Hamburg

Studenten behandeln Bedürftige ohne Krankenschein

Im „CaFée mit Herz“ erhalten täglich 200 bis 300 Bedürfte Hilfe. Hamburger Medizinstudenten bieten Obdachlosen, Flüchtlingen und anderen Bedürftien neben Kleidung und Mahlzeiten auch kostenlos medizinische Betreuung an. Das Projekt wird mit Spenden finanziert.

Hamburger Medizinstudenten bieten auf St. Pauli bedürftigen Menschen ohne Krankenversicherung kostenlos eine ambulante allgemeinmedizinische Versorgung an. Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) hatte Ende Februar auf dem Gelände des ehemaligen Hafenkrankenhauses die studentische Poliklinik (StuPoli) im spendenfinanzierten „CaFée mit Herz“ eröffnet. Seitdem erhalten hier 200 bis 300 Besucher täglich neben Kleidung und Mahlzeiten auch begrenzt medizinische Betreuung. Besucher der Krankenstube sind Obdachlose, Flüchtlinge und Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen keine Krankenversicherung haben.

Die angehenden Mediziner kommen vom Asklepios Campus Hamburg, einer Niederlassung der Medizinischen Fakultät der Universität Budapest. Sie arbeiten ehrenamtlich unter ärztlicher Betreuung. Jeden Freitag werden drei Studierenden für mehrere Stunden vor Ort sein, um Patienten zu untersuchen und nach ärztlicher Kontrolle auch zu behandeln. Mobiliar, medizinisches Gerät und Medikamente spenden die Asklepios Kliniken. Vorbild ist das StuPoli-Projekt der Goethe-Universität in Frankfurt am Main, das im Juni 2014 eröffnet wurde.

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Mit dem Engagement der Studierenden werde das Hamburger Hilfesystem für wohnungs- und obdachlose Menschen sinnvoll ergänzt, sagte Sozialsenatorin Leonhard. Christoph Jermann, Geschäftsführer der Asklepios Medical School, betonte, die Studierenden übernähmen mit ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit früh Verantwortung, pflegten Patientenkontakte und ergänzten ihre Ausbildung. (epd/mig)