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick: Von Jana-Sophie Brüntjen