Kriminologe

Macho-Kultur führt nicht zu mehr Sexualstraftätern

Kriminologe Christian Pfeiffer sieht keinen Zusammenhang zwischen Sexualstraftaten und der Einwanderung von Migranten. Das belegten öffentliche Zahlen: die Zahl der Sexualmorde nehme seit Mitte der 80er Jahre ab, obwohl die Zahl der Migranten in Deutschland zugenommen habe.

Der Kriminologe Christian Pfeiffer sieht bei Flüchtlingen keine erhöhte Gefahr von Sexualstraftaten, nur weil viele von ihnen aus Macho-Kulturen stammen. Wer einen Sexualmord begehe, befinde sich auch in Ländern wie Afghanistan außerhalb gesellschaftlicher Normen, sagte Pfeiffer der Heilbronner Stimme0 und dem Mannheimer Morgen mit Blick auf den Mord an einer Freiburger Studentin. Zu einem Sexualmörder würden Männer, deren Erziehung von „Sadismus und Ohnmacht“ geprägt gewesen sei. „Das hat nichts mit Machogehabe zu tun“, sagte der ehemalige Direktor des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen.

Die Polizei hatte am Samstag über die Festnahme eines 17-jährigen Afghanen informiert, der als unbegleiteter Flüchtling nach Deutschland gekommen war. Er steht unter Verdacht, Mitte Oktober in Freiburg eine 19 Jahre alte Studentin nach einer Party überfallen, vergewaltigt und getötet zu haben. Regierungssprecher Steffen Seibert warnte am Montag in Berlin vor fremdenfeindlicher Stimmungsmache. „Wir reden von der möglichen Tat eines afghanischen Flüchtlings, nicht von einer ganzen Gruppe von Menschen, die, wie er, Afghanen oder Flüchtlinge sind“, sagte Seibert.

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Pfeiffer wies darauf hin, dass die Zahl der Sexualmorde in Deutschland seit Mitte der 80er Jahre von 55 auf heute fünf Fälle pro Jahr zurückgegangen sei. Dies sei der Fall, obwohl die Zahl der Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland immer mehr zugenommen habe. Deswegen gebe es auch keinen Zusammenhang zwischen der Zahl der Zuwanderer und der Entwicklung von Sexualstraftaten. (epd/mig)