Türkische Presse Türkei

27.05.2013 – NSU Prozess, Bozdağ, Deutschland, Cannes, Zschäpe

Die Themen des Tages sind: “Friedens- und Demokratie Konferenz” in Ankara führte zum Aufatmen in der Öffentlichkeit; Hisbollah Kämpfer sind Teufel; Pohl zu NSU-Prozess: “Volles Vertrauen in Gerichtsbarkeit”; Für Türken ist Deutschland das beste Land der Welt ; Offenen Brief an UN von USA und Türkei; Goldene Palme ist vergeben

Presseschau der Generaldirektion für Presse und Information in Ankara

“Friedens- und Demokratie Konferenz” in Ankara führte zum Aufatmen in der Öffentlichkeit
Die „Friedens- und Demokratie Konferenz“ hat am 25. Mai in Ankara begonnen. Am zweiten Tag der Konferenz wurde eine Friedensbotschaft auf türkischen, kurdischen und armenischen Sprachen verkündet.

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An der „Friedens- und Demokratie Konferenz“, die von dem Demokratischen Kongress der Völker (HDK) organisiert wurde, nahmen etwa 500 Künstler, Schriftsteller und Akademiker teil. Im Rahmen der Konferenz wurden Kommissionen im Bereich der “Fakten, Konfrontation und Gerechtigkeit”, “Justiz und neue Verfassung” und “Vergesellschaftung des Friedens und Demokratische Bekämpfung” gebildet. Im Anschluss wurden zu diesen Kommissionen Erklärungen abgegeben. In der Erklärung hieß es, „Die Beendigung des Konflikts sorgte für ein Aufatmen in der Öffentlichkeit. Der Waffenstillstand und Rückzug der Kurden aus der Türkei, die Bemühungen des „Rates der Weisen“ für ein Ende des Kurden-Konflikts und Gründung einer Lösungskommission ist sehr wichtig.“

Hisbollah Kämpfer sind Teufel
Der Vizeminister Bekir Bozdağ nahm an einem Islam Symposium in Ankara teil. Dort äußerte er, dass man den Terror und Gewalt mit Muslimen in Verbindung bringen möchte. Er kritisierte in diesem Sinn die Hisbollah Kämpfer und sagte, dass sie sich entschlossen haben an der Seite von Mördern, die ihre eigenen Geschwister töten, stehen. „Die Hisbollah sollte ihre Kraft nutzen um gegen die Teufeln zu kämpfen, die Muslime gegeneinander aufzuhetzen. Hisbollah sollte ihren Namen als Hisbollah Teufel ändern.“ so Bozdağ weiter.

Pohl zu NSU-Prozess: “Volles Vertrauen in Gerichtsbarkeit”
Der deutsche Botschafter in der Türkei, Eberhard Pohl bewertete den Prozess gegen die Neonazi-Gruppe NSU vor dem Oberlandesgericht in München. Dabei unterstrich Pohl, er habe volles Vertrauen in die deutsche Gerichtsbarkeit, dass hier richtig entschieden werde. Er sei sich außerdem sicher, dass alle rechtlichen Schritte gegen die Hauptangeklagte Beate Zschäpe eingeleitet und den Tätern entsprechend zu einer Strafe verurteilt werden.

Die Türkei wird im Sudan Erdöl suchen und eine Wasserkraftwerk konstruieren
Der Minister für Energie und Naturresourcen Taner Yıldız hat in Hartum, der Hauptstadt von Sudan, mit Staatsvertretern von Sudan Gespräche geführt. Es wurden Abkommen zwischen dem Sudan und der Türkei in Bereichen Mineralien, Kohlenwasserstoff und Elektrizität unterschrieben. Während türkische Firmen Erdöl in Sudan suchen möchten, führt das Generaldirektorat für Mineralforschung und Exploration und die Firma Eti Mineralien ihre Gespräche mit Sudan, über das gemeinsame Mineralien Projekt fort. Der sudanische Minister für Mineralien äußerte, dass sein Land aus der Türkei neue Technologien für eine Goldproduktion integrieren möchte.

Taner Yıldız sagte, dass die Türkei Beihilfen für die Konstruktion eines Ausbildungszentrums, eines Geophysik Analysezentrums und für Erdbeben Analysen mit Hilfe des Generaldirektorats für Mineral Forschung und Exploration leisten werde.

Außerdem sprach man über Investierungschancen für die Türkei am Nil Wasserkraftwerke zu erbauen. Sudan plant an der Küste des Nils 4 große Wasserkraftwerke von einer Totalkraft von 1750 MW zu konstruieren. Außerdem erwartet Sudan, dass sich türkische Investoren an der Küste des Nils für eine Investition von einer 17 MW Solarkraftwerk und einer 200 MW Windenergieanlage interessieren.

Freizeitpark Vialand in der Türkei eröffnet
Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan hat gestern den neuen Freizeitpark Vialand in den Millionen Metropole Istanbul eröffnet.

Gleich zwei Achterbahnen und zahlreiche Wasserfahrgeschäfte gibt es beim Freizeitpark Vialand in der Millionenmetropole Istanbul am Bosporus. Die Hauptattraktion des Parks bildet ein 50 Meter hoher LSM-Coaster, der mit Top Hat, Immelmann-Inversion und Airtime Hügel ausgestattet wird. Als Höchstgeschwindigkeit wird der Zug im Formel-1 Design 110 Stundenkilometer erreichen. Zudem liefert der Liechtensteinische Hersteller eine Familienachterbahn und unter anderem einen 20 Meter hohen Spillwater an Türkeis größten Freizeitpark. Die 60 Hektar große Vialand wird mitsamt einer Einkaufsmall auf einem hügeligen Gelände im Herzen Istanbuls angelegt.

An der Eröffnung nahmen unter anderen Eminen Erdoğan, die Ehegattin vom Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdoğan, Europaminister Egemen Bağış und der Oberbürgermeister von Istanbul Kadir Topbaş teil.

Für Türken ist Deutschland das beste Land der Welt
Nach Angaben von einer jährlichen Umfrage des BBC World Service halten Türken Deutschland für das beste Land der Welt. 46 Prozent der Türken sind der Ansicht, Deutschland habe einen „eher positiven“ Einfluss auf die Welt. Dagegen war Japan im vergangenen Jahr für Türken am beliebtesten. Japan lag in diesem Jahr dann nur noch auf Platz zwei. Zwischen Dezember 2012 und April 2013 nahmen insgesamt 26.299 Personen weltweit teil. Im Auftrag der BBC befragten ausgewählte Personen in 25 Ländern entweder im direkten oder telefonischen Interview. Die 16 Staaten wurden die Probenden gebeten, die China, Indien, Großbritannien, den USA, Japan, Deutschland, Frankreich, Brasilien, Kanada, Israel, Pakistan, Iran, Südkorea, Nordkorea, Russland und schließlich Südafrika einzuordnen.

Es ist ganz interessant, dass die Türken auf den letzten Platz Israel verbannen. Auf dem allerletzten Platz bescheinigen hier 77 Prozent Israel einen negativen Einfluss. Ganz anders steht es derzeit um das türkisch-israelische Verhältnis, allen diplomatischen Bemühungen zum Trotz. Man soll nicht vergessen, dass das Image Deutschlands auch unter den Türken verbessert hat.

Offenen Brief an UN von USA und Türkei
In einem offenen Brief an den Vorsetzenden des UN-Menschenrechtsrat Remigiusz Henczel fordern die UN-Botschafter der USA, der Türkei und Katars die Einberufung einer Dringlichkeitssitzung. Kommende Woche könnte die anhaltenden Gefechte zwischen bewaffneten Oppositionellen und syrischen Regierungstruppen zu einer neuen Sitzung im UN-Menschenrechtsrat führen. Die USA, die Türkei und Katar fordern von der UN eine Lösung der Syrien-Krise. Mittlerweile mehr als 94.000 Menschen das Leben hat der seit März 2011 anhaltende Konflikt in Syrien gekostet.

Passagier-Rettung von Ärzten auf THY-Flug
Am 8. Mai 2013 wird ihr Turkish Airlines Flug wohl so einigen Passagieren in lebhafter Erinnerung bleiben. Rein zufällig befanden sich im gleichen Flugzeug wie der 85- jährige İbrahim Çelik, Mitglieder eines OP-Teams der Kardiothorax-Abteilung der İnönü Universität in der Provinz Malatya. Für einen 85-jährigen Mann wäre fast alles zu spät gewesen. Hoch über den Wolken irgendwo zwischen Istanbul und Stockholm hörte sein Herz während eines Fluges mit Turkish Airlines auf zu schlagen. Nur dank des beherzten Eingreifens eines türkischen Ärzteteams ist er noch am Leben.

Türkei setzen Menschenrechtler über Landminen unter druck
Der Vorsitzende von der türkischen Menschenrechtsorganisation IHD Meral Çıldır sagte; „Wenn die Türkei endgültig Frieden will, dann müssen die Landminen dringend entfernt werden“. Die Türkei sollte eigentlich ihre Landminen bis zum Frühjahr 2014 vollständig räumen. Jetzt verlangt das Land jedoch mehr Zeit. Menschenrechtler sind in höchster Sorge. Ginge es nach ihnen, müssten die Todesfallen so schnell wie möglich verschwinden. Es erfolgte während einer kürzlichen Konferenz von Amnesty International Turkey in Istanbul. Auch die jüngsten Zahlen wurden dort zum Thema vorgestellt. Es gebe demnach im Augenblich 1.003.943 Landminen in der Türkei. Davon befinden sich ganze 900.000 in Grenzgebieten. Bereits seit den 50er Jahren werden in der Türkei Antipersonen-Minen eingesetzt. Seit Mitte der 80er Jahre würden das Netzwerk Friedenskooperative sowohl die Armee wie auch in geringerem Umfang, die PKK Landminen fernab der Staatsgrenze einsetzen.

Massenknutschen-Protest Gegen Kussverbot In Ankara
In den vergangenen Wochen sollen an der U-Bahn-Station „Kurtuluş“ offizielle Ansagen gemacht worden sein, die die Bürger zu „moralischen Verhaltensweisen“ aufriefen. Von türkischen Bürgern wurde in Ankara ein Massen-Küss-Marathen ins Leben gerufen, in einer U-Bahn-Station der Hauptstadt Ankara. Zuvor hatten Bedienstete der Kommune versucht, jegliche Intimitäten per Lautsprecher-Ansage zu verbieten. Zuvor hatte es in Chile einen Massen-Küss-Marathon gegeben. Die Studenten wollten dort ihren Protest gegen zu hohe Studiengebühren kundtun.

Nach Deutschland Flüchtet Muhteşem Yüzyıl -Schauspielerin Meryem Uzerli
Aufgrund eines Burnout-Syndroms ist der junge deutsch-türkische Schauspielerin von „Muhteşem Yüzyıl“ Meryem Uzerli in ihre Heimatstadt Berlin zurückgekehrt. In medizinischer Behandlung befinden sie sich. Der Grund: Emotionale und körperliche Erschöpfung. Für Fans und Kollegen ist das fatal: Denn ohne sie kann nicht gedreht werden. Den Berichten zufolge soll der Star der umstrittenen türkischen Serie „Muhteşem Yüzyıl“ („Das prächtige Jahrhundert“) unter dem großen Serien-Marathon körperlich und seelische gelitten haben. Nun hüben Millionen Türken das Nachsehen. Woche für Woche verfolgen sie die Sendung auf dem TV-Bildschirm. Bereits ist die 100. Folge im Kasten und soll in der kommenden Woche ausgestrahlt werden.

Presseschau der Türkischen Rundfunk- und Fernsehanstalt (TRT-World)

Raketen-Angriff in das Hisbollah-Herz in Beirut
Milliyet berichtet unter der Schlagzeile Raketen-Angriff in das Hisbollah-Herz in Beirut“, die schiitische Organisation Hisbollah, die den Kampf des syrischen Machthabers Baschar al-Assad mit bewaffneten Milizen unterstützt, sei Ziel von Luftangriffen geworden. Dem Blatt zufolge seien wenigen Stunden nach der Erklärung von Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah, wonach seine Organisation für das Assad-Regime kämpfe, in den Stadtteilen der libanesischen Hauptstadt Beirut, die als Hisbollah-Hochburg gelten, mit Raketen beschossen worden. Ein libanesischer Sicherheitsfunktionär habe gesagt, bei dem Raketenangriff seien vier syrische Bürger verletzt worden.

Kuwait hat seine Bürger im Libanon zurückgerufen
Aus Yeni Safak erfahren wir unter der Schlagzeile „Kuwait hat seine Bürger im Libanon zurückgerufen“, nach den gestrigen Raketenangriffen im Libanon habe Kuwait seine Bürger in dem Land zurückgerufen. Dem Blatt zufolge habe das kuwaitische Außenministerium wegen der steigenden Instabilität und Sicherheitsproblemen die Kuwaiter vor Reisen in den Libanon gewarnt.

Überraschender iranischer Vorschlag an die Türkei
Hürriyet meldet unter der Schlagzeile „überraschender iranischer Vorschlag an die Türkei“, der iranische Botschafter in Ankara, Ali Riza Bigdeli habe betont, die Normalisierung der türkisch-syrischen Beziehungen seien ein wichtiger Faktor zur Beendigung der Gefechte in Syrien und eine Vermittlung vorgeschlagen. Weiter heißt es in der Meldung, Bigdeli habe die türkische und iranische Einstellung im Zusammenhang von Syrien unterstrichen und gesagt, sowohl der Iran als auch die Türkei wollten Stabilität in Syrien. Aber die Methoden der beiden Länder seien verschieden. Die Wiederaufnahme von Beziehungen zwischen Ankara und Damaskus könnte Einfluss bei der Lösung der Krise in Syrien haben. Wenn nötig könnte der Iran diesbezüglich auch die Vermittlerrolle übernehmen, habe der iarnische Botschafter in Ankara weiter gesagt.

Interessantes osmanisches Festival in Ungarn
In Zaman lesen wir unter der Schlagzeile „interessantes osmanisches Festival in Ungarn“, in der ungarischen Stadt Tata sei gestern das eintägige Osmanische Festival zu Ende gegangen. Dem Blatt nach finde jedes Jahr auf der Tata-Burg und dem Tata-See das osmanische Festival statt. In diesem Jahr hätten mehr als 20.000 Menschen das Festival besucht. Mit der Reihe von Festivals in Ungarn würden die osmanische Herrschaftszeit von 1526 bis 1699 sowie die Eroberung von etwa 100 Burgen den ungarischen Touristen dargestellt.

Goldene Palme ist vergeben
Star berichtet unter der Schlagzeile „Goldene Palme ist vergeben“, bei dem 66. Filmfestival von Cannes habe der französische Film „La vie d’Adéle“ die Goldene Palme gewonnen. Dem Blatt zufolge sei der Film des tunesisch-stämmigen französischen Regisseurs Abdellatif Kechiche schon im Vorfeld des Filmfestivals größter Favorit auf die Goldene Palme gewesen.