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Eine Pegida-Gegendomstration in Berlin © Tim @ flickr.com (CC 2.0), bearb. MiG

Analyse

Pegida ist AfD auf der Straße

Nach Auffassung von Dresdener Wissenschaftlerin ist mit Pegida der europäische Rechtspopulismus auch in Deutschland zum Ausdruck gekommen. In einer 667-Seiten-Publikation haben sie die fremdenfeindliche Bewegung analysiert.

Mittwoch, 15.06.2016, 8:20 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 15.06.2016, 17:56 Uhr Lesedauer: 1 Minuten  |  

Dresdner Wissenschaftler haben eine 667-Seiten-Publikation über die fremdenfeindliche „Pegida“-Bewegung vorgelegt. Unter dem Titel „Pegida. Warnsignale aus Dresden“ beschreibe das Buch, das „Pegida“ und die AfD ein einziger Komplex seien, sagte der Hauptautor Werner Patzelt am Dienstag bei der öffentlichen Vorstellung. „Pegida“ sei „die AfD auf der Straße“, und die AfD sei „Pegida in der Wahlkabine“, sagte der Politologe. Mit „Pegida“ sei „der europäische Rechtspopulismus auch in Deutschland zum Ausdruck gekommen“.

In dem Buch würden neben bereits bekannten Befunden erstmals auch Analysen der Reden der Kundgebungen vorgelegt sowie der Internetkommunikation von Akteuren und ihrer Gegner. Damit werde „Pegida als Netzphänomen“ nachvollziehbar, sagte Patzelt. Studenten der Technischen Universität werteten dafür mehrere Facebookseiten und zahlreiche Kommentare im Netz aus.

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Mitautor Joachim Klose, Landesbeauftragter der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung für Sachsen, erhofft sich von dem Buch einen Beitrag, die Spaltung der Gesellschaft zu überwinden. „Wir müssen den Leuten ermöglichen, sich zu beheimaten, dann werden sie sich auch für die Gesellschaft einsetzen“, sagte er.

Politisch-praktische Ratschläge

Im Buch sind die wichtigsten Befunde sämtlicher bislang erschienener Studien zu der Bewegung integriert. Formuliert werden auch mögliche Gründe, warum „Pegida“ ausgerechnet in Dresden so erfolgreich ist. Zudem werden „politisch-praktische Ratschläge zum weiteren Umgang mit ‚Pegida'“ für Politiker und Journalisten benannt.

Der Band habe „nicht nur einen wissenschaftlich-aufklärerischen, sondern auch einen politisch-praktischen Zweck“, sagte Patzelt, Professor für politische Systeme und Systemvergleich an der Technischen Universität Dresden. (epd/mig) Aktuell Gesellschaft

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