Bundesagentur für Arbeit

Knapp 50 Prozent der Flüchtlinge arbeiten

Fast jeder zweite Flüchtling aus den wichtigsten Herkunftsländern geht einer Arbeit nach. Das geht aus einem Bericht der Bundesagentur für Arbeit hervor. Im August waren rund 350.000 Geflüchtete als arbeitssuchend gemeldet.

Von den erwerbsfähigen Flüchtlingen aus den acht wichtigsten nicht-europäischen Herkunftsländern steknapp die Hälfte einer sozialversicherungspflichtigen Arbeit nach. Die Arbeitslosenquote lag im Juni bei 52 Prozent, wie aus einem Bericht der Bundesagentur für Arbeit hervorgeht. Die Quote stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um mehr als zehn Prozentpunkte. Damals lag sie bei 41,5 Prozent. Bei den erfassten Ländern handelt es sich um Syrien, Afghanistan, Irak, Eritrea, Iran, Nigeria, Pakistan und Somalia.

Aktuell sind dem Bericht zufolge 170.000 Menschen aus diesen Ländern arbeitslos, der Großteil (153.000) davon Flüchtlinge. 116.000 sind bereits als Flüchtlinge anerkannt, eine sogenannte Aufenthaltsgestattung haben demnach 34.000 Personen.

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Der extreme Anstieg arbeitsloser Personen aus den außereuropäischen Fluchtländern wird deutlich, wenn man die jährlichen Daten vergleicht. Im August 2011 zählte die Bundesagentur 40.000 Arbeitslose, zwei Jahre später waren es 49.000, 2015 81.000 und in diesem Jahr 170.000 Personen. Das entspricht einer Zunahme in den vergangenen fünf Jahren um 109 Prozent.

Überwiegend jünger als 35 Jahre

Im August waren insgesamt 346.000 geflüchtete Menschen bei der Bundesagentur für Arbeit als arbeitssuchend gemeldet. Sie sind der Bundesagentur für Arbeit zufolge überwiegend jünger als 35 Jahre. Für drei Fünftel von ihnen kämen nur Helfertätigkeiten infrage, weil sie häufig noch nicht gut genug deutsch sprechen, zu jung sind, um einen Beruf erlernt zu haben oder keinen anerkannten Berufsabschluss vorweisen können.

Noch wachse die Zahl der arbeitslosen Flüchtlinge schneller als die Zahl der Erwerbstätigen. „Die Integration von Geflüchteten in den deutschen Arbeitsmarkt braucht Zeit“, heißt es in dem Bericht. Von denjenigen, die einen Job gefunden haben, sei die Mehrzahl im Reinigungsgewerbe, der Lagerei und Logistik, als Köche, im Verkauf sowie im Büro und Sekretariat tätig. (epd/mig)