Humanitäres Gebot

EU-Kommission fordert dringend Hilfe für Flüchtlinge in Griechenland

Auf Lesbos befindet sich der größte der sogenannten Hotspots zur Aufnahme von Flüchtlingen in Griechenland. Die Schutzsuchenden müssen bei eisigen Temperaturen ausharren. EU-Migrationskommissar Dimitris Avramopoulos appelliert an alle Europäer, die Situation der Menschen zu verbessern.

Die EU-Kommission hat angesichts der Not von Migranten auf den winterlichen griechischen Inseln dringend zu mehr Hilfe aufgerufen. „Es kann einfach nicht sein, dass Flüchtlinge draußen in der Kälte gelassen werden und ohne ein Dach über dem Kopf dem kältesten Winter trotzen müssen“, erklärte EU-Migrationskommissar Dimitris Avramopoulos am Mittwoch bei einem Besuch auf der Insel Lesbos. „Wir alle, Griechen, Europäer, stehen vor einem humanitären Gebot, die Situation hier auf den Inseln sowohl für die Migranten als auch für die Einwohner zu verbessern“, erklärte der griechische Kommissar.

Auf Lesbos befindet sich der größte der sogenannten Hotspots zur Aufnahme von Flüchtlingen in Griechenland. Direkt verantwortlich für die Lage dort ist die griechische Regierung. Sie hatte sich aber immer wieder als durch die große Zahl an Flüchtlingen überfordert gezeigt. EU-Kommission und übrige EU-Mitgliedstaaten versprachen wiederholt Hilfe. Diese forderte Avramopoulos nun unter anderem von den Hauptstädten ein und verwies auf den Beschluss zur Umverteilung von rund 63.300 Menschen aus Griechenland vom September 2015. Bisher sind 7.526 von ihnen in andere Länder gebracht worden, Deutschland nahm 644 auf.

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Die EU-Kommission hat in den vergangenen zwei Jahren nach eigenen Angaben mehr als eine Milliarde Euro aus dem Budget für Inneres und Migration für Griechenland bereitgestellt. Ein großer Teil davon geht an internationale Hilfsorganisationen, die konkrete Hilfe vor Ort leisten. Auch sie rief Avramopoulos nun auf, „ihre Anstrengungen zu verdoppeln“. (epd/mig)