Türkischer Botschafter

Bundesregierung sollte Ramadan-Fest geben

In den USA hat Präsident Barack Obama bereits mehrfach zum traditionellen Iftar-Fest ins Weiße Haus eingeladen. In Deutschland bleibt eine ähnliche Geste der Kanzlerin aus. Die Bundesregierung sträubt sich davor – ganz zum Ärger vom türkischen Botschafter in Deutschland.

Der türkische Botschafter in Deutschland, Hüseyin Avni Karslioglu, wünscht sich ein Ramadan-Fest auf Einladung der Bundesregierung. Dies könne ein Zeichen dafür sein, „dass der Islam in Deutschland angekommen ist“, sagte Karslioglu am Montagabend bei einem Empfang zum Fastenbrechen der Integrationsbeauftragten der Unions-Fraktion im Bundestag, Cemile Giousouf (CDU) in Berlin.

In den Bundesländern gebe es bereits viele solcher Veranstaltungen. Er wünsche sich aber ein Ramadan-Fest auf höchster offizieller Ebene in Deutschland wie beispielsweise in den USA, sagte der Botschafter. Dort hat US-Präsident Barack Obama bereits mehrfach zum traditionellen Iftar-Essen ins Weiße Haus eingeladen.

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Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) bezeichnete das traditionelle Fastenbrechen im Ramadan als „großes Fest der Versöhnung“ und forderte Christen dazu auf, sich an der muslimischen Tradition ein Beispiel zu nehmen. Christen feierten Weihnachten und Ostern vor allem unter sich. „Da fühlen wir uns besonders wohl: Wenn wir unter uns sind“, sagte der Minister.

Beim Fastenbrechen der Muslime sei das anders. Sie würden andere einladen, selbst jene, die anderer Auffassung sind. Versöhnung in den Mittelpunkt stellen mit jenen, mit denen das Versöhnen nicht so leicht sei, „das können wir vom Islam und vom Fastenbrechen lernen“, sagte de Maizière. (epd/mig)