Vereinte Nationen

Vier Millionen Flüchtlingskinder gehen nicht zur Schule

Weltweit besuchen 91 Prozent aller Kinder die Grundschule. Bei Flüchtlingskindern liegt diese Quote bei nur 61 Prozent. Die Vereinten Nationen schlagen Alarm: die Kinder werden ihrer Perspektive beraubt.

Weltweit können nach UN-Angaben vier Millionen Flüchtlingskinder nicht zur Schule gehen. „Es ist wichtig, dass gerade junge Flüchtlinge weiterlernen, damit sie für sich Perspektiven entwickeln und ein selbstbestimmtes Leben führen können“, erklärte der Geschäftsführer der UNO-Flüchtlingshilfe, Peter Ruhenstroth-Bauer, vergangene Woche Donnerstag in Bonn. „Darum müssen wir insbesondere geflüchteten Kindern die Chance auf Bildung ermöglichen“, betonte er.

Die Zahlen aus einem Bericht (2018) des Flüchtlingshilfswerkes UNHCR belegen die Herausforderungen: Nur 61 Prozent der Flüchtlingskinder besuchen die Grundschule, im Vergleich zu einem internationalen Durchschnitt von 91 Prozent, zudem sind nur 23 Prozent der Flüchtlingskinder in einer Sekundarschule eingeschrieben.

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Rund 92 Prozent der Flüchtlingskinder lebten in Entwicklungsländern. Die Mittel für die Förderung der Schulbildung seien gering. Es fehle an allem: Schulgebäude, Tische, Bänke und Tafeln, Lehrpersonal, Bücher und Hefte. Die Voraussetzungen für das Erlernen der Grundkenntnisse seien in den meisten Aufnahmeländern von Flüchtlingen sehr schlecht. „Und die Situation wird mit zunehmendem Alter nicht besser: Nur ein Prozent der Flüchtlinge weltweit besucht die Universität“, heißt es.

Internationaler Tag der Bildung

Im vergangenen Jahr hat die UNO-Flüchtlingshilfe deshalb nach eigenen Angaben internationale Bildungsprojekte mit knapp drei Millionen Euro unterstützt. Knapp 1,9 Millionen Euro flossen alleine in Bildungsprogramme in Kenia, unter anderem in ein Projekt für Flüchtlingskinder im Grundschulalter in Flüchtlingscamps. Fast 150.000 Euro gingen an Bildungsprogramme für junge Flüchtlinge in Deutschland.

Am 24. Januar 2019 wurde erstmals der Internationale Tag der Bildung begangen. Mit dem von den Vereinten Nationen ausgerufenen Tag bekennen sich die Mitgliedsstaaten dazu, dass Bildung und der Zugang dazu unerlässlich sind für Frieden und Entwicklung und die Chance auf eine Teilnahme an der Gesellschaft. (epd/mig)