Türkische Presse Türkei

20.11.2013 – Erdoğan, Kurden, Türkei, PKK, Doliche, Terror, Diyarbakır

Die Themen des Tages sind: Friedensprozess zwischen Türken und Kurden in der Türkei; 13,7 Prozent der Bevölkerung erkrankt an Diabetes in der Türkei; Die Türkei ist ein wichtiger Investitions-Standort für das norwegische Energieunternehmen; Die neue Wachstumspläne von Turkish Airlines; Neuer Fund des antiken Heiligtums in der Türkei

Presseschau der Generaldirektion für Presse und Information in Ankara

Friedensprozess zwischen Türken und Kurden in der Türkei
Am vergangenen Samstag hat Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan in der Südost-türkischen Stadt Diyarbakır den Präsidenten der Autonomen Kurdisch Region (KRG), Masud Barsani, empfangen. Vor Tausenden von Kurden hielten beide Politiker reden. Die enge Zusammenarbeit zwischen dem Nordirak und der Türkei bekräftigten sie. „Kurden und Türken haben eine Schicksalsgemeinschaft bis in den Tod gebildet“ sagte Erdoğan. Offenbar sind nicht alle Kurden mit diesem Ansprache Erdoğans einverstanden.

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Die Terrororganisation PKK hat offenbar kein Interesse am Friedensprozess in der Türkei. Denn, 15 PKK-Kämpfer haben am Montagabend im Südosten der Türkei eine Groß-Baustelle überfallen. „Wir sind hier alle Kurden und arbeiten für unser Geld. Das ist einfach nur ungerecht, was die hier veranstaltet haben“, so ein anonymer Bauarbeiter.

13,7 Prozent der Bevölkerung erkrankt an Diabetes in der Türkei
Für die Gesundheit hat die Türkei im Jahr 2012 rund 44 Milliarden Türkische Lira, umgerechnet gut 16,1 Milliarden Euro ausgegeben. Zur Behandlung von Diabetes wurde ein Viertel der Summe aufgewendet. Denn etwa 13,7 Prozent der Bevölkerung sind in der Türkei an Diabetes erkrankt. Wie in anderen Industrienationen, so ist es auch hier die Zahl der erkrankten Kinder, die stetig steigt.

Der für Arbeit und soziale Sicherheit Minister Faruk Celik gab kürzlich die Aufwendungen der Türkei für den Gesundheitssektor im Jahr 2012 bekannt. In diesem Zeitraum wurden rund ein Viertel der gut 16 Milliarden Euro für die Behandlung der Volkskrankheit Diabetes ausgegeben. Die Anzahl der übergewichtigen Kinder und Jugendlichen steigt auch in der Türkei. Am 15. Dezember soll deshalb ein Pilotprojekt in der Türkei starten. So sollen potentielle Diabetes-Patienten schon im Vorfeld überwacht werden.

Die Türkei ist ein wichtiger Investitions-Standort für das norwegische Energieunternehmen
Das norwegische Energieunternehmen Statkraft will in der Türkei in den Energiesektor investieren. Die Türkei ist doch ein wichtiger Investition-Standort für das norwegische Energieunternehmen Statkraft.

Eine aktuelle Privatisierung läuft in der Türkei, von dem auch der Energiesektor betroffen ist. Davon möchte der norwegische Energie-Konzern Statkraft profitieren. Zahlreiche Wasserkraftwerke sollen in den kommenden Jahren übernommen werden. Der norwegische Energieversorger Statkraft betreibt 133 Wasserkraftwerke in Norwegen. 19 Wasserkraftwerke in Schweden und weitere vier in Finnland kommen hinzu. Der Konzern baut und betreibt Wasser- Wind- Gas- und Fernwärme-Kraftwerke.

Die neue Wachstumspläne von Turkish Airlines
In Kürze sollen neue Linienflüge von deutschen Flughäfen nach Istanbul in das Flugstreckennetz aufgenommen werden, wie die teilstaatliche türkische Fluggesellschaft am Montag bekannt gegeben hat. Turkish Airlines plant neue Flugstrecken. Diese Neustrecken will das Star Alliance-Mitglied Turkish Airlines nach und aus Deutschland aufbauen. Mit der Bosporus-Metropole Istanbul sollen mehrere Regionalflughäfen verbunden werden. Turkish Airlines will noch stärker in Deutschland wachsen, nach dem Anflug des Bodensee-Airport Friedrichshafen seit Mai 2013 sowie des Airports Bremen und des Flughafens Leipzig-Halle seit 2012.

Demnächst sollen die neuen Linienflüge ab dem Flughafen Münster-Osnabrück sowie dem Airport Kassel-Calden möglich sein. Anschlüsse zu mehr als 230 weiteren Destinationen in 104 Ländern rund um den Globus werden Passagiere die Flüge aus Deutschland nach Istanbul ermöglichen. Jährlich zirka 38 Millionen Fluggäste befördert Turkish Airlines über das Drehkreuz Istanbul in den Nahen Osten, nach Asien, Afrika sowie Amerika. Nutzen können dabei Fluggäste die Codeshare-Abkommen mit Lufthansa, Sun Express, Singapore Airlines, Etihad, Luxair, Swiss, US Airways, Air China, Skandinavien Airlines und vielen anderen Fluggesellschaften.

Neuer Fund des antiken Heiligtums in der Türkei
In Doliche in der Türkei haben die Archäologen einen ungewöhnlichen Fund gemacht. Mehr als 600 antike Siegel und Amulette, Stempel- und Rollsiegel endeckten im Heiligtum des antiken Gottes Jupiter Dolichenus. Grabungsleiter Engelbert Winter von der Uni Münster erklärt: „Die erstaunlich hohe Anzahl belegt, wie wichtig Siegel und Amulette für die Verehrung des Gottes waren, dem sie als Votivgaben geweiht wurden“. Bereits seit 2001 graben die Forscher der Universität Münster im Hauptheiligtum des Jupiter Dolichenus auf dem türkischen Berg Dülük Baba Tepesi. Ganz unterschiedliche Motive sind auf den Funden zu sehen: Das Spektrum reicht von geometrischen Ornamenten und Astralsymbolen bis zu aufwändigen Tier- und Menschendarstellungen.

Presseschau der Türkischen Rundfunk- und Fernsehanstalt (TRT-World)

Ein Großherzog in Cankaya
Sabah berichtet unter der Schlagzeile „ein Großherzog in Cankaya“, der luxemburgische Großherzog Henri sei zusammen mit drei Ministern und etwa 100 Geschäftsmännern nach Ankara gekommen. Dem Blatt zufolge seien Großherzog Henri und seine Gemahlin Großherzogin Maria Teresa von Staatspräsident Abdullah Gül im Palais Cankaya zeremoniell empfangen worden. Bei zu Ehren von Großherzog Henri gegebenen Abendessen habe Staatspräsident Gül den Besuch als historisch bezeichnet. Die Europa-Vision würde die beiden Länder vereinen. Großherzog Henri seinerseits habe gesagt, Luxemburg unterstütze die EU-Mitgliedschaft der Türkei.

Syrien-Bombe
Yeni Safak meldet unter der Schlagzeile „Syrien-Bombe“, die Unterstützung der Hisbollah für Assad habe dazu geführt, dass sich der Krieg in Syrien in den Libanon ausgeweitet habe. Weiter heißt es in der Meldung, bei einem Doppelanschlag auf die iranische Botschaft in der libanesischen Hauptstadt Beirut seien 32 Menschen getötet und 146 weitere verletzt worden. Unter den Todesopfern befinde sich auch der iranische Kulturattaché. Zu dem Anschlag habe sich Abdallah-Assam-Brigaden mit Verbindungen zum Terrornetzwerk Al-Kaida bekannt. Die kurz hintereinander detonierten Bomben im Dahiye-Gebiet, das als Hisbollah-Hochburg gilt, habe die Umgebung in ein Schlachtfeld verwandelt. Die die Wucht der Explosionen sei das Tor der iranische Botschaft weggesprengt worden. Zudem seien zahlreiche Fahrzeuge zerstört worden.

Zentrum zur Lösung von kommerziellen Streitigkeiten eröffnet
Aus Vatan lesen wir unter der Schlagzeile „Zentrum zur Lösung von kommerziellen Streitigkeiten eröffnet“, das Jerusalem Schiedszentrum, das kommerzielle Streitigkeiten zwischen israelischen und palästinensischen Geschäftsmännern lösen werde, sei eröffnet worden. In der Eröffnungsrede habe der Präsident der türkischen Kammern- und Börsenunion, Rifat Hisarciklioglu, der gleichzeitig den Vorsitz des Schiedszentrums übernehmen werde, gesagt, dies sei ein bedeutenden Schritt für die Schaffung einer Vertrauensatmosphäre zwischen den israelischen und palästinensischen Geschäftsmännern und das werde die ganze Region positiv beeinflussen.

Wachstumsprognose der Türkei
Auf den Wirtschaftsseiten von Habertürk lesen wir, die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) habe die Wachstumsprognose des Bruttoinlandsprodukts der Türkei von 3,1 Prozent auf 3,6 Prozent korrigiert. Das Wachstum für 2014 hingegen sei mit 3,8 Prozent prognostiziert worden. Der OECD zufolge werde die türkische Wirtschaft in 2015 voraussichtlich um 4,1 Prozent wachsen.

Nationalmannschaft hat begeistert
Star berichtet auf den Sportseiten unter der Schlagzeile „Nationalmannschaft hat begeistert“, nach dem erfolgreichen ersten Testspiel in der neuen Ära gegen Nordirland habe die türkische Nationalmannschaft auch das zweite Testspiel gegen Weißrussland bestanden. Bei dem 2:1 Sieg über die weißrussische Auswahl habe vor allem der Mittelfeldstar Arda Turan ausgezeichnet gespielt. Die Spieler um Trainer Fatih Terim hätten mit dem hervorragenden Fußball begeistert.