Studie

Muslime in Europa verhältnismäßig oft arbeitslos

Mangelnde Sprachkenntnisse, traditionelle religiöse Wertvorstellungen und begrenzte interethnische Kontakte hemmen weit mehr die Arbeitsmarktbeteiligung von muslimischen Migranten in Europa als ethnische Diskriminierung. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie.

Muslime sind einer Studie zufolge in Europa deutlich seltener erwerbstätig als Arbeitnehmer der Mehrheitsgesellschaften. Verantwortlich für die geringere Arbeitsmarktbeteiligung seien vor allem soziokulturelle Unterschiede und mangelnde Sprachkenntnisse, heißt es in der Studie des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung, die am Dienstag vorgestellt wurde. Diskriminierung durch Arbeitgeber habe hingegen nur einen geringen Einfluss auf die Arbeitsmarktbeteiligung der Muslime.

Der repräsentativen Studie zufolge sorgen neben traditionellen religiösen Wertvorstellungen und mangelnden Sprachkenntnissen auch geringe interethnische Kontakte für eine schlechte Integration der Muslime in die europäischen Arbeitsmärkte. Damit sei entgegen bisherigen Annahmen nicht die ethnische Diskriminierung von Muslimen hauptverantwortlich für deren geringere Erwerbstätigkeit. Dennoch sei diese aber ein reales Phänomen.

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Der Studie zufolge erwiesen sich vor allem die religiösen Unterschiede als integrationshemmend. Dies werde besonders bei den Auffassungen über Geschlechterrollen deutlich. Für die Erhebung wurden 7.000 Personen aus sechs europäischen Ländern befragt. Die Studienteilnehmer aus Deutschland, Frankreich, den Niederlanden, Großbritannien, Belgien und der Schweiz wurden in vier mehrheitlich muslimische Migrantengruppen sowie in eine nichtmuslimische Vergleichsgruppe aufgeteilt. (epd/mig)