Bayern

CSU verhindert muslimische Bestattungen

Experten, Kirchen, Muslime, das Gesundheitsamt und die gesamte Opposition waren sich einig: Es gibt keinen Grund, an der Sargpflicht festzuhalten. Nur der Bestattungsverband Bayern sah das anders – und die CSU.

Die Sargpflicht in Bayern bleibt. Mit den Stimmen der CSU wurde ein Gesetzesentwurf der SPD zur Ermöglichung individueller Bestattungsarten im Innenausschuss des Landtages abgelehnt. Dabei fing die Expertenanhörung am Mittwoch vielversprechend an. Nahezu alle geladenen Experten sprachen sich für eine Lockerung der Bestattungsregeln aus, um damit unter anderem auch die muslimische Beisetzung ohne Sarg zu ermöglichen.

So sprachen sich nicht nur Vertreter von Muslimen für eine Gesetzesänderung aus, sondern auch die katholische und die evangelische Kirche. Einwände gegen eine Gesetzesänderung wurden auch nicht von Vertretern von Kommunalverbänden oder vom Landesamt für Gesundheit erhoben. Die Abgeordneten der Freien Wähler und der Grünen waren ebenfalls für eine Reform. Nur der Bestatterverband Bayern war gegen eine Gesetzesänderung.

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Bisher haben CSU-geführte Ministerien ihr Festhalten an Särgen mit den herkömmlichenn Sitten und der christlichen Tradition begründet. Damit halten neben Bayern nur noch Sachsen und Sachsen-Anhalt an der Sargpflicht fest. (eb)