Ein mutmaßlicher Erpresser mit rechtsextremistischem Hintergrund ist in Schleswig-Holstein ermittelt worden. Beamte der Landeskriminalämter Berlin und Schleswig-Holstein durchsuchten am Donnerstag eine Wohnung in Schleswig-Holstein und stellten Beweismittel sicher, teilten die Berliner Polizei und die Generalstaatsanwaltschaft Berlin mit.
Der Beschuldigte wird verdächtigt, seit April 2018 Drohschreiben an Gerichte und andere Einrichtungen in Hamburg, Schleswig-Holstein, Baden-Württemberg und Brandenburg verfasst zu haben. Angedroht wurden Bombenanschläge aus offensichtlich rechtsextremistischer Motivation heraus.
Die E-Mails wurden unter anderem mit „Nationalsozialistische Offensive“ unterzeichnet. Außerdem soll er Briefe an Politiker, Prominente, Anwälte, Journalisten und den Zentralrat der Juden verschickt haben. Die Schreiben waren offenbar wahlweise mit „NSU 2.0“, „Wehrmacht“ oder auch „RAF“ unterzeichnet.
Psychisch kranker Einzeltäter
Ob sich der Tatverdacht erhärten lässt, soll die Auswertung der sichergestellten Beweismittel ergeben, hieß es. Dies könne noch eine Weile dauern. Den bisherigen Ermittlungen zufolge handele es sich bei ihm um einen Einzeltäter.
Bei dem Verdächtigen handelt sich offenbar um André M. Er wurde bereits mehrmals zu langjährigen Freiheitsstrafen verurteilt. Gutachter attestierten ihm immer wieder eine Persönlichkeitsstörung. (epd/mig)