Brückenbauer

Die Kultur des Vergessens

Zum anscheinend bevorstehenden Angriff auf Syrien eine kurze Erinnerung an die, die bewusst oder unbewusst vergessen.

Nun ja, es ist wohl soweit. Militärexperten erwarten entweder einen punktuellen Angriff auf strategisch relevante Ziele in Syrien oder einen Flächenbrand, der in Syrien gesetzt und sich über die gesamte Region erstrecken wird.

Durch die Verwendung von Giftgas sei die rote obamische Linie überschritten. Es ist Zeit für die Rettung von Menschenleben und Zeit dafür, ein Zeichen zu setzen. Der Mensch in Syrien braucht den Frieden, und andere Menschen wollen ihm das durch den Krieg ermöglichen.

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Es ist der Mensch, um den es sich angeblich dreht. Der Mensch heißt im Arabischen „Insan“. Sprachhistoriker streiten sich um den Ursprung des Begriffs. Einige sagen, er stammt aus der Wurzel des Wortes „Uns“, was soviel wie „Freude“ bedeutet. Ich mochte diese Ansicht. Das Gefühl der Freude ist schön. Andere sagen, der Ursprung des Wortes sei in der Wurzel von „Nisian“, was soviel wie „vergessen“ bedeutet. Der Mensch vergisst. Dies sei eine seiner prägenden Eigenschaften. Mittlerweile tendiere ich zu dieser Ansicht.

Und das Kriegsgetöse bestärkt mich in diesem Wandel. Der Mensch vergisst. Der Mensch will vergessen. Er will vergessen, dass vor 10 Jahren der Irak aufgrund von chemischen Waffen Jahrhunderte zurückgeworfen wurde. Die Waffen gab es nie. Der Mensch will vergessen, dass der, der den Menschen in Syrien schützen will, die Menschlichkeit auf ewig in Hiroshima, Vietnam, Afghanistan und im Irak verletzte.