Eine bessere Kinderbetreuung soll Flüchtlingen die Teilnahme an Sprach- und Integrationskursen erleichtern. Dafür stellt die Bundesregierung im laufenden Jahr zehn Millionen Euro zu Verfügung, wie das Familienministerium am Mittwoch in Berlin mitteilte. Das Angebot richtet sich an Mütter und Väter, deren Kinder noch nicht in eine reguläre Kita oder Kindertagespflege gehen können.
Familienministerin Manuela Schwesig (SPD) will vor allem geflüchteten Frauen mit Kindern die gleichen Chancen verschaffen, Deutsch zu lernen. „Den Fehler der Vergangenheit, sich nur auf die Arbeitsmarktintegration der Männer zu konzentrieren, dürfen wir nicht wiederholen“, mahnte sie. Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) betonte: „Das Erlernen der deutschen Sprache ist das A und O gelingender Integration.“
Die Träger von Integrationskursen können zudem eine Pauschale für die Beratung der Kursteilnehmer zu Regelbetreuungs- und Brückenangeboten beantragen. Ziel sei es aber weiterhin, Flüchtlingskinder so schnell wie möglich in eine reguläre Kindertagesbetreuung zu integrieren. Wie alle Kinder hätten auch Kinder aus Flüchtlingsfamilien ab dem vollendeten ersten Lebensjahr einen Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz oder auf eine Tagesbetreuung, unterstrich Schwesig.
Laut Unicef flohen in den vergangenen zwei Jahren rund 350.000 Kinder und Jugendliche mit ihren Eltern nach Deutschland.