Was tun gegen den Pflegenotstand? Fachkräfte aus dem Ausland könnten zumindest einige der vielen offenen Stellen besetzen. Aber der Weg durch den Behördendschungel ist für viele zu lang. Die Politik hat ein Ziel, aber sie kann sich nicht über den Weg dahin einigen.
Deutschland wirbt im Ausland händeringend um Fachkräfte. Dafür werden Migrationsabkommen abgeschlossen. Was in diesen Abkommen steht, weiß die Öffentlichkeit nicht. Sie sind nicht einsehbar, kritisiert Migrationsexpertin Koch.
Angesichts des Fachkräftemangels in der Pflege setzt die Bundesregierung auf junge Menschen aus dem Ausland. Doch Patientenschützer sind skeptisch. Zunächst müssten sich die Arbeitsbedingungen für Pflegekräfte in Deutschland verbessern.
380.000 Menschen scheiden in den nächsten beiden Jahrzehnten aus Altersgründen in Thüringen aus dem Berufsleben. Diskutiert werden von der Regierung neue Arbeitszeitmodelle und wie junge Menschen aus dem Ausland zu Fachkräften werden könnten.
Die Bundesregierung will die Einwanderung von Fachleuten erleichtern, weil sonst bald Millionen Arbeitskräfte in Deutschland fehlen könnten. In Kenia wird Kanzler Scholz fündig. Das Land ist aber noch aus einem anderen Grund interessant für die deutsche Wirtschaft. Von Michael Fischer und David Renke
Der Fachkräftemangel ist auch in Sachsen heute schon spürbar. Und die Prognosen sehen düster aus. Ohne Einwanderung von Arbeitskräften aus anderen Ländern wird es nicht funktionieren, sagen Experten. Davon ist auch die sächsische Regierung überzeugt. Auch in NRW macht sich die Politik Gedanken.
Deutschland braucht mehr Pflegekräfte aus dem Ausland. Weil die nicht von alleine kommen, ist systematische Anwerbung auch außerhalb von Europa nötig. Ein neues Gütesiegel verspricht faire Arbeitsbedingungen und Verfahren.
Jede achte Pflegekraft und jeder siebte Arzt in Deutschland stammt aus dem Ausland. Das deutsche Gesundheitssystem würde ohne Anwerbung von Fachkräften nicht mehr funktionieren. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Erhebung.
Ein staatliches Gütesiegel soll für Fairness bei der Anwerbung von ausländischen Pflegekräften sorgen. Unternehmen sollen sich selbst verpflichten, ethische Standards einzuhalten und die Integration der angeworbenen Fachkräfte zu fördern.
Ausländische Pflegefachkräfte warten derzeit bis zu drei Jahre auf ein Visum und ihre Berufsanerkennung in Deutschland. Das dauert Gesundheitsminister Jens Spahn zu lange.