Deutsche Presse

22.01.2014 – Ausländer, NSU, EU Beitritt Türkei, Rassismus, Islamkonferenz

„Rassist“ gilt als Beleidigung; Behördenirrsinn macht Studentin staatenlos; De Maizière will Islamkonferenz erneuern; NSU Terror: Ehefrau von André E. verweigert Aussage; NPD-Ratsherr will kein Nazi sein; Das Assad-Regime angeblich 11.000 Gefangene getötet; EU Beitirtt Türkei: Erdoğan besucht Brüssel

Die Themen des Tages sind:

Susann E. könnte im NSU-Prozess viel erzählen: Warum sie an dem Tag, als die Neonazi-Gruppe aufflog, Anrufe vom Handy ihrer Freundin Beate Zschäpe erhielt. Weshalb in ihrem Wohnzimmer Porträts der toten Neonazis Mundlos und Böhnhardt standen.

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Zusammen mit ihrem Mann soll sie bis zum Ende des NSU Kontakt mit Zschäpe, Mundlos und Böhnhardt gehalten und ihnen geholfen haben. Der Auftritt von Susann E. am 76. Verhandlungstag am OLG München war reichlich kurz.

Das Amtsgericht Heilbronn hat einen Jugendlichen zu einer Geldbuße von 200 Euro verurteilt. Der zur Tatzeit 17-Jährige hatte bei einer Demonstration gegen eine Aktion der rechtspopulistischen Vereinigung „Pro Heilbronn“ deren Vertreter als „Rassisten“ bezeichnet.

Nach zwölf Jahren in Deutschland will eine ukrainische Studentin den deutschen Pass. Das Ausländeramt stimmt erst zu, aber dann geht alles schief. Nun hat sie nicht einmal einen Personalausweis.

Hoffnungsträger oder Sozialtouristen? Das Institut der Deutschen Wirtschaft hat Zahlen zur Zuwanderung veröffentlicht. Sie belegen: Einwanderer sind durchschnittlich besser qualifiziert als Deutsche – und werden dringend gebraucht.

Viele kleine Bibliotheken machen dicht. Für Jugendliche aus Migrantenfamilien ein großes Problem, meint unsere Autorin, denn hier treffen sie sich oft um zu lernen und sich auszutauschen. Ein Erfahrungsbericht aus Berlin-Kreuzberg.

Die Grünen streiten über die Flüchtlingspolitik. Nun greift der Landeschef mit einem Machtwort ein. Er kritisiert in harschen Worten den „Befindlichkeits-Zirkus“ seiner Partei.

Bundesinnenminister de Maizière hält eine reine Wiederholung der Islamkonferenz nicht für sinnvoll. Zunächst will er aber die Meinung der muslimischen Verbände hören.

Wenn die Islamverbände in Deutschland es wünschen, soll der Dialog der Islamkonferenz fortgesetzt werden. Doch Bundesinnenminister de Maizière will keine Vorgaben machen, worüber geredet werden soll.

Gegen die Leipziger Linken-Stadträtin Margitta Hollick läuft ein Strafverfahren wegen ehrverletzender Beleidigung. Sie hatte das frühere NPD-Stadtratsmitglied Rudi Gerhardt einen Nazi genannt. Es handelt sich um einen Präzedenzfall.

In der Schweiz gibt es rund 100 muslimische Jugendgruppen. Eine Studie zeigt: Obwohl die Mitglieder oft unter sich bleiben, tragen die Vereinigungen zur Integration bei. Radikalismus wurde nicht festgestellt.

Eigentlich sollte der Werbefilm von All Nippon Airways selbstironisch sein. Doch er ging nach hinten los: Es hagelt Rassismus-Vorwürfe gegen die japanische Fluggesellschaft. Die aber steht zum Spot.

In Syrien sollen nach Berichten internationaler Medien Häftlinge systematisch zu Tode gefoltert worden sein. Das geht aus einem neuen Gutachten renommierter Juristen hervor.

Ministerpräsident Erdogan will mit seinem Besuch in Brüssel den Beitrittsambitionen der Türkei deutlich machen. Doch die EU ermahnt den türkischen Ministerpräsidenten zu mehr Rechtsstaatlichkeit im Streit mit der Justiz.

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