Unteilbar, Demonstration, Berlin, Rassismus, Rechtsextremismus
242.000 Menschen auf der #unteilbar-Demo 2018 in Berlin (Archiv-Foto) © Campact e.V. @ facebook

#unteilbar

35.000 Menschen demonstrieren für eine solidarische Gesellschaft

Eine Woche vor der Landtagswahl in Sachsen haben 35.000 Menschen für eine solidarische Gesellschaft und gegen den Rechtsruck in Deutschland demonstriert. Politiker, Veranstalter und Polizei zeigten sich zufrieden.

Montag, 26.08.2019, 5:22 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 27.08.2019, 16:18 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Rund 35.000 Menschen haben am Samstag in Dresden für eine solidarische Gesellschaft demonstriert. Unter dem Motto #unteilbar wollten sie eine Woche vor der Landtagswahl in Sachsen ein Zeichen gegen einen Rechtsruck in Deutschland setzen. Unter den Teilnehmern war auch Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD). In Sachsen wird am kommenden Sonntag (1. September) ein neuer Landtag gewählt.

Sachsens Integrationsministerin Petra Köpping (SPD) betonte bei der Auftaktkundgebung auf dem Dresdner Altmarkt: „Von dieser Demonstration geht ein wichtiges Zeichen über die Grenzen von Sachsen hinweg hinaus. Wir wollen zeigen, dass sich in Sachsen viele Menschen mit denjenigen solidarisieren, die ihre Heimat aufgrund von Krieg und Terror verlassen mussten.“

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Sachsen kein brauner Fleck

Sachsen sei nicht „ein brauner Fleck auf der Deutschlandkarte“, sagte die Ministerin, die vor kurzem eine Morddrohung erhalten hatte. Es gebe eine große Anzahl an Menschen, die sich für einen bunten, weltoffenen und friedlichen Freistaat einsetzten.

Der stellvertretende sächsische Ministerpräsident Martin Dulig (SPD) sagte, es gebe Dinge, die nicht verhandelbar seien. „Werte sind unteilbar“, betonte Dulig. Auch Kirchen und Wohlfahrtsverbände hatten zur Teilnahme aufgerufen. Sachsens Diakoniechef Dietrich Bauer betonte: „Wir wollen eine Gesellschaft, in der die Menschen respektiert werden. Und vor allem wollen wir eine friedfertige Gesellschaft.“

Polizei: Friedliche Demo

Polizeisprecher Thomas Geithner sprach von einem friedlichen Verlauf der Demonstration bis zum frühen Abend. Es sei lediglich eine Sachbeschädigung registriert worden durch das Herunterreißen von Wahlplakaten.

Organisiert wurde die Großdemonstration von dem Bündnis #unteilbar, das etwa 400 zivilgesellschaftliche Organisationen vereint, darunter etwa die Hälfte aus Sachsen. Zum Abschluss am Abend wurden unter anderem die Band „Silbermond“ und die Publizistin Carolin Emcke sowie Sänger Sebastian Krumbiegel, Rapper Max Herre und die Dresdner Banda Internationale erwartet.

Veranstalter zufrieden

Die Veranstalter zeigten sich zufrieden mit dem Zulauf. Für das #unteilbar-Bündnis sagte Sprecherin Ana-Cara Methmann, die Veranstalter seien überwältigt von der Beteiligung. Zehntausende Menschen hätten ein unmissverständliches Zeichen für Solidarität statt Ausgrenzung gesetzt.

Die Demonstration in Dresden war Höhepunkt des „Sommers der Solidarität“, in dem das von Vereinen, Organisationen und Initiativen getragene „#unteilbar“-Bündnis die solidarische Gesellschaft sichtbar machen wollte. Einem ersten Aufruf zu einer Demonstration waren im Oktober 2018 in Berlin rund 240.000 Menschen gefolgt. (epd/mig) Aktuell Gesellschaft

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  1. keisner sagt:

    Trotz bundesweiter Mobilisierung und im Vergleich zu Berlin 2018 war die Teilnahme mäßig. Und was suchte ein Olaf Scholz u.a.Politiker, bes.der SPD, dort ? Wenn nicht gerade Wahlkampf wäre, wären sie doch weggeblieben. Und verzichten kann das Bündnis auch auf sie: Sind sie doch mitverantwortlich, Scholz sogar in führender Position, für die soziale Kälte und Spaltung und die wachsende Unsicherheit für große Teile der Menschen in diesem „unseren Lande“, gerade auch im Osten. Erst den Ausverkauf des Ostens organisieren, die Reichen weiter von Steuern und Abgaben verschonen, und dann den Aufstieg der Rechtsradikalen beklagen – das paßt nicht.