Türkische Presse Türkei

22.11.2012 – Erdoğan, D8 Gipfel, Davutoğlu, Gaza, Israel, PKK, Terror

Die Themen des Tages sind: Kritischer Gipfel in Pakistan; Davutoğlu in Islamabad; Waffenstillstand in Gaza in Kraft getreten; Ban: „Es ist die Zeit der Gründung eines Palästinensischen Staates“; Türkei und Russland werden Machtzentrum in Osteuropa; Weitere syrische Offiziere in die Türkei geflohen; Das geflügelte Seepferdchen in Deutschland aufgetaucht

Presseschau der Generaldirektion für Presse und Information in Ankara

Kritischer Gipfel in Pakistan
Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan wird heute im Rahmen des D8-Gipfels in der pakistanischen Hauptstadt Islamabad mit dem ägyptischen und iranischen Staatspräsidenten Mohammed Mursi und Mahmud Ahmedineschad zusammenkommen. Nach Angaben liegt der Syrien Konflikt und die jüngsten Entwicklungen in Gaza auf der Tagesordnung der Gespräche.

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Erdoğan und Ahmedineschad hatten sich zuvor schon zwei Mal bezüglich des Syrien-Konflikts getroffen. Die Türkei hatte mit Ägypten zusammen der iranischen Führung ihre Forderung auf einen Dreier-Gipfel über Syrien und Gaza angekündigt. Die Türkei fordert eine Übergansphase, indem der syrische Machthaber Baschar al-Assad nicht teilnehmen soll. Iran dagegen besteht auf eine Übergangsphase mit der Assad Führung.

Nach dem Abendessen mit seinem pakistanischen Amtskollegen Pervez Ashraf wird Erdoğan auch mit dem pakistanischen Staatspräsident Asif Ali Zardari ein bilaterales Gespräch führen. Erdoğan wird zudem auch eine Rede beim Gipfel der D-8 Länder halten.

Davutoğlu in Islamabad
Die D-8-Staaten, zu der Ägypten, Bangladesch, Indonesien, Iran, Malaysia, Nigeria, Pakistan und die Türkei angehören, kamen unter Gastgeberschaft Pakistans Außenminister Hina Rabbani Kahr in Pakistan zusammen.

Die Gruppe der D8-Länder haben sich in der pakistanischen Hauptstadt Islamabad getroffen. Anlässlich des D8-Gipfels kamen die Außenminister der acht islamischen Entwicklungsländer zusammen.

Außenminister Ahmet Davutoğlu ist für die Teilnahme am D-8-Gipfel nach Pakistan gereist.

Außenminister Ahmet Davutoğlu appellierte bei dem Treffen an seine Amtskollegen und sagte, die jüngste globale Wirtschaftskrise habe die Notwendigkeit der D-8 offengelegt. Die Welt und nicht allein die Entwicklungsländer würden angesichts der zusteuernden Erschwernisse eine neue Fortschrittsordnung benötigen, die sich auf Gerechtigkeit stütze.

Außerdem erklärte Davutoğlu, bei der Verteilung des Wohlstands sei eine Struktur erforderlich, die die Verteilung besser wiedergebe.

Die D-8 wurde auf Vorschlag der Türkei in 1996 gegründet.

Waffenstillstand in Gaza in Kraft getreten
Nach acht Tagen schwerer Kämpfe haben Israel und die Palästinenser im Gazastreifen ein Ende der Raketenangriffe und Bombardements vereinbart.

Der ägyptische Außenminister Mohammed Amr hat an einer gemeinsamen Medienkonferenz mit US-Außenministerin Hillary Clinton am Mittwochabend in Kairo die Waffenruhe angekündigt.

Die Angriffe wurden am Mittwochabend eingestellt. Die Ägypter, die Arabische Liga, die Türkei, die USA und UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon haben erfolgreich vermittelt.

Die Vereinbarung, die Waffen Punkt 21 Uhr Ortszeit schweigen zu lassen, wurde von beiden Seiten bestätigt.

Während Außenminister Ahmet Davutoğlu sich in Gaza befand, hat sich die Türkei weiterhin um einen Waffenstillstand zwischen Israel und Hamas bemüht. Geheimdienst-Chef Hakan Fidan und eine ihn begleitende Delegation führten in diesem Rahmen Gespräche mit Israel, Hamas und Ägypten.

Erklärung aus dem Außenministerium
In einer schriftlichen Erklärung aus dem türkischen Außenministerium wurde betont, dass die israelischen Angriffe auf den Gaza-Streifen zum Tod zahlreicher Palästinenser und die Region in einen neuen Chaos geführt habe. Zudem hieß es, Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan und Außenminister Ahmet Davutoğlu bemühen sich zusammen mit Ägypten und Katar für einen Waffenstillstand zwischen Israel und der Hamas.

Laut der Erklärung befindet sich Geheimdienst Chef Hakan Fidan derweil in der ägyptischen Hauptstadt Kairo und beteiligt sich aktiv an den Gesprächen für den Waffenstillstand. Zudem wurde betont, Davutoğlu habe zusammen mit seinen Amtskollegen der Arabischen Liga den Gaza-Streifen besucht, um die Solidarität der Türkei zu zeigen. Ferner wurde der am Abend beschlossene Waffenstillstand begrüßt.

Türkei und Russland werden Machtzentrum in Osteuropa
Während der europäischen Krise wird in Osteuropa eine Entwicklung auf höchstem Tempo in den nächsten zehn Jahren erwartet. Während eine Wachstumsrate von 1,7 Prozent im Bausektor für Westeuropa vorgesehen wird, wird dieser Satz für Osteuropa 6,7 Prozent prognostiziert.

Laut Wirtschaftsexperten wird in diesem Prozess die Infrastruktur geschaffen, um die Handelsverbindungen zwischen Asien und Europa zu verstärken. Es wird erwartet, dass Russland und die Türkei ein Machtzentrum in Osteuropa werden.

Weitere syrische Offiziere in die Türkei geflohen
Vier weitere syrische Offiziere sind mit ihren Familien wegen der inneren Unruhen in die Türkei geflohen.

Weitere syrische Offiziere sind wegen der inneren Unruhen über Yayladağ bei Hatay in die Türkei geflohen. Mit ihren Familienangehörigen wurden sie in die Zeltstadt Apaydın geschickt.

Zurzeit befinden sich insgesamt 123 Tausend 747 syrische Flüchtlinge in der Türkei.

Ban: „Es ist die Zeit der Gründung eines Palästinensischen Staates“
UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon, der sich in Ramallah mit palästinensischem Präsidenten Mahmoud Abbas traf, sagte, dass eine Zwei-Staaten-Lösung und diesbezügliche Verhandlungen gestartet werden sollen, um die Gewalt in den palästinensischen Gebieten zu beenden. Ban sagte: „Es ist Zeit für die Gründung eines palästinensischen Staates.“

Auch Abbas betonte den palästinensischen Beobachterstaat-Status in UN und palästinensischen Anspruch auf einen unabhängigen Staat mit Jerusalem als Hauptstadt in den Grenzen von 1967. Abbas brachte zum Ausdruck, dass sie bereit seien, die Verhandlungen mit Israel bereit zu beginnen.

Gefechte an der Grenze eskalieren
In der syrischen Grenzstadt Ras al-Ain nahe der türkischen Provinz Şanlıurfa dauern die Gefechte zwischen der Freien Syrischen Armee und der syrischen Kurdenmiliz PYD, dem syrischen Zweig der Terrororganisation PKK, unvermindert weiter an. Bewohner der Region fliehen wegen der Kämpfe in die Türkei. Jedoch nimmt die Türkei derweil nur die Frauen und Kinder auf.

Das geflügelte Seepferdchen in Deutschland aufgetaucht
Eine in der Türkei gestohlene Goldbrosche aus dem antiken Schatz des Krösus ist nach türkischen Angaben in Deutschland aufgetaucht. Die Brosche gilt als ein Prunkstück aus dem Schatz, des für seinen Reichtum sprichwörtlich gewordenen Lydier-Königs Krösus (um 550 vor Christus). Sie war aus dem Archäologischen Museum der westtürkischen Stadt Uşak verschwunden und durch eine Kopie ersetzt worden.

Das geflügelte Seepferdchen sei sichergestellt worden, sagte Kulturminister Ertuğrul Günay in Istanbul.

Behörden beider Staaten seien sich bereits einig, dass das vor sieben Jahren aus einem Museum gestohlene Stück in 2013 der Türkei zurückgegeben werde, sagte der Kulturminister weiter.

Ferner sind die weltberühmten chinesischen Terrakotta-Krieger im Rahmen des “chinesischen Kulturjahres 2012 in der Türkei” in Topkapı Palast in Istanbul zu besichtigen.

Presseschau der Türkischen Rundfunk- und Fernsehanstalt (TRT-World)

Freunde über Waffenruhe
Zaman berichtet unter der Schlagzeile „Freunde über Waffenruhe“ die seit acht Tagen anhaltenden Angriffe auf Gaza seien gestern mit der Waffenruhe zu Ende gegangen. Dem Blatt zufolge sei die Waffenruhe unter der Vermittlung der USA und Ägypten erzielt worden. Die Waffenruhe sehe das Ende der israelischen Angriffe auf Gaza sowie den Stopp der Raketenangriffe auf Israel durch palästinensische Gruppen vor. Hamas-Chef Chaled Maschaal habe gesagt, der Gewährleistung einer Waffenruhe hätten neben Ägypten auch die Türkei und Katar beigetragen. Weiter heißt es in Zaman, die Waffenruhe sei gestern um 21 Uhr in Kraft getreten. Die Bewohner von Gaza seien auf die Straßen gegangen und hätten die Waffenruhe bis in die Morgenstunden gefeiert.

Skandalöse Erklärung von Lieberman
In Star lesen wir unter der Schlagzeile „skandalöse Erklärung von Lieberman“, der israelische Außenminister Avigdor Lieberman habe betont, die Angriffe auf Gaza seien in Koordination verwaltet worden und jeder habe gesehen, dass Israel einen herausragenden Job gemacht hat. Alle anderen Behauptungen seien Märchen. Weiter schreibt das Blatt, der israelische Ministerpräsident Benyamin Netanyahu habe gesagt, ihm sei bewusst, dass einige Israelis eine noch härtere Operation erwartet haben. Aber vielleicht werde diese noch eingeleitet. Der israelische Verteidigungsminister Ehud Barak habe erklärt, die mit der Operation angestrebten Ziele seien alle erreicht worden.

Beim Kauf einer Wohnung wird ein fünfjähriges Schengen-Visum geschenkt
Aus Sabah erfahren unter der Schlagzeile „beim Kauf einer Wohnung wird ein fünfjähriges Schengen-Visum geschenkt“, in Griechenland würden Immobilienkäufer mit einem fünfjährigen Schengen-Visum belohnt. Dem Blatt zufolge, habe die griechische Regierung bei ihrem Kampf gegen die schwere Wirtschaftskrise beschlossen, bei einem Immobilienerwerb mit einem Mindestwert von 300.000 Euro dem Käufer samt Familie eine fünfjähriges Visum und Aufenthaltserlaubnis zu geben. Nach Ablauf der Frist könne diese ohne weitere Probleme dann verlängert werden. Die Aufenthaltserlaubnis werde aber keine Arbeitserlaubnis oder Staatsbürgerschaft bedeuten.

Geflügeltes Seepferdchen kehrt in die Heimat zurück
Radikal meldet auf den Kulturseiten unter der Schlagzeile „geflügeltes Seepferdchen kehrt in die Heimat zurück“, die vor sechs Jahren aus dem Usak Archäologie-Museum gestohlene Goldbrosche aus dem antiken Schatz des Krösus sei in Deutschland aufgetaucht. Dem Blatt zufolge sei die Goldbrosche nach Deutschland geschmuggelt worden und nachdem sich herausstellte, dass sie nicht verkauft werden kann, sei das „geflügeltes Seepferdchen“ an die deutschen Behörden übergeben worden. Das Ministerium für Kultur und Tourismus habe ein dreiköpfiges Expertenteam nach Deutschland geschickt, das mit dem X-RF genannten Gerät die Echtheit bestätigt habe. Nun seien die erforderlichen Schritte zur Rückgabe der gestohlenen Goldbrosche eingeleitet worden, schreibt Radikal weiter