TV-Tipps des Tages

08.04.2013 – Religion, Zschäpe, NSU, Neonazi, Terror, Türken

TV-Tipps des Tages sind: Tag für Tag: Aus Religion und Gesellschaft – Mitgeschöpfe oder seelenlose Nutzobjekte? 45 Min – Die Nazi-Morde: Kreuz und quer durch die Bundesrepublik Deutschland fuhren sie von Mord zu Mord, von Raub zu Raub. Ab 17. April 2103 wird Beate Zschäpe, die einzige Überlebende des Terrortrios, vor Gericht stehen

Tag für Tag
Aus Religion und Gesellschaft – Mitgeschöpfe oder seelenlose Nutzobjekte? – Die Stellung des Tieres in den Weltreligionen Teil 1: Antworten der jüdisch-christlichen Tradition – Malis blutende Seele: Timbuktu und seine Manuskripte – Im Ahmed-Baba-Zentrum haben die Islamisten gehaust und weltberühmte Schriften zerstört. Viele Schriften tauchen jetzt bei Schmugglern wieder auf – Gottlos in Teheran. 09:35-10:00 • Deutschlandfunk

45 Min – Die Nazi-Morde
Dokumentation – Dokumentation von Anna Orth, John Goetz, Christian Fuchs und Anke Hunold. Kreuz und quer durch die Bundesrepublik Deutschland fuhren sie von Mord zu Mord, von Raub zu Raub. Niemand in der Bevölkerung verstand, wer da eine Blutspur hinterließ, zehn menschenverachtende Morde, Sprengstoffanschläge, Raube. Die Enthüllungen über die Taten der Terrorgruppe Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) haben die Republik verändert. Die NDR Dokumentation „45 Min – Die Nazi-Morde“ geht der Frage nach: Warum hat niemand erkannt, wer hinter der Mordserie stand?

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Ab 17. April 2103 wird Beate Zschäpe, die einzige Überlebende des Terrortrios, vor Gericht stehen. Wer ist die Frau, die sich wegen Mittäterschaft an zehn Morden verantworten muss? Nachbarn und Freunde des Trios sprechen erstmals öffentlich und geben Einblicke in das Leben von Beate Zschäpe.

Für die Angehörigen der Opfer geht es angesichts des bevorstehenden Prozesses auch darum, wie die Gesellschaft mit Rechtsextremismus umgeht. So fragen sich die Geschwister Simsek, deren Vater das erste der zehn Mordopfer war, bis heute, warum niemand ihre Vermutungen, ihr Vater sei Opfer von Rechtsextremisten geworden, hat hören wollen. „Man hat zu uns gesagt, nein, nein. Wenn es Neonazis gewesen wären aus der rechten Szene, hätten die ein Bekennerzeichen hinterlassen“, erinnert sich Semiya Simsek an die Antwort der Ermittler. Sie meint, es waren doch neun Opfer mit Migrationshintergrund, das sei doch eine Botschaft.

Geheimdienste und Polizei versagten in einer Form, wie es bis dahin in Deutschland undenkbar war. Doch auch diejenigen, denen man für gewöhnlich zutraut, die Gefahr des Terrors von rechts im Blick zu haben, Rechtsextremismus-Experten, kritische Medien und Linksaktivisten, haben versagt. Auch sie haben der Theorie der Ermittler, nach der die Mordserie im organisierten Verbrechen stattfand, nicht ernsthaft infrage gestellt. Dabei gab es Mahner. Doch ihre Stimmen gingen unter. Opfer und Hinterbliebene kommen ebenso wie verantwortliche Politiker zu Wort. Journalisten schildern eindrucksvoll ihr Erschüttern über die eigene Staatsgläubigkeit.

Der Film blickt auch auf die Zivilgesellschaft in Deutschland und fragt: Was hat der Nationalsozialistische Untergrund mit uns zu tun? Was lernen wir aus den Morden an unseren Mitbürgern? Aktuelle, neue Dokumente veranschaulichen die Radikalisierung der Zelle und ihren mörderischen Plan, exklusives Bildmaterial erlaubt bisher unbekannte Einblicke in das Leben „der Terroristen von nebenan“. 22:00-22:45 • NDR Mecklenburg-Vorpommern

Neue Freunde in Mannheim – Integrationshilfe ganz unbürokrat
Valerie Nwigwe kam vor vier Jahren nach Deutschland, um den Deutsch-Nigerianer Wilfried zu heiraten. In ihrer nigerianischen Heimat war sie eine respektierte Stammesprinzessin. In Deutschland bemüht sie sich bislang vergeblich um die Anerkennung ihrer Schul- und Studienabschlüsse. Mit der Bürokratie steht sie auf dem Kriegsfuß und auch die Mentalität ihrer neuen Heimat versteht sie nicht wirklich. Ein Fall für das Mannheimer Caritas-Projekt „Mannheimer Integrationsbegleiter“, kurz „MAI“ genannt. In diesem Projekt treffen engagierte Mannheimer auf Neuankömmlinge aus dem Ausland.

Im Haus der Caritas lernen sie sich kennen, tauschen sich aus und bilden sogenannte Tandems. Im Fachdeutsch heißt das: Integrationsbegleiter trifft Migrant. Die Wirklichkeit – wenn die Paarungen funktionieren – ist sehr viel lebendiger und bunter. Valerie trifft sich mit ihrer Tandempartnerin Sandra, einer peruanischen Psychologin, die einst selbst mühsam lernen musste, wie man sich in der kalten europäischen Welt zurechtfindet. In 15 Jahren hat sie eine Menge Erfahrungen gesammelt, die jetzt Valerie zugutekommen. Gemeinsam gehen sie zu Behörden, Schulen und ins Jobcenter. Und zwischen all den vernünftigen Aktionen haben sie auch eine Menge Spaß. 23:30-00:30 • SWR BW