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Bundeswehr © fabbio auf flickr.com (CC 2.0), bearb. MiG

"Bereicherung"

Zentralrat der Juden wünscht Militärrabbiner in der Bundeswehr

70 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs fordert der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, jüdische Militärseelsorge in der Bundeswehr. Das wäre eine Bereicherung für die ethische und lebenskundliche Ausbildung der Soldaten.

Montag, 25.02.2019, 5:20 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 26.02.2019, 17:43 Uhr Lesedauer: 1 Minuten  |  

Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland Josef Schuster hat sich für die Einsetzung eines Militärrabbiners in der Bundeswehr ausgesprochen. Die Seelsorger der christlichen Kirchen hätten einen wichtigen Beitrag zur ethischen Bildung der Soldaten geleistet, schrieb Schuster in einem Beitrag für die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“. „70 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs wäre es aber auch an der Zeit, wieder eine jüdische Militärseelsorge in der Bundeswehr zu etablieren und damit an eine alte Tradition anzuknüpfen“, erklärte er.

Nach den Jahrzehnten nach dem Krieg, in denen es für die meisten Juden aufgrund der Beteiligung der Wehrmacht an der Schoah unvorstellbar gewesen sei, in einer deutschen Armee Dienst zu tun, habe sich die Lage verändert, schrieb Schuster: „Junge Juden betrachten Deutschland selbstverständlich als ihr Zuhause.“ Derzeit gebe es in der Bundeswehr zwischen 250 und 300 jüdische Soldaten. Daher wünsche die jüdische Gemeinschaft eine Militärseelsorge auf der Grundlage eines Staatsvertrags.

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Schuster: „Militärseelsorge wäre eine Bereicherung“

„Wir haben dabei alle Soldaten im Blick, nicht nur die jüdischen“, schrieb Schuster weiter. „Jüdische Militärseelsorge wäre eine Bereicherung für die ethische und lebenskundliche Ausbildung der Soldaten.“

Im Januar hatte der Wehrbeauftragte des Bundestags, Hans-Peter Bartels (SPD), das Verteidigungsministerium aufgefordert, nach sieben Jahren der Prüfung zu einem Ergebnis zu kommen, wie Seelsorge für muslimische und jüdische Soldaten sichergestellt werden könne. Auch der evangelische Militärbischof Sigurd Rink sprach sich dafür aus, organisatorische Hürden für den Einsatz von muslimischen und jüdischen Militärseelsorgern abzubauen. (epd/mig) Aktuell Panorama

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  1. Ute Plass sagt:

    „Militärseelsorge wäre eine Bereicherung“, heißt es in diesem Beitrag.

    Fragt sich für wen?

    Welche Bereicherung liegt in den 12 Auslandseinsätzen der Bundeswehr,
    wenn diese mit ’seelsorgerlicher Begleitung aufgerüstet‘ werden?

  2. FrankUnderwood sagt:

    @Ute Plass
    Respektloser ging es wohl nicht.

  3. Ute Plass sagt:

    @FrankUnderwood: Was genau ist an meinen Fragen respektlos?

  4. FrankUnderwood sagt:

    @Ute Plass
    Es ist respektlos das Angebot von Seelsorge und die Bundeswehr herabzusetzen. Niemand zwingt Sie zu glauben, aber lassen Sie die in Ruhe, die das tun. Respektlos ist, den AfD-Sprachstil zu imitieren („Bereicherung“) und dann anschließend zu relativieren.

    Zum Abschluss kommt naive Dummheit dazu, weil sich hier wieder jemand dazu bekennt, nicht verstanden zu haben, warum sich Deutschland in friedenssichernden Auslandseinsätzen engagieren muss. Wenn wir immer nur aus der Ferne untätig zuschauen wie Menschen abgeschlachtet werden, klopft das Leid an unsere Tür. Sie würden doch auch dazwischen gehen wenn sich Ihre Freunde streiten oder diese aufeinander losgehen, oder etwa nicht?!

  5. Ute Plass sagt:

    Gut zu lesen, dass, im Gegensatz zu nicht wenigen unserer gewählten
    Volksvertretung, wenigstens Sie wissen, was genau die Auslandseinsätze
    der Bundeswehr bewirken (sollen).:
    https://www.youtube.com/watch?v=0vfAdFuR6uM

    Warum, Ihrer Ansicht nach, „. …sich Deutschland in friedenssichernden Auslandseinsätzen engagieren muss.“ liest sich hier doch etwas anders:
    „Quo vadis Bundeswehr?“
    https://www.nachdenkseiten.de/?p=22721

    Es bleibt Ihnen ja unbenommen, all diese militärisch-kriegerischen Maßnahmen durch seelsorgerliche Unterstützung für gut zu befinden und das Wort ‚Bereicherung‘ Ihnen in diesem Zusammenhang respektlos erscheint.
    Ich halte es für mehr als respektlos, dass diese Auslandseinsätze der Bundeswehr der Aufrechterhaltung und weiteren Bereicherung unseres
    ‚imperialen Lebensstils‘ dienen und diese Absichten mit „Friedenssicherung“
    verschleiert werden.
    Solche Einsätze dann auch noch seelsorgerlich abzufedern betrachte ich als
    Entlastungsstrategie für SoldatInnen, welche den „Mythos erlösender Gewalt“ perpetuieren dürfte. Religions-Institutionen pflegen darüber
    die Aufrechterhaltung von Thron und Altar.

    https://www.militaerseelsorge-abschaffen.de/

  6. President Obama sagt:

    Wenn ich die Worte „imperialer Lebensstil“ lese, wird deutlich welch Geistes Kind die Verfasserin des Kommentars ist.

    Glücklicherweise deckt unsere Verfassung auch die Meinungsfreiheit von lautstarken Minderheiten ab.

    Wer sich die Bundeswehreinsätze im Einzelnen ansieht, muss schon sehr intensiv, mit viel Fantasie wenn nicht gar Verblendung nach imperialistischen Beweggründen suchen.

  7. Ute Plass sagt:

    @Präsident Obama. Sie stören sich am Ausdruck „imperialer Lebensstil“?
    Wie bezeichnen Sie denn die Ausbeutung von Mensch und Natur in Zeiten des globalen Kapitalismus? Empfehle die Lektüre von Ulrich Brand/ Markus Wissen: „Imperiale Lebensweise“.

    Da Sie ja bereits zu wissen glauben, welch „Geistes Kind die Verfasserin des Kommentars ist“, hilft der u.a. Beitrag vielleicht zu erweiterten Analyse meiner Geisteshaltung. ;-)

    https://www.friedenskooperative.de/friedensforum/artikel/von-der-kampagne-brd-ohne-armee-zum-einsatz-in