Bundestreffen der Landsmannschaft

Deutsche aus Russland

Auf Einladung der Landesregierung von Nordrhein-Westfalen fand am vergangenen Wochenende zum ersten Mal das Bundestreffen der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e.V. in Nordrhein-Westfalen statt.

Donnerstag, 18.06.2009, 7:56 Uhr|zuletzt aktualisiert: Samstag, 04.09.2010, 1:25 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Integrationsminister Armin Laschet sagte bei der Eröffnung des 30. Bundestreffen in Rheinberg: „Nachdem die Landsmannschaft bisher ihre Treffen eher in den südlichen Bundesländern veranstaltet hat, war es uns wichtig, ein Signal des Willkommens in Nordrhein-Westfalen zu geben. Die Arbeit der Landsmann der Russlanddeutschen gehört zu den Erfolgsgeschichten der Integrationspolitik.“

Rund 5.000 Menschen aus der ganzen Bundesrepublik reisten an den Niederrhein. Laschet erinnerte daran, dass das erste Treffen vor 58 Jahren in Stuttgart-Feuerbach stattgefunden hat. „In all diesen Jahren waren Sie ein Vorbild der Integration“, so der Minister.

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In den vergangen 20 Jahren kamen rund drei Millionen Spätaussiedler und ihre Angehörigen in das Bundesgebiet, ein Großteil aus den Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion. Minister Laschet: „Nach Nordrhein-Westfalen sind seit 1989 mehr als 700.000 Menschen gekommen. Allein vor diesem Hintergrund und als Anerkennung ihrer enormen Integrationsleistungen freut mich dieses heutige Bundestreffen hier in Rheinberg umso mehr.“

Der Minister fügte hinzu, das Motto des Bundestreffens „Wir gestalten mit – wir haben eine Stimme“ treffe einerseits die Zielsetzung der Veranstaltung und stehe andererseits gleichermaßen für die Politik in Nordrhein-Westfalen: „In Nordrhein-Westfalen haben wir mit dem Koalitionsvertrag ein klares Signal gegeben: Spätaussiedler sind in unserem Land willkommen und werden es auch in Zukunft sein. Wir sehen sie als Bereicherung und wenden uns ihren Anliegen und Problemen besonders zu.“

Mit dem Landesbeirat für Vertriebenen-, Flüchtlings- und Spätaussiedlerfragen, dessen Vorsitzender Thomas Kufen, der Integrationsbeauftragte der Landesregierung ist, hat die Landesregierung ein wichtiges Gremium, dass die Anliegen der Deutschen aus Russland unterstützt und fördert.

Nordrhein-Westfalen unterstützt das ehrenamtliche Engagement der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland und ihrer Ortsgruppen. So werden beispielsweise Projekte und Initiativen zur Integration sowie der Aufbau eines Netzwerkes der Vereinigung zur Integration der russlanddeutschen Aussiedler (VIRA e.V.) gefördert.

Die Landsmannschaft der Deutschen aus Russland ist die größte Organisation dieser Bevölkerungsgruppe. Zu der Feierstunde des Treffens in Rheinberg waren neben Minister Laschet auch der Bundesminister des Inneren, Dr. Wolfgang Schäuble, und die Präsidentin des Bundes der Vertriebenen, Erika Steinbach, eingeladen. Der Parlamentarische Staatssekretär Dr. Christoph Bergner hat in einer begleitenden Veranstaltung über die aktuellen Schwerpunkte der Aussiedlerpolitik der Bundesregierung berichtet. Gesellschaft

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  1. delice sagt:

    Kommisch nur, was die Deutschen dort nur im Osten bis nach Zentralasien gesucht hatten, damit aus ihnen später „Vertriebenen-, Flüchtlings- und Spätaussiedlerfragen“ wurden?

    • Teleprompter sagt:

      „Die Gründe für die Einwanderung waren vielfältig. Für die pazifistischen Mennoniten war die Befreiung vom Kriegsdienst wesentlich, für viele andere die freie Zuteilung von Land und Religionsfreiheit, oder auch der Dienst am Hofe. Als erste rief Katharina II., die selbst aus dem Fürstentum Anhalt-Zerbst stammte, im Jahre 1763 deutsche Landsleute, meist Bauern, die vor allem aus dem Südwesten Deutschlands stammten, im großen Stil ins Land. Die Zarin beabsichtigte deutsche Bauern in Russland anzusiedeln, um das fruchtbare und brachliegende Land besser nutzbar machen zu können, die Agrarwirtschaft zu verbessern. Sie lockte mit Versprechungen wie Religions- und Steuerfreiheit zahlreiche Abenteurer und Bauern in ein hoch gepriesenes scheinbares Paradies. Hinzu kam die starke Population an Nomadenstämmen, die mit Bauernschaft nichts anfangen konnten und das Land nicht bewirtschaften wollten. Vorher gab es schon größere Gruppen in Moskau und Nordwestrussland (Nowgorod, Pskow, Sankt Petersburg). Die dadurch in Folge nach Russland gelockten Deutschen fanden eine völlig wilde Steppe vor, die sie in Kürze nutzbar machen mussten, um den harten Winter zu überstehen. Im Zuge dieser Pionierjahre starben Abertausende an den Folgen von Seuchen, Hunger und Kälte….

      Nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion wurden 1.209.430 Russlanddeutsche entsprechend Josef Stalins Erlass des Obersten Sowjets vom 28. August 1941 innerhalb weniger Wochen unter dem Vorwurf der Kollaboration mit dem nationalsozialistischen Deutschland aus den europäischen Teilen der Sowjetunion nach Osten – vorwiegend nach Sibirien, Kasachstan und in den Ural – in sogenannte Sondersiedlungen deportiert. Letztendlich waren es Gulags, der russische Begriff für Straf- und Arbeitslager, die, ihrem architektonischem Aufbau nach, Konzentrationslagern glichen. Mehrere hunderttausend Russlanddeutsche – die nicht ermittelte Zahl schwankt um 700.000 – starben in dieser Zeit vor allem an schlechten Klima-, Nahrungs-, Arbeits-, Lebens- oder medizinischen Bedingungen. Nahezu zwei Drittel aller Russlanddeutschen überlebten diese Zeit nicht. Viele erfroren und starben an Unterversorgung. Andere flohen und versuchten Deutschland zu erreichen, um dem Tode zu entkommen.“

      http://de.wikipedia.org/wiki/Russlanddeutsche

      Frage beantwortet?

    • Johanna sagt:

      Schon mal von Katharina der Großen gehört?

  2. Hans Schneter sagt:

    diese Aussage ist an Dämlichkeit nicht zu übertreffen. Von Ihnen bin ich aber auch nicht viel anderes gewöhnt, Delice. Hasserfüllt wie eh und je