Flüchtlinge

Jobsuche scheitert oft an fehlenden Sprachkenntnissen

Flüchtlinge haben es auf dem deutschen Arbeitsmarkt nicht leicht. Sprachprobleme und fehlende Qualifizierung sind einer Studie zufolge die größten Hürden. Werden diese überwunden, treten Flüchtlinge eher in Konkurrenz zu anderen Migrantengruppen als zu deutschen Arbeitskräften.

Sprachprobleme und fehlende Qualifizierung sind einer neuen Studie zufolge die größten Hürden bei der Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten. Das geht aus einer Online-Befragung von rund 1.000 Beschäftigten in Arbeitsagenturen und Jobcentern hervor, wie das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) am Dienstag in Nürnberg mitteilte.

Dazu kämen als weitere Hemmnisse bei der Jobvermittlung Betreuungspflichten gegenüber Kindern und Angehörigen sowie eine Unkenntnis über Rollenvorstellungen und Gebräuche in der deutschen Arbeitswelt. Deshalb bestehe eine wichtige Aufgabe der Arbeitsvermittler darin, die Geflüchteten beim allgemeinen und berufsfachlichen Spracherwerb zu unterstützen, erklären die Autoren der Studie.

___STEADY_PAYWALL___

Im Durchschnitt halten 54 Prozent der Befragten diese Förderung für dringend. Gute Sprachkenntnisse seien sowohl Voraussetzung für die gesellschaftliche Integration als auch notwendige Bedingung für erfolgreiche Qualifizierungsbemühungen. „Ohne hinreichende Sprachkenntnisse ist der Erwerb von Ausbildungsabschlüssen und innerbetriebliche Aufstiege kaum möglich“, erklärte das IAB. Die Forschungsstelle gehört zur Bundesagentur für Arbeit.

Flüchtlinge in Konkurrenz mit anderen Migranten

Die Beschäftigten der Arbeitsagenturen und Jobcenter wurden auch gefragt, welche Maßnahmen sie für geeignet halten, um die Einstellungsbereitschaft von Betrieben gegenüber Geflüchteten zu erhöhen. Neben Sprachförderung und Eingliederungszuschüssen wurde am häufigsten eine Erprobung von Geflüchteten vor Ort durch den Arbeitgeber genannt (80 Prozent).

Untersucht wurde auch die Konkurrenz bei der Vergabe von Jobs. Aufgrund der spezifischen Vermittlungshemmnisse gehen die Jobcenter mehrheitlich davon aus, dass die Geflüchteten eher in direkte Konkurrenz zu anderen Migrantengruppen als zu einheimischen Arbeitskräften treten. (epd/mig)