Türkische Presse Türkei

15.07.2013 – Erdoğan, NSU Terror, Türkei, Pernigotti, Olympia 2020

Die Themen des Tages sind: Erdoğan eröffnete den neu gebauten Flughafen in Bingöl; Der armenische Lautenspieler ist wieder in der Türkei; Gold über 5000 m der Frauen an Gamze Bulut; Gedenkstätte für die Todesopfer des NSU-Terrors; Italienisches traditionsunternehmen Pernigotti wurde von Tokgöz Holding aufgekauft

Presseschau der Generaldirektion für Presse und Information in Ankara

Wirtschaftsgipfel im Dolmabahce Palast
Im Dolmabahçe Palast wurde ein Treffen für die Fortentwicklung der Wirtschaft im In- und Ausland veranstaltet. Das Treffen dauerte etwa vier Stunden.

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Die Versammlung führte Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan. Bei dem Treffen in Dolmabahce Palast nahmen unter anderem Vizepremier Ali Babacan, Wirtschaftsminister Zafer Çağlayan, Entwicklungsminister Cevdet Yılmaz, Finanzminister Mehmet Şimşek, stellvertretender AKP-Vorsitzender Numan Kurtulmus, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der AKP Nurettin Canikli teil.

Bei dem Treffen wurden wichtige internationale und inländische Entwicklungen im Finanzmärkten bewertet.

Im Anschluss an das Gespräch hinter verschlossenen Türen nahm der Ministerpräsident an dem Iftar-Essen der Ensar Stiftung teil.

Erdoğan eröffnete den neu gebauten Flughafen in Bingöl
Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan eröffnete am vorigen Freitag den neu gebauten Flughafen in der ostanatolischen Stadt Bingöl. An der Eröffnungszeremonie nahmen auch stellvertretender Ministerpräsident Beşir Atalay, Verkehrsminister Binali Yıldırım, Landwirtschaftsminister Mehdi Eker, Minister für Forstwesen Veysel Eroğlu, Entwicklungsminister Cevdet Yılmaz, Finanzminister Mehmet Şimşek und Europaminister Egemen Bağış teil.

Erdoğan, der an der Zeremonie eine Rede hielt, verkündigte, dass in dieser Woche die beiden Flughäfen in der nordanatolischen Stadt Kastamonu und in der südostanatolischen Stadt Şırnak in Betrieb genommen werden. In seiner Rede bewertete Ministerpräsident Erdoğan den angelangten Punkt beim Friedensprozess in der Kurdenfrage. Erdoğan sagte: „Wir erleben einen Prozess, in der sich die Hoffnungen verstärken, da keine Jungen sterben und keine Mütter bitterlich weinen.“
Erdoğan erinnerte auch daran, dass in der Amtszeit der Regierung seiner Gerechtigkeits- und Entwicklungspartei (AKP) 24 neue Flughäfen gebaut worden seien.

Der armenische Lautenspieler ist wieder in der Türkei
Auf die Einladung von Kultur- und Tourismusminister Ömer Çelik kehrte Yervant Bostancı, der armenische Lautenspieler nach 21 Jahren wieder in die Türkei zurück. Bostancı emigrierte im Jahre 1992 in die USA. Jetzt ist er in seine Heimat zurückgekehrt.

Bostancı wurde vorgestern im Lütfi Kırdar-Kongress- und Ausstellungspalast vom Çelik empfangen. Yervant Bostancı betonte, er sei erfreut wieder in der Türkei zu sein.

Gold über 5000 m der Frauen an Gamze Bulut
Gamze Bulut hat ihre Erfolgsgeschichte auch in 2013 fortgesetzt. Die Sportlerin gewann am letzten Tag der 9. U23-Leichtathletik-Europameisterschaften im finnischen Tampere eine Goldmedaille.

Für das Finale im 5000 Meter Rennen konnten sich zwei türkische Athleten qualifizieren. Nach einem sehr guten Start und einer hervorragenden Leitung über die ganze Distanz kam Gamze Bulut mit einer Zeit von 15:45,03 Minuten als erste in Ziel. Dies ist gleichzeitig auch die persönliche Bestzeit der jungen Ausnahmeläuferin. Esma Aydemir belegte Platz 12.Der 23 jährige Gamze Bulut hat sich die erste Leichtathletik-Medaille des Tages gesichert. Gamze Bulut erreichte damit in der westfinnischen Stadt Tampere im 5000-Meter-Lauf eine Gold-Medaille. Durch ihren 15.45.03 Punkte klettert Gamze auf den ersten Platz und bekam die Gold-Medaille.

Excellence Awards 2013 an Akbank
Die Gewinner der Excellence Awards 2013 bei einer Preisverleihung bekannt gegeben. Die Akbank wurde vom Fachmagazin Euromoney bei der jährlichen Vergabe seiner „Awards for Excellence“ zur besten Bank in der Türkei gekürt.

In dieser Kategorie wurde die Akbank in diesem Jahr schon bei den jährlichen Awards for Excellence“ des Fachmagazins Euromoney zum fünften Mal ausgezeichnet.

Gedenkstätte für die Todesopfer des NSU-Terrors
Am Samstag wurde in Dortmund eine Erinnerungsstätte für die Todesopfer des NSU-Terrors eingeweiht.

Zu der Gedenkstätte gehören eine etwa 400 Quadratmeter große Grünfläche sowie eine rund zwei Meter hohe Stele mit den Namen der Getöteten. Bei der Eröffnungszeremonie nahm auch die türkisches Generalkonsulin Şule Özkaya teil. Sie sprach den Hinterbliebenen der Opfer ihren Respekt aus.

Italienisches traditionsunternehmen Pernigotti wurde von Tokgöz Holding aufgekauft
Von der türkischen Toksöz Holding wird der italienische Schokoladenproduzent Pernigotti übernommen. Einen jährlichen Umsatz von Pernigotti hat in Höhe von 75 Mio. Euro zu verzeichnen. Der weltweit bekannte italienische Schokoladenproduzent Pernigotti geht in die Hände der Familie Toksöz über. Die Toksöz Holding will den seit 1868 bestehenden Produzenten weiter ausbauen. Aus dem Verkauf von Schokoladensorten und Pralinen erfolgen 55 Prozent der Einnahmen und 45 Prozent aus dem Verkauf von Speiseeis. Die Hauptabsatz- und Wachstumsmärkte von Pernigotti sind Deutschland, die USA, Lateinamerika und China.

Der ehemaligen Inhaber des Schokoladenproduzenten, Francesco Rosario Averna, sagte: „Pernigotti ist in sicheren Händen. Unsere Marke wird unter der Familie Toksöz zu noch mehr Berühmtheit und Erfolg gelangen. Die Toksöz-Holding wird die Expansion in Drittmärkte weiter voranbringen. Zudem wird Pernigotti auch auf dem türkischen Markt zu Berühmtheit gelangen.“

Mehr als die Hälfte der türkischen Kinogänger bevorzugen heimische Produktionen
Im Laufe des vergangenen Jahres konnte das türkische Kino nicht nur deutlich in Sachen Fangemeinde zulegen. Die Umsatzzahlen zeigen immer noch nach oben. Während der ersten Hälfte des Jahres 2013 ist die Fangemeinde des türkischen Kinos deutlich gewachsen. Bevorzugten im Vorjahreszeitraum bereits 54 Prozent der Zuschauer heimische Produktionen, sind es dieses Jahr bereits 64 Prozent. Mehr als die Hälfte der türkischen Kinozuschauer bekannten sich schon während der ersten sechs Monate des Jahres 2012 als Fans heimischer Streifen. Dieser positive Trend macht sich auch an den Kinokassen. 38 Prozent Umsatzsteigerung auf nunmehr 153,3 Millionen Lira ( etwas mehr als 60 Millionen Euro). Türkische Produktionen in der Ersten Hälfte des Jahres 2013 hätten insgesamt mehr Zuschauer angezogen als ausländische Streifen.

Von dem Kultur- und Tourismusministerium wurden 11 der insgesamt 40 türkischen Produktionen unterstützt und nicht wenige waren zudem auch im Ausland erfolgreich, wie zum Beispiel „Kelebeğin Rüyası“, „Taş Mektep“, „Mahmut ile Meryem“ oder „Zerre“, der Ende Juni dieses Jahres bei den wichtigsten Wahlen des 35. Moskauer Filmfestivals, eines der renommiertesten Filmfestivals der Welt, antrat und den Preis für besten Film abräumen konnte. Die Schauspieler sind auch erfolgreich.

Die U20-WM, Olympia 2020 und die Euro 2024
Das Finale der FIFA U20-Weltmeisterschaft in der Türkei sowie der spannende Kampf um Platz drei stehen an. An dem Samstag ist es soweit. Mitbekommen werden das vermutlich nur die wenigsten. Kaum Zuschauer konnte das zweitgrößte Turnier der FIFA hinter dem Ofen hervorlocken. Diese Lage war ein schlechtes Omen für künftige Mega-Events. In der Türkei hat die am kommenden Samstag zu Ende gehende U20-Fußballweltmeisterschaft offenbar kaum Zuschauer gelockt. Jetzt ruft das ernüchternde Ergebnis auch die FIFA auf den Plan. Die leeren Ränge könnten sich auch auf die Chancen des Landes auswirken, künftige Großveranstaltungen dieser Art auszutragen. Besonders im Blick sind dabei Olympia 2020 und die Euro 2024.

Aus allen Teilen der Welt trugen die insgesamt 24 Jugendmannschaften mehr als 50 Spiele aus. Servet Yardımcı, Leiter des türkischen Organisationkomitees, hat bereits eine Untersuchung angekündigt. Yardımcı gab sich vor dem Anpfiff der U20-WM am 21. Juni noch optimistisch. Ein Vorzeigeprojekt für das Land sei das 23-tätige Turnier. Man könne damit zeigen, dass die Türkei das Potential für weitere Großveranstaltungen hätte. Dass hier auch das zahlreiche Kommen der Zuschauer von wesentlicher Bedeutung ist, stellte er schon dabei heraus. Ihm ist durchaus bewusst, dass die aktuellen Zahlen nun auch Auswirkungen auf die Olympia-Bewerbung oder die Euro 2024 haben könnten.

Türkischer Fußball… Super Pokal zwischen Galatasaray und Fenerbahçe in Kayseri
Es wurde lange gewartet und spekuliert, doch endlich verkündete der türkische Fußballverband (TFF) den Austragungsort für das spannende Derby der beiden türkischen Fußballgrößen. Der Wunsch des TFF war anfangs den türkischen Super Pokal in Aserbeidschan zu spielen. Dieser Wunsch wurde völlig unerwartet abgelehnt und somit musste auf schnellem Wege eine Alternative gefunden werden. Das Spiel zwischen dem türkischen Meister Galatasaray und dem türkischen Pokalsieger Fenerbahçe findet am 11. August 2013 im Kayseri Kadir Has Stadion gespielt.

Der türkische Fußballverband verkündete gestern das Kayseri Kadir Has Stadion als Ausgrabungsort der Partie. In diesem Stadion wurden mehrere Spiele bei der U20-WM gespielt. Der türkische Super Pokal wurde vergangenes Jahr in Erzurum gespielt. Es kam da auch zum Aufeinandertreffen zwischen Galatasaray und Fenerbahçe. Galatasaray bezwang bei diesem Derby den Erzrivalen mit 3:2.

Presseschau der Türkischen Rundfunk- und Fernsehanstalt (TRT-World)

Verwaltung in Ägypten von der EU als „nicht legitim“ bezeichnet
Vatan berichtet, im Zusammenhang mit dem Putsch in Ägypten gebe es nun erste Anzeichen für eine Kehrwendung von der Europäischen Union. Dem Blatt nach habe die EU in den vorhergehenden Erklärungen über die Vorfälle in Ägypten die Bezeichnung „Putsch“ vermieden. Nun sei die derzeitige Verwaltung in Ägypten von der EU als „nicht legitim“ bezeichnet worden. Im Gegensatz zu den vorhergehenden EU-Erklärungen hätten alle 28-Mitgliedsstaaten einheitlich in ihrer jüngsten Erklärung betont, die Entwicklungen in Ägypten würden mit großer Sorge verfolgt. Das Militär müsse als Grundprinzip einer demokratischen Verwaltung die verfassungsmäßigen Befugnisse einer zivilen Regierung akzeptieren und respektieren. Es sei wichtig, so bald wie möglich eine legitime Regierung zu wählen und die sozio-ökonomischen sowie demokratischen Forderungen der Bevölkerung zu erfüllen, habe die EU betont.

Merkel hat Freilassung von Mursi gefordert
Aus Radikal erfahren wir unter der Schlagzeile „Merkel hat Freilassung von Mursi gefordert“, die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel habe die Freilassung des nach dem Putsch festgenommenen ägyptischen Staatspräsidenten Mohammed Mursi gefordert. Demnach habe Merkel im ARD-„Sommerinterview“ gesagt, sie teile die Auffassung von Außenminister Guido Westerwelle über die Freilassung von Mursi.

Türkei ist reich an Privatmuseen
In Haber Türk lesen wir unter der Schlagzeile „die Türkei ist reich an Privatmuseen“, in der Türkei gebe es 177 Privatmuseen, die jährlich von mehreren Millionen Touristen aus dem In- und Ausland besucht würden. Dem Blatt zufolge würden sich in Istanbul mit 43 die meisten Privatmuseen befinden. In Ankara gebe es 34 und in Izmir elf Privatmuseen.

ODTÜ-Teknokent entwickelt erstes einheimisches Cyber-Verteidigungswaffe
Star meldet unter der Schlagzeile „ODTÜ-Teknokent entwickelt erstes einheimisches Cyber-Verteidigungswaffe“, ein im ODTÜ-Teknokent tätiges Unternehmen habe die erste Verteidigungswaffe der Türkei gegen Cyber-Angriffe entwickelt. Dem Blatt zufolge werde die Verteidigungswaffe vor allem gegen Cyber-Attacken auf öffentliche Einrichtungen eingesetzt. Bei der Entwicklung habe auch TÜBITAK mitgewirkt.

So wird die WM in Katar
Vatan schreibt unter der Schlagzeile „so wird die WM in Katar“, das erdölreiche Katar werde für die Austragung der Fußball-Weltmeisterschaft 2022 200 Milliarden US-Dollar ausgeben. Demnach würden für die WM neue Stadien, Straßen, U-Bahnlinien, Hotels und Einkaufszentren errichtet. Katar werde mehr als 140 Milliarden Dollar für die Verkehrsinfrastruktur ausgeben. Zu der WM 2022 würden mehr als 400.000 fußballbegeisterte Besucher erwartet. Deshalb würden etwa 20 Milliarden Dollar der Gesamtausgaben in die Tourismusinfrastruktur fließen. Katar erwarte bis 2022 eine Touristenzahl von 3,7 Millionen, heißt es weiter in Vatan.