Vereinte Nationen

Zahl der Flüchtlinge in Zentralafrika auf Höchststand

Die Zahl der Flüchtlinge in Zentralafrika hat mit 1,1 Millionen Menschen einen neuen Höchststand erreicht. Die Vereinten Nationen warnt vor ausufernder Gewalt und Völkermord.

Mehr als 1,1 Million Menschen sind laut Vereinten Nationen vor der Gewalt in der Zentralafrikanischen Republik geflohen. Damit habe die Zahl der vertriebenen Männer, Frauen und Kinder seit Beginn der Krise in dem Land 2013 einen Höchststand erreicht, teilte das Flüchtlingshilfswerk UNHR am Freitag in Genf mit.

Rund 600.000 Menschen seien innerhalb des Landes auf der Flucht, 513.000 Menschen hätten sich in die Nachbarländer gerettet. Die Menschen seien in der Demokratischen Republik Kongo, in Kamerun, im Tschad und in der Republik Kongo untergekommen. Gleichzeitig beklagte das UNHCR die mangelnde Hilfsbereitschaft der Weltgemeinschaft für die Geflohenen.

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Geber hätten dem UNHCR erst neun Prozent der für 2017 benötigten Summe von 209 Millionen US-Dollar überwiesen. Das UNHCR will mit dem Geld die am wichtigsten humanitären Güter für die Flüchtlinge bereitstellen.

UN warnen vor Völkermord

Angesichts der ausufernden Gewalt wollen die UN mehr internationale Sicherheitskräfte in dem Krisenland stationieren. Derzeit umfasst die UN-Blauhelmtruppe Minusca 10.750 Soldaten und 2.100 Polizisten. Die UN warnen seit Wochen vor einem drohenden Völkermord.

Nach dem Sturz von Präsident François Bozizé im März 2013 begann ein brutaler Konflikt, muslimische und christliche Extremisten überziehen das Land und die Menschen mit Gefechten und Gräueltaten. Trotz mehrerer Friedensabkommen kommt die frühere französische Kolonie nicht zur Ruhe. (epd/mig)