Kinder besonders gefährdet

Vereinte Nationen: Immer mehr Minenopfer in Afghanistan

2017 wurden in Afghanistan pro Monat 150 Menschen von Minen verletzt oder getötet. Besonders gefährdet sind Kinder. Die UN appelliert an die internationale Gemeinschaft, Gelder für die Vernichtung der Waffen bereitstellen.

In Afghanistan sind in den vergangenen Jahren immer mehr Menschen durch Minen, Blindgänger und Munitionsrückstände getötet und verletzt worden. Zu diesem Schluss kommt eine Untersuchung des UN-Minenräumservices Unmas. Die internationale Gemeinschaft müsse Gelder für die Vernichtung der heimtückischen Waffen bereitstellen, forderte Unmas-Direktorin Agnès Marcaillou am Donnerstag in Genf.

Im Jahr 2017 seien in Afghanistan pro Monat 150 Menschen von Minen und nichtexplodierten Munitionsrückständen verletzt oder getötet worden. 2012 seien es noch 36 Tote und Verletzte pro Monat gewesen. Besonders gefährdet sind demnach Kinder. Acht von zehn Opfern der Munitionsrückstände seien Mädchen und Jungen, die sich oft der Bedrohung nicht bewusst seien.

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Formelle Zustimmung

Seit 1989 wurden Unmas zufolge in Afghanistan 730.000 Anti-Personenminen und mehr als 30.000 Anti-Panzerminen geräumt. Die Organisation benötigt im laufenden Jahr rund 84 Millionen Euro für die Räumung von Waffen und Munition in Afghanistan.

Mehr als 160 Staaten haben formal der internationalen Konvention gegen Anti-Personenminen zugestimmt und wollen sie befolgen, darunter Afghanistan. Laut der Vereinbarung sind Entwicklung, Herstellung, Lagerung, Einsatz und Weitergabe der Waffen verboten. Zudem müssen Minenfelder geräumt werden. Anti-Panzerminen fallen nicht unter das Verbot. In Afghanistan kämpft die Regierung mit internationaler Unterstützung gegen die fundamental-islamischen Talibanmilizen. (epd/mig)