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Flüchtlinge in Idomeni / Griechenland warten auf Grenzöffnung © Tim Lüddemann @ flickr.com (CC 2.0), Tim Lüddemann

Unicef

Immer mehr Minderjährige ohne Eltern auf der Flucht

Unicef fordert internationale Maßnahmen zum Schutz von minderjährigen Flüchtlingen. Deren Zahl habe sich seit 2010 verfünffacht. In der Pflicht seien insbesondere die sieben wichtigsten Industrienationen.

Donnerstag, 18.05.2017, 4:20 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 18.05.2017, 23:17 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Die weltweite Zahl der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge hat sich laut Unicef seit 2010 verfünffacht. Allein 2015 und 2016 seien rund 300.000 Jungen und Mädchen unter 18 Jahren in über 80 Ländern getrennt von ihren Eltern registriert worden, teilte das UN-Kinderhilfswerk am Mittwoch in Genf mit. In den beiden Jahren 2010 und 2011 seien es zusammen erst 66.000 Kinder gewesen.

Unicef warnte, dass die Heranwachsenden oft in die Hände skrupelloser Schleuser und Menschenhändler gerieten, da es kaum legale Wege der Einwanderung in andere Länder gebe. Die Kriminellen verkauften Kinder als Sklaven oder pressten sie in die Prostitution.

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Unicef: G-7-Staaten in der Pflicht

Unicef forderte internationale Abmachungen und Maßnahmen, um Kinder und Jugendliche in Flucht oder Migration vor Ausbeutung, Missbrauch und dem Tod zu bewahren. Besonders in der Pflicht seien die sieben wichtigsten Industrienationen (G-7-Staaten), die ihren Gipfel am 26./27. Mai auf Sizilien abhalten.

„Das Schicksal dieser Mädchen und Jungen gehört auf die Agenda des G-7-Gipfels in der kommenden Woche. Wir brauchen jetzt bessere internationale Vereinbarungen zum Schutz und zur Unterstützung dieser Kinder und Jugendlichen“, erklärte Christian Schneider, Geschäftsführer von Unicef Deutschland. Es sei unfassbar, dass Kinder und Jugendliche nicht besser vor Verbrechern geschützt würden.

Unicef: Minderjährige nicht inhaftieren

Unicef legte einen Plan zum Schutz geflüchteter Kinder vor. Danach dürfen die Mädchen und Jungen, die als Flüchtlinge oder Migranten unterwegs sind, nicht inhaftiert werden. Nach EU-Recht beispielsweise ist es aber derzeit möglich, auch minderjährige Asylbewerber und in Ausnahmefällen sogar unbegleitete minderjährige Asylbewerber in Haft zu nehmen.

Unicef betont, dass die Einheit der Familie gewahrt bleiben müsse und jedes Kind einen legalen Aufenthaltsstatus brauche. Zudem müssten alle geflüchteten Kinder Zugang zu Bildung und Gesundheitsfürsorge haben. Weiter müssten die Ursachen der Flucht, Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung bekämpft werden. (epd/mig) Aktuell Panorama

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