Ausstellung

„Haut ab!“ im Jüdischen Museum Berlin

Die Beschneidungsdebatte wurde in Deutschland heiß diskutiert. Viele wissen aber bis heute nicht, welche religiösen und kulturhistorischen Hintergründe dieses Ritual hat. Einen überraschenden Einblick möchte nun das Jüdische Museum geben.

Donnerstag, 25.09.2014, 8:19 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 15.02.2022, 6:42 Uhr Lesedauer: 1 Minuten  |  

Das Jüdische Museum Berlin widmet sich in einer neuen Ausstellung der rituellen Beschneidung. Unter dem Titel „Haut ab!“ werde ab dem 24. Oktober ein überraschender Einblick in die Bedeutung eines Rituals gegeben, über dessen religiöse und kulturhistorische Hintergründe wenig bekannt sei, kündigte das Museum am Dienstag in Berlin an.

Ausgehend vom jüdischen Konzept des Bundschlusses, der über ein Körperzeichen besiegelt wird, beleuchte die Ausstellung das Thema auch aus christlicher und islamischer Perspektive: von den Wurzeln im Alten Orient über den Bund Abrahams und die Beschneidung Jesu bis hin zu populärkulturellen Spuren in US-amerikanischen TV-Serien.

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Dabei würden auch antisemitische und islamophobe Haltungen, die weit in die Vergangenheit weisen, nicht ausgespart, wie es heißt. Neben Skulpturen und Kunstwerken aus internationalen Sammlungen kommentierten Filmausschnitte, aktuelle Interviews und Installationen das kontrovers debattierte Thema mal ernst, mal ironisch gebrochen.

Zu der Ausstellung erscheint nach Angaben des Museums ein Begleitband, der das Thema durch Essays und literarische Texte vertieft. Zudem wird am 4. Dezember im Rahmen des Jüdisch-Islamischen Forums eine Studie des European Studies Centre der Universität Oxford zur Beschneidungsdebatte vom Sommer 2012 vorgestellt. In Interviews berichten jüdische und muslimische Akteure von den Auswirkungen der Debatte auf Identitätsbildung, Zugehörigkeitsgefühl und Integration in Deutschland. Die Ausstellung ist bis zum 1. März zu sehen. (epd/mig) Aktuell Feuilleton

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  1. Heiner Endemann sagt:

    Auch diese Ausstellung wird nicht vollbringen, mich davon zu überzeugen, dass keine religiöse oder kulturelle Vorstellung der Eltern die körperliche Unversehrtheit eines Kindes beeinträchtigen darf.
    Dies gilt uneingeschränkt für alle Religionen und auch alle Kulturen.