Bleiberecht

Nahles macht Flüchtlingen in Ausbildung Hoffnung

Bundesarbeitsministerin Nahles kann sich ein Bleiberecht für Flüchtlinge in Ausbildung vorstellen. Vor allem das Handwerk hatte sich über mangelnde Planungssicherheit beklagt. Azubis ohne gefestigtes Aufenthaltserlaubnis könnten jederzeit abgeschoben werden.

Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) steht einem Bleiberecht für jugendliche Flüchtlinge, die gerade eine Ausbildung absolvieren, positiv gegenüber. Bei einem Besuch im Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) am Donnerstag in Nürnberg sagte sie, ihr Ministerium werde „große Anstrengungen unternehmen, hier eine Lösung zu finden“. Forderungen, junge Asylbewerber während ihrer Lehre von einer Abschiebung auszunehmen, hatte es vor allem aus dem Handwerk gegeben.

Eine erhebliche Verbesserung für Flüchtlinge sei es, dass sie inzwischen bereits nach drei Monaten eine Arbeitsgenehmigung bekommen könnten, sagte Nahles. Diesem Schritt müssten aber auch Integrations- und Sprachkurse folgen. Was das Modellprojekt „Jeder Mensch hat Potenziale“ dazu beitragen könne, werde man nach dessen Auswertung im April erfahren, kündigte die Ministerin an.

___STEADY_PAYWALL___

Nahles trat Vorwürfen entgegen, die Asylverfahren würden zu lange dauern. Das BAMF müsse einen großen Anstieg der Flüchtlinge bewältigen und arbeite, „so schnell es geht“. Auch Arbeitsgenehmigungsverfahren könnten nicht schneller enden als bisher. Deutschland brauche Zuwanderung und müsse die Potenziale der Migranten nutzen, unterstrich die Ministerin. Sie setze daher auch auf Programme, mit denen Asylbewerber ihre ausländischen Abschlüsse „nachqualifizieren“ können. Außerdem wurde die Hotline „Leben und Arbeiten in Deutschland“ geschaltet. Hier seien innerhalb weniger Wochen 6.000 Anrufe eingegangen. (epd/mig)