Türkische Presse Türkei

06.03.2013 – Gül, EU Beitritt Türkei, Arınç, Flüchtlinge, Griechenland

Die Themen des Tages sind: Gül empfing dem jordanischen König Abdullah; Türkisch-Griechische Diplomatie; Arınç in Deutschland; Şahin: „Unser Ziel ist es, die Frauen zu stärken“; EU und Türkei stehen sich näher als je zuvor; Die Zahl der syrischen Flüchtlinge steigt weiter an; Serbien erwartet weitere Investitionen aus der Türkei; Zweites türkisches AKW

Von BYEGM, TRT Mittwoch, 06.03.2013, 13:03 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 06.03.2013, 13:04 Uhr Lesedauer: 9 Minuten  |  

Presseschau der Generaldirektion für Presse und Information in Ankara
Gül empfing dem jordanischen König Abdullah
Staatspräsident Abdullah Gül empfing gestern dem jordanischen König Abdullah II. bin al-Hussein und seine Frau Raina im Palais Çankaya.

Bei dem Treffen mit dem jordanischen König Abdallah wurden die Lage in Syrien und Israel-Palästina Konflikt behandelt. Nach dem Treffen gaben Gül und Abdallah eine gemeinsame Pressekonferenz. Dabei sagte Gül, „Wir teilen den gleichen Gedanken: Ein Ende des Blutvergießens in Syrien und Verbesserung der Lage des palästinensischen Volkes. König Abdallah indessen betonte, in diesen Themen würden beide Staaten gemeinsam handeln.

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Innerhalb seiner Türkei-Reise besuchte König Abdallah zum ersten Mal Anıtkabir, das Mausoleum von Atatürk und legte einen Kranz nieder. Nach dem Besuch des Mausoleums gab Gül zu Ehren seines Gastes ein Abendessen im Palais Çankaya. An dem Abendessen zu Ehren von König Abdallah nahm auch Parlamentspräsident Cemil Çiçek teil.

Türkisch-Griechische Diplomatie
Der griechische Ministerpräsident, Antonis Samaras war zu einem eintägigen Besuch in Istanbul. Unter Leitung von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan und griechische Ministerpräsident, Antonis Samaras fand die 2. türkisch-griechische Konferenz über strategische Zusammenarbeit vorgestern in Istanbul statt. Dabei unterzeichneten Erdoğan und Samaras eine Reihe von Protokollen.

Die Agenda von Samaras war voll. Samaras wurde zuerst in Istanbul vom Staatspräsidenten Abdullah Gül empfangen, dann kam er mit Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan im Palais Dolmabahçe zusammen. Nach dem Treffen unter vier Augen gaben beide Ministerpräsidenten eine gemeinsame Pressekonferenz. Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan gab seinem griechischen Amtskollegen eine Gebetskette als Geschenkt.

Auf der Pressekonferenz hob Erdoğan die Freundschaftsbrücke zwischen beiden Ländern hervor. Ferner sagte Erdoğan, zweifelsohne werde ein glückliches Leben der Minderheiten in beiden Ländern die Freundschaft weiter verstärken. Ein weiteres wichtiges Thema war das Zypern-Problem. Erdoğan sagte das Zypern-Problem solle nun der Geschichte angehören.

Auch der griechische Ministerpräsident brachte seinen Wunsch nach Lösung des Problems zum Ausdruck. Weiter sagte Antonis Samaras, die Beziehungen zwischen beiden Ländern hätten heute einen wichtigen Punkt erreicht. Anschließend kamen Samaras und Erdoğan auf dem 2. türkisch-griechische Konferenz über strategische Zusammenarbeit mit Unternehmern zusammen, wo die Wirtschaftskrise in Griechenland in den Vordergrund trat. Erdoğan sagte, die Wirtschaftsprobleme Griechenlands würden die Türkei sicherlich beeinträchtigen.

Arınç in Deutschland
Vizepremier Bülent Arınç ist zu einem viertägigen Aufenthalt nach Deutschland gereist.

Auf dem gestrigen Programm von Arınç stand ein Treffen mit dem Vorsitzenden der Deutsch-Türkischen Parlamentarier-gruppe des Deutschen Bundetags, Johannes Kahrs und die Teilnahme an der Konferenz des Internationalen und Interkulturellen Dialog-Instituts.

Bei der Konferenz hielt Arınç eine Rede und sagte, „Die Türkei ist auf dem Weg zur Weltfrieden. Dafür haben wir unsere Hand ins Feuer gelegt.“. Ferner nahm Arınç und Kultur- und Tourismusminister Ömer Çelik an einer Rezeption an der Botschaft in Berlin teil. Bei der Konferenz unter dem Motto „Muslime, Juden und Christen: Frieden ist möglich“ im Bundestag nahmen unter anderem Vertreter der Glaubensgemeinschaften aus der Türkei und Deutschland teil.

Für heute steht die Konferenz „Wandel der Türkei- Vision für 2023 und Europa“ in Zusammenarbeit mit der Konrad Adenauer Stiftung und der Humboldt-Universität auf dem Programm von Vizepremier Arınç.

Şahin: „Unser Ziel ist es, die Frauen zu stärken“
Familienministerin Fatma Şahin nahm an der Versammlung der Vereinten Nationen zum Abwehr von Gewalt gegen Frauen in New York teil. Şahin hielt dabei über die Reformen und deren Umsetzung in der Türkei eine Rede. An der Versammlung nahmen Frauen aus 156 Ländern teil.

Şahin erklärte, dass sie am Weltfrauentag nach Siirt reisen werde: „Unser streben besteht darin die sozialen Bedingungen für die Stärkung der Frauen voran zu treiben, damit sich die Frauen gestärkt für den Frieden einsetzen können.“

Auch unterstrich Şahin, dass es zu ihren Aufgaben gehört Gewalt gegen Frauen mit Präventivmaßnahmen abzubauen. „Unsere Regierung hat ihre ganze Strategie darauf aufgebaut und setzt sich für eine Welt ohne Gewalt ein.“

Çağlayan: „Wir wollen zu den besten 10 Wirtschaften der Welt gehören“
In seiner Rede in der Hauptstadt Saudi-Arabiens Riad, unterstrich Wirtschaftsminister Zafer Çağlayan, dass sich die Türkei von ihrer Abhängigkeit gegenüber dem IWF befreien werde. Laut Çağlayan werde die Türkei mit Zahlung ihrer Restschulden von 23.5 Millionen sich von ihrer Abhängigkeit gegenüber dem IWF befreien. Çağlayan betonte, dass sie wirtschaftlich imstande sind „den Spies umzudrehen“ und der IWF Hilfe zu leisten.

Auch erinnerte Çağlayan daran, dass es zu den Zielen der Türkei gehöre im Jahre 2023 zu den besten 10 Weltwirtschaften der Welt aufzusteigen. Çağlayan sagte: „Selbstverständlich werden wir zu den besten 10 Wirtschaften der Welt zählen. Es gibt nur noch zwei Länder in die die Türkei nicht exportiert.“
Çağlayan unterstrich zudem, dass der Export in die islamischen Länder weiter erhöht werde müsse.

EU und Türkei stehen sich näher als je zuvor
Der EU-Botschafter zu Ankara, Jean-Maurice Ripert, meint, dass die Türkei und die EU sich politische näher stehen, als je zuvor. Ripert sieht in der Türkei ein de facto Mitglied der EU. Es gibt doch Finanzkrise in Europa. Trotz dem habe die Türkei ihre diplomatischen und wirtschaftlichen Verflechtungen mit der EU verstärkt.

Die wirtschaftlichen und politischen Beziehungen zwischen der EU und der Türkei seien so stark. Es könne für Ankara keine anderen Alternativen geben. Doch Erdoğan interessiert das nicht. Er könne sich die SOZ durchaus als Alternative vorstellen. In den vergangenen Jahren seien die europäischen Direktinvestitionen rasant angestiegen. So kann der EU-Anteil des türkischen Handelsvolumens um die 40 Prozent betragen. Ripert erklärt, dass Russland oder die Golfstaaten die EU als Handelspartner der Türkei nicht ersetzen können.

Die Zahl der syrischen Flüchtlinge steigt weiter an
Die Zahl der, seit April 2011 aus dem Bürgerkrieg in Syrien in die Türkei geflüchteten Menschen steigt weiter an. Den Angaben des türkischen Katastrophenschutzes (AFAD) zufolge stieg die Zahl der Flüchtlinge von 185 Tausend auf 205 Tausend an. Laut den zuständigen der AFAD werde sie Bedürfnisse der in den Flüchtlingslagern in der Türkei Zuflucht gefundenen Menschen im Ganzen gedeckt.

Türkische Unternehmen gehen jetzt nach Afghanistan auf Goldsuche
Die türkischen Unternehmen gehen jetzt nach Afghanistan auf Goldsuche. Von der afghanischen Regierung erhält ein türkisches Unternehmen insgesamt vier Lizenzen zum Goldschürfen. Die Türkei versucht sich vom Goldimporteur zum Goldexporteur zunehmend zu entwickeln. Daneben hat das türkische Unternehmen Yıldızlar SSS Holding in Afghanistan vier öffentliche Ausschreibungen zur Goldsuche gewonnen.

Seit 2001 bemüht sich die Türkei im Bereich der Goldgewinnung und versucht sich von der Abhängigkeit des Goldimports zu lösen. Die Türkei investiert deshalb auch in die heimische Goldindustrie. Das türkische Goldproduktionsvolumen im Jahre 2012 wurde von 30 Tonnen im Wert 1,7 Mrd. Dollar erzielt. In den kommenden Jahren wird man sich noch 20 neue Goldminen für den Erzabbau in Kayseri, Konya, Artvin, Ağrı, Sivas, Yozgat, Kayseri, Bursa Balıkesir, Bilecik, Ordu, Erzurum und Malatya zu eröffnen bemühen.

Serbien erwartet weitere Investitionen aus der Türkei
Der serbische Vizeregierungschef und Außenhandelsminister, Rasim Lijajic bot türkischen Firmen an ihre Investitionen weiterhin nach Serbien zu verlagern. Diese Investitionen sollen vor allem im Bereich Textil liegen.

In seiner Rede im „Forums für Investition“ zwischen der Türkei und Serbien brachte Lijajic seinen Wunsch zum Ausdruck, die wirtschaftlichen Beziehungen, die derzeit bei 600 Millionen Dollar liegen, weiter auszubauen.

Der Vorsitzende der Konföderation Türkischer Geschäftsleute und Industrieller (TUSKON), Rızanur Meral unterstrich seinerseits den Anstieg der Investitionen zwischen beiden Ländern und sagte: „In Anbetracht der Tatsache, was die engen wirtschaftlichen Beziehungen beider Länder anbetrifft, müssen wir auch die zwischenstaatlichen Beziehungen intensivieren.“ so Meral.

Zweites türkisches AKW… neben Südkorea, Kanada, China und Japan steigt Frankreich in den Bieter-Ring
Für den Bau des zweiten türkischen 5 Tausend-Megawatt-Kernkraftwerk in der Schwarzmeer-Provinz Sinop stehen Angebote aus Südkorea, Kanada, China und Japon in der engeren Auswahl. Vor einiger Zeit hatte auch Frankreich Interesse an dem Vorhaben bekundet, das bei der türkischen Bevölkerung nur bedingt auf Zustimmung stößt. Nicole Bricq, der der französischen Ministerin für Außenhandel ist, hatte im vergangenen Januar die Türkei besucht, wurde schließlich bekannt, dass man ein Angebot abgegeben wolle.

Schon hat das französische Unternehmen GDF Suez offiziell ein gemeinsames Angebot mit den japanischen Unternehmen Itochu und Mitsubishi für den Bau des zweiten türkischen Kernkraftwerks abgegeben. Nach derzeitigen Schätzungen sollen sich die Kosten für das umstrittene Vorhaben auf satte 25 Milliarden US-Dollar belaufen. Die beiden Staaten erleben derzeit jedoch wieder eine Phase der Annäherung. Unter anderem hat Frankreich seine langjährige Blockadehaltung hinsichtlich eines EU-Beitritts der Türkei aufgegeben

Presseschau der Türkischen Rundfunk- und Fernsehanstalt (TRT-World)

Chavez ist von uns geschieden
Die Tageszeitung Haber Türk schreibt unter der Schlagzeile „Chavez ist von uns geschieden“ über den Tod des krebskranken venezolanischen Staatschef Hugo Chavez. Das Volk trauere um ihren Sozialisten und Nachfolger von Unabhängigkeitskämpfer Bolivar.

Schuhe und Lederprodukte aus der Türkei
In Star heißt es, der Irak wolle künftig Schuhe und Lederprodukte aus der Türkei beziehen. Großhändler würden für Schuhe, Taschen, Gürtel und Portmonees Schlange stehen. Der Irak stelle einen der wichtigsten Märkte im Nahen Osten dar und in 2013 werde ein Wachstum von mindestens zehn Prozent erwartet.

Internationales Turkmenistan-Investitionsforum
Die Zeitung Sabah schreibt, der turkmenische Staatspräsident Gurbanguly Berdimohammedow habe türkische Firmen zu Investitionen in sein Land eingeladen. Außerdem habe der Staatspräsident beim Internationalen Turkmenistan-Investitionsforum in Istanbul gesagt, dieses Treffen biete eine gute Gelegenheit für Investoren wichtige Projekte in Turkmenistan zu finanzieren und Kooperationsmöglichkeiten zu bewerten.

Assads Gouverneur ist in Gefangenschaft geraten
In einer weiteren Meldung in Sabah lesen wir unter der Schlagzeile „Assads Gouverneur ist in Gefangenschaft geraten“, nach der Eroberung der nordsyrischen Stadt Rakka durch Oppositionelle sei eine Statue von Ex-Präsident Hafiz al-Assad gestürzt und der Gouverneur Hassan Dschalili als Geisel genommen worden. Das sei nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London der hochrangigste Regierungsvertreter, der in die Hände der Oppositionellen seit Beginn der Unruhen gefallen sei. Türkische Presse Türkei

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