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"Herz statt Hetze"-Demonstration in Dresden gegen "Pegida" (Archivfoto) © twitter/ @HerzstattHetze ‏

"Seebrücke"

Bundesweite Demonstrationen für Seenotrettung im Mittelmeer

Tausende Menschen haben am Samstag in rund 100 deutschen Städten für die Rechte von Geflüchteten, die zivile Seenotrettung und die sofortige Aufnahme von Menschen, die aus Seenot gerettet wurden, demonstriert.

Montag, 08.07.2019, 5:24 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 10.07.2019, 17:41 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Mehrere Tausend Menschen haben am Samstag in Deutschland für eine unbehinderte Seenotrettung im Mittelmeer demonstriert. Europaweit seien es rund 30.000 Demonstranten gewesen, der Schwerpunkt habe in Deutschland gelegen, sagte eine Sprecherin der internationalen Bewegung „Seebrücke“ dem „Evangelischen Pressedienst“. „Seebrücke“ hatte in mehreren Ländern zu Demonstrationen für die Rechte von Geflüchteten aufgerufen.

In Berlin demonstrierten mehrere Tausend Menschen gegen die Kriminalisierung von zivilen Seenotrettern. Nach Angaben der Bewegung „Seebrücke“ beteiligten sich bis zu 5.500 Menschen bei dem Demonstrationszug durch das Regierungsviertel. Die Polizei sprach auf Anfrage von „gut 2.000“ Teilnehmern. Sprecher forderten die Bundesregierung unter anderem auf, „bis auf weiteres die Aufnahme aller Menschen, die über das zentrale Mittelmeer fliehen müssen, verbindlich zuzusagen“.

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In Hamburg gingen mehr als 3.500 Menschen für eine unbehinderte Seenotrettung auf die Straße. Sie demonstrierten für die Freigabe des Rettungsschiffs „Sea-Watch 3“ und sichere Fluchtwege. Unter anderen sprach Kapitän Dariush Beigui, der in Italien wegen der Rettung Schiffbrüchiger mit dem Schiff „Iuventa“ angeklagt ist. Ein Grußwort von Kapitänin Carola Rackete vom Band wurde laut bejubelt.

Bundesweit tausende Menschen

Tausende Menschen nahmen in Bayern an den Seebrücke-Demonstrationen teil. In mehr als einem Dutzend Städte fanden teils bis zum frühen Abend Veranstaltungen statt. In München riefen die Veranstalter nach eigenen Angaben die rund 2.000 Teilnehmer auf, sich für die Beteiligung der Landeshauptstadt am „Netzwerk Sicherer Hafen“ starkzumachen. München „als drittgrößte Stadt und eine der reichsten Kommunen Deutschlands“ solle Verantwortung übernehmen, hieß es in dem Aufruf.

In Nordrhein-Westfalen kamen laut „Seebrücke“ knapp 7.000 Teilnehmer zusammen. In Bonn nahmen 700 Menschen an der Aktion teil. Hier wurden von einer Rheinbrücke Blumen ins Wasser geworfen, um der Toten im Mittelmeer zu gedenken. In Düsseldorf erinnerten die Demonstranten am Ende ihrer Kundgebung in einer Schweigeminute an die im Mittelmeer ertrunkenen Flüchtlinge.

Über 60 „Sichere Häfen“

In Niedersachsen waren es nach vorläufigen Veranstalterzahlen 2.500 Demonstranten. Für die Menschenrechte von Flüchtlingen demonstrierten im Südwesten mehrere Tausend Menschen, etwa in Tübingen und Ulm. Auch in Hessen und in Rheinland-Pfalz sind Menschen auf die Straße gegangen. In Frankfurt am Main demonstrierten am frühen Abend rund 750 Menschen, wie die Polizei dem „Evangelischen Pressedienst“ sagte.

Die „Seebrücke“ ist eine breite soziale Bewegung, die sich mit nach eigenen Angaben mehr als 100 Lokalgruppen bundesweit für sichere Fluchtwege und die kommunale Aufnahme von aus Seenot geretteten Menschen einsetzt. Seit Juni 2018 hätten sich bereits über 60 Städte und Gemeinden zu „Sicheren Häfen“ erklärt, hieß es. (epd/mig) Aktuell Gesellschaft

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