TV-Tipps des Tages

16.02.2016 – Asyl, Ausländer, Flüchtlinge, Taliban, Syrien, Afghanistan

TV-Tipps des Tages sind: Ohne Eltern im fremden Land: Jugendliche auf der Flucht. Samir ist im Alter von 15 Jahren aus dem gefährlichen Osten Afghanistans geflohen. Seine Mutter hat er auf der Flucht verloren, jetzt lebt er in einer betreuten Wohngemeinschaft in Wiesbaden; Kampf um Syrien

Ohne Eltern im fremden Land
Dokumentation (Gesellschaft – Krieg, Konflikt, Unruhen) – Jugendliche auf der Flucht. Samir ist im Alter von 15 Jahren aus dem gefährlichen Osten Afghanistans geflohen. Seine Mutter hat er auf der Flucht verloren, jetzt lebt er in einer betreuten Wohngemeinschaft in Wiesbaden.

Weit weg von den Eltern zu sein, allein im fremden Land, ist für die meisten Kinder und Jugendlichen schwer vorstellbar. Für viele junge Flüchtlinge ist dies Realität.

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Samir aus Afghanistan, Abdifatah aus Somalia und Yeshi, ein Waisenmädchen aus Tibet, sind ohne ihre Familien in Deutschland. Sie sind sogenannte minderjährige unbegleitete Flüchtlinge, die vor Terror und Gewalt in ihrer Heimat fliehen mussten.

Nach Schätzungen des zuständigen Bundesfachverbands sollen 2015 schon über 30 000 Kinder ohne Eltern nach Deutschland gekommen sein. Die meisten von ihnen werden nach der ersten „Inobhutnahme“ durch die Jugendämter in betreuten Wohngemeinschaften in der Jugendhilfe untergebracht.

„Was hättest du an meiner Stelle getan, wenn du nie weißt, ob du abends noch lebst?“, fragt Samir. „37°“ erzählt er seine Geschichte. Er berichtet, wie er im Alter von 15 Jahren in der letzten Sekunde vor den Taliban aus dem besonders gefährlichen Osten Afghanistans geflohen ist, dass sein Vater tot ist und wie er seine Mutter auf der Flucht verloren hat. Samir hat in nur zehn Monaten so gut Deutsch gelernt, dass er es in die neunte Klasse einer Wiesbadener Realschule geschafft hat. Er ist fleißig und macht sogar in seinen Ferien Praktika. Aber der sensible Junge setzt sich stark unter Druck und leidet darunter, dass sich sein Asylverfahren so lange hinzieht. Seine Betreuerin, eine Sozialpädagogin, hilft ihm bei Behördengängen, wie der üblichen „erkennungsdienstlichen Behandlung“ beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge. Und sie versucht, ihm eine Perspektive in Deutschland zu geben, um ihn so gut wie möglich von seinen Problemen abzulenken.

Abdifatah wurde mit 13 Jahren von seiner Mutter auf die Flucht geschickt. „37°“ vertraut er an, dass sein Vater in Somalia vor seinen Augen von Al-Shabaab-Milizen ermordet wurde. Seine Mutter lebt inzwischen mit den beiden kleinen Geschwistern in einem Flüchtlingslager in Kenia. Abdifatah ist gerade 16 geworden und kämpft mit Unterstützung einer Hamburger Anwältin für ein Wiedersehen mit der Familie. Aber dann kommt ein Brief von der Ausländerbehörde, der erst mal alle Hoffnung zunichte macht. Zuspruch erfährt er von einem pensionierten Lehrer, der auch sein privater Vormund geworden ist. Er macht Abdifatah immer wieder Mut – und spornt ihn an, weiter zu trainieren für seinen Traum von einer Fußball-Karriere beim HSV. Di, 16. Feb · 22:15-22:45 · ZDF

Kampf um Syrien
Erstmals ist es dem Team von Yacine Benrabia und Farouk Atig gelungen, die Terroristen hautnah zu begleiten. Sie besuchen mit ihnen Abschnitte der Front, zeigen, wie die Dschihadisten Kriegsgefangene einsetzen, um Tunnel unter die Frontlinien zu graben. Sie begleiten sie in die unterirdischen Bombenlabore und führen das letzte Interview mit einem Selbstmordattentäter. Ein letztes Mal noch spielt er mit seinem neun Monate alten Sohn, umarmt seine Frau und legt sich dann den Bombengürtel an. Mi, 17. Feb · 02:15-02:50 · PHOENIX