Statistik

Anerkennungsquote von Asylbewerbern steigt

Die finanzielle Unterstützung von Asylbewerbern weitet sich aus. Zudem ist die Chance auf Anerkennung des Flüchtlingsstatus deutlich gestiegen. Das teilt das Statistische Bundesamt mit.

Immer mehr Asylbewerber bekommen Geld und Gutscheine zur Deckung ihres Lebensunterhalts. Wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte, stieg die Zahl der Empfänger von Asylbewerberleistungen zum Jahresende 2013 um ein Drittel auf rund 225.000. Gegenüber dem Vorjahr war das ein Plus von 36 Prozent. Damit erhöhte sich die Zahl der Leistungsempfänger seit 2010 zum vierten Mal in Folge.

Die Meisten (41 Prozent) stammten aus Asien, 38 Prozent kamen aus Europa und 17 Prozent aus Afrika. Bei vier Prozent war die Herkunft ungeklärt oder nicht bekannt. Die 92.000 asiatischen Flüchtlinge besaßen vorwiegend eine afghanische (18.000), irakische oder syrische Staatsangehörigkeit (jeweils 12.000).

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Von den 86.000 Europäern, die Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz bezogen, war die Mehrzahl im Besitz eines serbischen, kosovarischen oder montenegrinischen Passes oder eines Passes der Vorgängerstaaten (40.000). 17.000 Hilfebezieher stammten aus der Russischen Föderation.

Höhere Anerkennungsquoten
Gleichzeitig sind auch die Anerkennungsquoten in Asylverfahren so hoch wie seit Jahren nicht mehr. Im zweiten Quartal dieses Jahres erhielt fast jeder dritte (29,2 Prozent) Asylsuchende einen Schutzstatus, in den ersten drei Monaten waren es noch 23,9 Prozent, wie aus einer Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Anfrage der Linksfraktion hervorgeht.

„Mit ihrer Forderung nach schnelleren Abschiebungen abgelehnter Asylbewerber verweigern sich die Unions-Innenminister der Realität“, sagte die Linken-Innenexpertin Ulla Jelpke. Nicht nur die Zahl der Asylbewerber habe zugenommen, sie würden auch vermehrt anerkannt.

Asylverfahren dauern länger
Zugleich nimmt auch die Dauer der Asylverfahren beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge wieder leicht zu. Nach durchschnittlich 6,6 Monaten im ersten Quartal habe ein Flüchtling im zweiten Quartal schon 6,9 Monate auf die Bearbeitung seines Antrags warten müssen, hieß es in der Stellungnahme des Ministeriums.

Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister Lorenz Caffier (CDU) warnte indes vor einer großen kontingentierten Aufnahme aus der nahöstlichen Krisenregion. Den den „Kieler Nachrichten“ (Donnerstagsausgabe) sagte Caffier, dass sich Deutschland seiner Verantwortung für die Menschen im Nord-Irak und Syrien nicht entziehen dürfe. Allerdings hätten die Kommunen schon jetzt Probleme, alle Asylbewerber und Flüchtlinge unterzubringen. Die Aufnahme weiterer Flüchtlinge brauche in erster Linie auch die Akzeptanz in der Bevölkerung. (epd/mig)