Blutiger Boden

Fotoausstellung von Regina Schmeken zu NSU-Morden in Kassel

Ab Mittwoch ist im Kasseler Stadtmuseum die Sonderausstellung „Blutiger Boden. Die Tatorte des NSU“ zu sehen. Mit den Bildern reagiert die renommierte Fotografin Regina Schmeken auf die ungeheuren Vorgänge, die im Laufe der Ermittlungen zutage gefördert wurden.

„Blutiger Boden. Die Tatorte des NSU“ lautet der Titel einer Sonderausstellung, die vom 12. Juni bis 8. September im Kasseler Stadtmuseum zu sehen ist. Ziel sei es, die Ausstellung in allen Städten zu zeigen, in denen der NSU seine Anschläge verübte, sagte die renommierte Fotografin Regina Schmeken am Dienstag in Kassel. Die Schau mit den Schwarzweiß-Fotografien von den jeweiligen Tatorten des Terrortrios NSU ist ein Ausstellungsprojekt des Militärhistorischen Museums Dresden und war bisher in Dresden, Berlin und München zu sehen.

Mit den Bildern, die zunächst 2013 vor Beginn des NSU-Prozesses und dann erneut in 2015/2016 gemacht wurden, habe sie mit bildnerischen Mitteln auf die ungeheuren Vorgänge reagieren wollen, erläuterte Schmeken. Für jeden Tatort habe sie ein Tryptichon erstellt. Der Titel der Ausstellung solle an die Blut- und Bodenideologie des Nationalsozialismus erinnern, die auch Teil des NSU-Weltbildes gewesen sei.

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Info: Die Ausstellung „Blutiger Boden. Die Tatorte des NSU“ ist vom 12. Juni bis 8. September im Stadtmuseum Kassel zu sehen. Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr, mittwoch bis 20 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Die Bilder zeichnen sich durch eine Betonung des Bodens aus und sind oft menschenleer. Die Stimmung ist grau und trist. Einige der Tatorte beherbergen inzwischen neue Geschäfte wie etwa in Kassel, wo sich ein Stadtimker niedergelassen hat. An anderen Tatorten gibt es stattdessen einen leeren Fleck, weil etwa eine Dönerbude nach der Ermordung ihres Besitzers nicht mehr fortbestehen konnte.

Der Nationalsozialistische Untergrund (NSU) hatte in der Zeit von 2000 bis 2007 insgesamt zehn Menschen ermordet. Neun davon waren türkischer oder griechischer Herkunft, auch eine deutsche Polizistin war unter den Opfern. Hinzu kamen noch zahlreiche Verletzte. Die Hauptangeklagte Beate Zschäpe wurde 2018 in München zu lebenslanger Haft verurteilt. (epd/mig)