Türkische Presse Türkei

05.11.2013 – Flüchtlinge, Syrien, Zypern, Annan Plan, Türkei, Mursi

Die Themen des Tages sind: Bayley besucht Flüchtlingssiedlung in Hatay; Annan Plan wird überarbeitet; Türkei und Deutschland sind enge Kooperations-Partner; Über 70 Milliarden Dollar für Wideraufbau Syriens; Eurovision oder Turkvision? Mursi Prozess; Anschläge auf zwei Moscheen in Frankreich

Presseschau der Generaldirektion für Presse und Information in Ankara

Bayley besucht Flüchtlingssiedlung in Hatay
Hugh Bayley, der Präsident der Parlamentarischen Versammlung der NATO, hat die Flüchtlingssiedlung in Hatay mit 3500 syrischen Flüchtlingen besucht. Bayley hat Gespräche mit dem Gouverneur von Hatay M.Celalettin Lekesiz und anderen Behörden geführt. Bayley sagte dazu: “Die Krise in Syrien kann auch auf andere Ländern übergehen. Ich komme hier stellvertretend für das englische Parlament. Ich werde in unserem Parlament Druck machen um diese Krise zu beenden. Mit diesem Vorfall jedoch haben wir nun die Verantwortung der Türkei, die auf ihren Schultern lastet besser verstehen können.”

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Annan Plan wird überarbeitet
Das Zypern Problem wird nochmals in die Hand genommen. Der Generalsekretär der Vereinten Nationen Ban ki Moon bemüht sich zum wiederholten Male dieses Problem zu lösen. Bei der Hauptversammlung in September in New York habe Moon an den griechischen und türkischen Verantwortlichen appelliert das Zypern Problem bis Ende April konsequent zu lösen. Der UN-Sonderberater Alexander Downer machte nun eine 4-tätige Reise in die Insel um beiden Seiten Druck zu machen ein genaues Datum zu erhalten. Downer wird zuerst mit dem Präsidenten der türkischen Republik Nordzypern Derviş Eroğlu und dem Präsidenten der Republik Zypern Nikos Anastasiadis Gespräche führen und am 7. November ein Gipfel mit den UN-Sonderbeauftragten machen. Laut Informationen wird es dabei um Veränderungen des Annan Plans gehen.

König Harald und Königin Sonja in der Türkei
Der norwegische König Harald 5. und seine Gattin kommen morgen für einen 3-tägigen Besuch in die Türkei. Als Gast des türkischen Staatspräsidenten Abdullah Gül wird es dem ersten offiziellen Besuch in diesem hohen Rang gemacht. Den König werden mehr als 130 Geschäftsmänner begleiten. Es werden vor allem Themen wie politische und wirtschaftliche Beziehungen angesprochen aber auch das wirtschaftliche Handelsvolumen und gegenseitige Investitionsmöglichkeiten besprochen.

Türkei und Deutschland sind enge Kooperations-Partner
Der stetige Austausch unter den Wissenschaftlern ist wichtig für die gemeinsame Forschung. Im Bereich der Forschung und Entwicklung (FuE) sind die Türkei und Deutschland enge Kooperationspartner. Die wissenschaftliche Kooperation zwischen der Türkei und Deutschland ist eng und soll sich weiter vertiefen. Als eines der Forschungs-Anziehungspunkte der Welt gilt Deutschland. Doch auch die Türkei baut ihre Forschungslandschaft aus. Türkische Wissenschaftler in Deutschland waren in den vergangenen Jahren an 12 Prozent aller Nano-Technologie-Projekte beteiligt. Im EU-Raum sind sieben von hundert Nano-Technologie-Projekten ebenfalls türkische Forscher beteiligt.

Die türkischen Akteure aus der Nano-Technologie-Branche seien mit deutschen Akteuren aus derselben Branche weitgehend vernetzt. Es heißt in einem Diskussions-Papier der Uni Hohenheim. Das könnte sich in Zukunft ändern. Hingegen versucht die Türkei auch ihre eigenen Kapazitäten in der Forschungslandschaft auszubauen. Die Sabancı Universität in Istanbul ist aktuell dabei ihr Nano-Technologie-Zentrum auszubauen. Germany Trade & Invest berichtet, dass diese Investition insgesamt 30 Millionen Euro betragen soll. Seit 1985 besteht schon eine Zusammenarbeit zwischen dem Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und dem wissenschaftlichen und Technischen Forschungsrat der Türkei (TÜBITAK).

Über 70 Milliarden Dollar für Wideraufbau Syriens
Am Sonntag hat der syrische Industrieminister Kamaleddine Tohme die Schäden des Bürgerkriegs für den Industriesektor seines Landes genannt. Der Bürgerkrieg in Syrien hat in den vergangenen 31 Monaten nicht nur unzählige Menschenleben gekostet, auch der wirtschaftliche Schaden ist immens. Syriens Industrieminister Kamaleddine Tohme beziffert die Einbußen der hiesigen Industrie derzeit mit rund 2,2 Milliarden Dollar.

Um das Land wieder aufzubauen, sind Milliarden nötig. Die tatsächlichen Zahlen könnten jedoch weitaus höher sein. In der Türkei halten sich derzeit allein 600.000 syrische Flüchtlinge auf. Mittlerweile ist auch die Wirtschaft des Landes am Boden. Das Syrische Pfund befindet sich weiter auf Talfahrt und die Inflation steigt. In Armut leben mehr als die Hälfte der syrischen Bevölkerung nach Angaben der Vereinten Nationen.

Eurovision oder Turkvision?
„Die Türkei fehlt auch 2014 beim Eurovision Song Contest“ damit will sich der Kultur-, Tourismus und Musikverband (DİKTUM) in Diyarbakır offenbar nicht abfinden. Eigentlich hatten sich die türkischen Fans des Eurovision Song Contests schon damit abgefunden, dass ihr Land auch 2014 nicht bei dem internationalen Musikspektakel dabei sein wird. Jetzt tritt jedoch ein Musikverband aus der südosttürkischen Provinz Diyarbakır auf den Plan. Der hat sich an den staatlichen TV-Sender TRT gewandt. TRT-Direktor İbrahim Şahin erklärte im April 2012, dass die Künstler bei der Komposition ihrer Werke in der Wahl der Sprache frei wären.

Bisher ist noch nicht einmal klar, ob die Türkei im kommenden Jahr überhaupt wieder am Eurovision Song Contest teilnehmen wird. dafür stehen die Zeichen derzeit jedenfalls sehr schlecht. Man hatte sich in diesem Jahr geweigert, dem Wettbewerb beizuwohnen. Gefordert hatte die Türkei die Abschaffung der Big-Five-Regel und des Juryvotings.

Inzwischen startet Turkvision im Dezember 2013. In der Türkei soll unter dem Titel Turkvision stattdessen eine alternative zum in die Kritik geratenen Eurovision Song Contest geschaffen werden. Insgesamt 20 Länder und autonome Regionen mit türkischen Minderheiten, wie etwa der Republik Tataristan in Russland oder der Republik Krim, die Teil der Ukraine ist, können an der jährlichen Veranstaltung teilnehmen.

Verlagerung des Produktionsortes von Hyundai I10: von Indien in die Türkei
Die Verlagerung des Produktionsortes von Indien in die Türkei von Hyundai i10 geht mit dem Modellwechsel, wo der koreanische Autobauer rund 475 millionen Euro in den Ausbau seines Werks investiert hat. In der Stadt İzmit, die rund 100 Kilometer von Istanbul entfernt- läuft der i10 nun an der Seite seines größeren Bruders 120 vom Band. Mehr Platz, mehr Dynamik und mehr Sicherheit serienmäßig. Der kleine, knapp 3,67 Meter lange Fünftürer wurde im europäischen Entwicklungs- und Designzentrum der Marke in Rüsselsheim entwickelt. An den Verkaufsstart In Deutschland geht der neue Hyundai i10 jetzt.

Presseschau der Türkischen Rundfunk- und Fernsehanstalt (TRT-World)

Mursi Prozess
Yeni Safak berichtet, die Junta in Ägypten, die der Demokratie im Land einen Schlag versetzt hat, habe den ersten gewählten Präsidenten des Landes, Mohammed Mursi vor den Richter gebracht. Dem Blatt zufolge habe Mursi seine stolze Haltung gewahrt und die weiße Häftlingskleidung abgelehnt. Er habe gesagt, euer Bruder Mursi wird seinen Widerstand fortsetzen und das ägyptische Volk gegrüßt. Mursi habe während der Gerichtsverhandlung das Rabia-Zeichen gemacht und gegen die Anklage gesagt, er sei der legitime Präsident von Ägypten und das Gericht als illegal bezeichnet.

Anschläge auf zwei Moscheen in Frankreich
In Habertürk lesen wir unter der Schlagzeile „Anschläge auf zwei Moscheen in Frankreich“, in der ostfranzösischen Stadt Besançon seien an die Wände der „Es-Sunna“ und Al-Fath“ Moschee rassistische Hassparolen geschrieben worden. Dem Blatt nach seien zudem an die Wände Lobparolen für die rechtsradikale Nationale Front geschmiert worden. Zudem hätten unbekannte Personen „Frankreich gehört den Franzosen“ und „Tod den Muslimen“ geschrieben sowie Hakenkreuze an die Wände gezeichnet. Es sei bereits der dritte rassistische Anschlag auf die Es-Sunna Moschee. Die Staatsanwaltschaft habe entsprechende Ermittlungen eingeleitet.

Die erfolgreichsten Türken in Großbritannien
Aus den Wirtschaftsseiten von Star erfahren wir unter der Schlagzeile „die erfolgreichsten Türken in Großbritannien“, die vom britischen Verein der Business Network-Geschäftsmänner veranstaltete Preisverleihung der „erfolgreichsten Türken“ habe in diesem Jahr zum vierten Mal stattgefunden. An der Preisverleihung in London hätten auch der Minister für Kultur und Tourismus Ömer Celik, der mazedonische Vizepremier und Finanzminister Zaron Srawreski, der stellvertretende Vorsitzende der britischen Liberalen Partei, Simon Hughes, der TUSKON-Vorsitzende Rizanur Meral sowie zahlreiche Gäste teilgenommen. Dabei seien türkische Geschäftsmänner und Investoren, die in Großbritannien leben, ausgezeichnet worden.

Das älteste Warnschild befindet sich in Anatolien
Sabah meldet unter der Schlagzeile „das älteste Warnschild befindet sich in Anatolien“, das weltweit älteste Warnschild sei in Catalhöyük entdeckt worden. Dem Blatt zufolge hätten wissenschaftliche Untersuchungen ergeben, dass das Warnschild 9.000 Jahre alt ist. Auf dem Warnschild seien eine Lava ausspeiender Vulkan und ein Wohnsiedlung abgebildet. Wissenschaftler zufolge weise das Warnschild auf einen aktiven Vulkan in der Region hin. Das Warnschild sei auf eine Felsenwand in etwa 100 Kilometer Entfernung zum Hasan Berg gezeichnet, der ein erlöschender Vulkan innerhalb der Provinzgrenzen von Aksaray und Nigde sei.