Keine Überlastung

Zahl der Flüchtlinge in Deutschland steigt moderat

Entgegen verbreiteten Annahme, ist die Zahl der Flüchtlinge in Deutschland im überschaubaren Bereich angestiegen und deutlich weniger als beim Hoch vor 17 Jahren. Das geht aus einer aktuellen Antwort der Bundesregierung hervor.

Die Zahl der in Deutschland lebenden Flüchtlinge hat sich im vergangenen Jahr auf 629.000 erhöht. Das sei ein Zuwachs um 130.000, wie der Kölner Stadt-Anzeiger berichtete. 338.000 davon waren den Angabe zufolge anerkannte Flüchtlinge, die entweder politisches Asyl oder einen anderen Schutz bekommen haben. Weitere 291.000 Menschen seien Asylsuchende und Geduldete gewesen. Die Zeitung bezieht sich bei den Zahlen auf die Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linksfraktion.

Leicht erhöht habe sich zum Stichtag 31. Dezember 2014 auch die Zahl der Geduldeten mit 113.000 Menschen, hieß es. Im Vorjahr waren es den Angaben zufolge 94.500 Menschen, die keinen Asylstatus bekommen haben und deshalb ausreisepflichtig sind, aber aus unterschiedlichen Gründen zunächst nicht abgeschoben werden können. Dabei handele es sich vor allem um Flüchtlinge aus dem ehemaligen Jugoslawien, dem Irak und Russland. 31.245 von ihnen lebten länger als sechs Jahre in Deutschland und 23.154 schon seit mehr als zehn Jahre.

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„Dass die Zahl der Menschen, deren Aufenthalt seit mehr als zehn, zwölf oder sogar 15 Jahren nur geduldet wird, immer noch steigt, ist erschreckend“, kritisierte die Innen-Expertin der Linksfraktion, Ulla Jelpke. Sie sieht dies als „Versagen der bisherigen Bleiberechtsregelungen“. Alles in allem seien in Deutschland nicht einmal ein Prozent der Bevölkerung Flüchtlinge, sagte Jelpke weiter. Das sei weitaus weniger als vor 17 Jahren, als es noch über 1 Mio. Menschen waren. Von einer Überbelastung der Bundesrepublik könne überhaupt keine Rede sein.